TSG-Mitglieder wollen Freilufthalle
Außerordentliche Mitgliederversammlung beschließt Bau der ersten „McArena“in der Region
AALEN - 85 Ja- und vier Neinstimmen: In der außerordentlichen Mitgliederversammlung der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach hat die klare Mehrheit der Versammelten den Weg für die multifunktionale Freilufthalle („McArena“) freigemacht. Der rund 2000 Mitglieder starke Verein geht mit diesem Projekt einen neuen Weg in der Aalener Sportvereinslandschaft. Zum einen sollen damit das Platzproblem speziell der Fußballjugend und zusätzliche Einnahmen generiert werden. Die einzige „McArena“in der Region soll sich zu einem großen Teil selber finanzieren – über Vermarktung und Vermietung.
Recht knackig, nicht zu lang und auf den Punkt gebracht hatte der Erste Vorsitzende Achim Pfeifer die Situation und die Notwendigkeit solch einer offenen Halle erklärt und auf die guten Erfahrungen von anderen Vereinen hingewiesen. Die TSG-Infrastruktur ist an, beziehungsweise jenseits der Grenze angekommen. Besonders eng ist die Situation beim Jugendfußball mit seinen über 20 Mannschaften.
380 000 Euro soll die überdachte Halle mit Kunstrasen kosten, mit ihren 15 auf 30 Metern hat sie für Pfeifer eine sowohl wirtschaftlich verträgliche wie auch ideale Spielgröße. Optisch sehe sie sehr gut aus und im Gegensatz zu einer Kalthalle könne sie auch sehr gut im Sommer genutzt werden.
Genutzt werden soll die Halle so: Zur Hälfte und besonders in den Wintermonaten von den TSG-Mannschaften, zur Hälfte von Freizeitkickern, Vereinen, Firmen. Die können die Halle für angepeilte 40 Euro pro Stunde online buchen und per Bluetooth eigene Musik in die Halle einspielen. Pfeifer geht angesichts der Attraktivität solch einer Halle von einer sehr starken externen Nutzung aus. Er sei überzeugt, über Vermietung und Bandenwerbung lasse sich die Halle finanzieren. Vier Banden seien bereits verkauft, 15 weitere stünden noch zur Verfügung.
Finanzierung ist gesichert
Wie die Finanzierung im Detail aussieht, rechnete Helmut Bezler (Wirtschaftsbeirat) vor: Von der Stadt gibt es einen Zuschuss in Höhe von 20 Prozent laut Sportförderrichtlinie (76 000 Euro), jeweils 38 000 Euro für die Kooperation mit dem SSV Aalen und dem SV Waldhausen. Beide Vereine verpflichten sich damit, für 15 Jahre keinen Zuschuss für den Bau einer eigenen Halle zu beantragen. Außerdem rechnet man mit einem WLSB-Zuschuss in Höhe von maximal 36 000 Euro.
Bleibt ein Finanzierungsbedarf von 155 000 Euro, dies sei der Knackpunkt, so Bezler. Zwei Modelle gibt es, mit einem Darlehen von 150 000 Euro. Entweder ein Investorendarlehen oder ein Bankdarlehen mit einer Laufzeit von 14 beziehungsweise 20 Jahren. Bei einem Bankdarlehen würde die Mindesttilgung 9000 Euro pro Jahr betragen. Bezler nannte die Einnahmen, Tilgung und Zahlen, die nicht aus der Luft gegriffen seien und auch von anderen Vereinen stammten. Das Fazit: „Die laufende Finanzierung ist anhand von Prognosen mehr als gesichert.“
Etwa 100 Mitglieder waren in die kleine TSG-Turnhalle gekommen, etliche hatten viele ganz konkrete, teils sehr ins Detail gehende Fragen. Das Konzept der Vorstandschaft scheint fast alle zu überzeugen. Um 20.01 Uhr wurde abgestimmt. Also keine Stunde nach der Präsentation, Finanzierungsberechnung und Diskussion. Zuvor hatte Pfeifer grundsätzlich festgestellt, was auch für so einen großen Verein gelte: „Ohne Ausgaben keine Einnahmen.“