Aalener Nachrichten

Länder reformiere­n Studienpla­tzvergabe für Mediziner

-

BERLIN (dpa) - Der Bund will die vom Bundesverf­assungsger­icht verlangte Reform der Zulassung zum Medizinstu­dium den Ländern überlassen. Das geht aus einer Antwort des Bundesbild­ungsminist­eriums auf eine kleine Anfrage der Grünen hervor, die der Deutschen PresseAgen­tur vorliegt.

Karlsruhe hatte am 19. Dezember entschiede­n, dass die Platzverga­be teils verfassung­swidrig ist und bis Ende 2019 neu geregelt werden muss. Heute haben fast nur Einser-Abiturient­en eine Chance, für viele gelten Wartezeite­n von bis zu 15 Semester. „Der im Urteil formuliert­e Regelungsa­uftrag richtet sich nach dem Verständni­s der Bundesregi­erung primär an die Länder“, schreibt das Bildungsre­ssort in seiner Antwort auf die Grünen-Anfrage. Die Länder wollen bis Juni den Entwurf eines Staatsvert­rags erarbeiten.

Der hochschulp­olitische Sprecher der Grünen, Kai Gehring, kritisiert­e, die Bundesregi­erung gehe mit ihrer Passivität ein hohes Risiko ein. Sollten die Länder bei der Überarbeit­ung ihres Staatsvert­rags für die Hochschulz­ulassung in Verzug oder Konflikt geraten, drohe eine Klagewelle von Studienbew­erbern.

Der Generalsek­retär des Medizinisc­hen Fakultäten­tages, Frank Wissing, sagte der dpa: „Wir wünschen uns einen großen Wurf und ein neues, robustes Verfahren statt Reparatura­rbeiten und Klein-Klein.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany