Aalener Nachrichten

TSG-Mitglieder wollen Freiluftha­lle

Außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g beschließt Bau der ersten „McArena“in der Region

- Von Markus Lehmann

AALEN - 85 Ja- und vier Neinstimme­n: In der außerorden­tlichen Mitglieder­versammlun­g der TSG Hofherrnwe­iler-Unterromba­ch hat die klare Mehrheit der Versammelt­en den Weg für die multifunkt­ionale Freiluftha­lle („McArena“) freigemach­t. Der rund 2000 Mitglieder starke Verein geht mit diesem Projekt einen neuen Weg in der Aalener Sportverei­nslandscha­ft. Zum einen sollen damit das Platzprobl­em speziell der Fußballjug­end und zusätzlich­e Einnahmen generiert werden. Die einzige „McArena“in der Region soll sich zu einem großen Teil selber finanziere­n – über Vermarktun­g und Vermietung.

Recht knackig, nicht zu lang und auf den Punkt gebracht hatte der Erste Vorsitzend­e Achim Pfeifer die Situation und die Notwendigk­eit solch einer offenen Halle erklärt und auf die guten Erfahrunge­n von anderen Vereinen hingewiese­n. Die TSG-Infrastruk­tur ist an, beziehungs­weise jenseits der Grenze angekommen. Besonders eng ist die Situation beim Jugendfußb­all mit seinen über 20 Mannschaft­en.

380 000 Euro soll die überdachte Halle mit Kunstrasen kosten, mit ihren 15 auf 30 Metern hat sie für Pfeifer eine sowohl wirtschaft­lich verträglic­he wie auch ideale Spielgröße. Optisch sehe sie sehr gut aus und im Gegensatz zu einer Kalthalle könne sie auch sehr gut im Sommer genutzt werden.

Genutzt werden soll die Halle so: Zur Hälfte und besonders in den Wintermona­ten von den TSG-Mannschaft­en, zur Hälfte von Freizeitki­ckern, Vereinen, Firmen. Die können die Halle für angepeilte 40 Euro pro Stunde online buchen und per Bluetooth eigene Musik in die Halle einspielen. Pfeifer geht angesichts der Attraktivi­tät solch einer Halle von einer sehr starken externen Nutzung aus. Er sei überzeugt, über Vermietung und Bandenwerb­ung lasse sich die Halle finanziere­n. Vier Banden seien bereits verkauft, 15 weitere stünden noch zur Verfügung.

Finanzieru­ng ist gesichert

Wie die Finanzieru­ng im Detail aussieht, rechnete Helmut Bezler (Wirtschaft­sbeirat) vor: Von der Stadt gibt es einen Zuschuss in Höhe von 20 Prozent laut Sportförde­rrichtlini­e (76 000 Euro), jeweils 38 000 Euro für die Kooperatio­n mit dem SSV Aalen und dem SV Waldhausen. Beide Vereine verpflicht­en sich damit, für 15 Jahre keinen Zuschuss für den Bau einer eigenen Halle zu beantragen. Außerdem rechnet man mit einem WLSB-Zuschuss in Höhe von maximal 36 000 Euro.

Bleibt ein Finanzieru­ngsbedarf von 155 000 Euro, dies sei der Knackpunkt, so Bezler. Zwei Modelle gibt es, mit einem Darlehen von 150 000 Euro. Entweder ein Investoren­darlehen oder ein Bankdarleh­en mit einer Laufzeit von 14 beziehungs­weise 20 Jahren. Bei einem Bankdarleh­en würde die Mindesttil­gung 9000 Euro pro Jahr betragen. Bezler nannte die Einnahmen, Tilgung und Zahlen, die nicht aus der Luft gegriffen seien und auch von anderen Vereinen stammten. Das Fazit: „Die laufende Finanzieru­ng ist anhand von Prognosen mehr als gesichert.“

Etwa 100 Mitglieder waren in die kleine TSG-Turnhalle gekommen, etliche hatten viele ganz konkrete, teils sehr ins Detail gehende Fragen. Das Konzept der Vorstandsc­haft scheint fast alle zu überzeugen. Um 20.01 Uhr wurde abgestimmt. Also keine Stunde nach der Präsentati­on, Finanzieru­ngsberechn­ung und Diskussion. Zuvor hatte Pfeifer grundsätzl­ich festgestel­lt, was auch für so einen großen Verein gelte: „Ohne Ausgaben keine Einnahmen.“

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FOTO: MARKUS LEHMANN Knapp 100 TSG-Mitglieder stimmten bei der außerorden­tlichen Mitglieder­versammlun­g über die Freiluftha­lle ab– 85 mit Ja, vier mit Nein. Fünf enthielten sich.

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