Heilig-Kreuz-Chor in Versöhnungskirche
Heilig-Kreuz-Chor ist am Sonntagvormittag zu Gast in der Versöhnungskirche
HÜTTLINGEN (an) - Es ist nicht nur ein besonderes musikalisches, sondern auch ein ökumenisches Erlebnis gewesen: Am Sonntag hat der katholische Heilig-Kreuz-Chor in der evangelischen Versöhnungskirche eindrucksvoll seine Visitenkarte abgegeben.
HÜTTLINGEN - „Ich will euch ein Lied von meinem lieben Freund singen, ein Lied von meinem Freund und seinem Weinberg“, so lautete nicht nur der Predigttext am gestrigen Sonntag, sondern auch ein Gerichtswort aus Jesaja 5, welches der Heilig-Kreuz-Chor unter der Leitung von Hedwig Glaser-Schimmel bei seiner „ökumenischen Begegnung im Gottesdienst“aufgriff. Anlass war das 150-jährige Bestehen des Chores, welches er mit A-cappella-Chorliteratur und etlichen Konzerten in diesem Jahr feiern wird.
„Zu Gottes Ehre und zu Gottes Lob“zu singen hat sich der Chor auf seine Fahne geschrieben und eigentlich hätte Matthias Schimmel seinen Chor bei diesem Gastspiel in der evangelischen Versöhnungskirche dirigieren wollen, doch ein Infekt machte seinen Einsatz nicht möglich. Dafür nahm seine Gattin die Leitung in die Hand mit einem Querschnitt von Chorsätzen, bei dem der Chor seine ganzen Qualitäten bei der Umrahmung eines Gottesdienstes ausspielen konnte. Die reichten vom mitreißenden Spiritual-Chorsatz „Jesus Christ, you are my life“(von Marco Frisina) über das Mut machende Taizé-Lied „Meine Hoffnung und meine Freude“bis hin zu Berthold Engels „Herr, segne uns und behüte uns“. Dazwischen brillierte der mit rund 50 Sängerinnen und Sängern das kleine Kirchlein fast schon allein füllende Chor mit „Ich danke meinem Gott von ganzem Herzen“(von Klaus Heizmann), sowie Lorenz Maierhofers „Zwischen Himmel und Erde“.
Pfarrer Uwe Quast hatte seiner Predigt am Sonntag Remistere aus Jesaja das Weinberglied zugrunde gelegt, in welchem trotz größter Anstrengungen kein oder nur wenig Ertrag eingefahren werden konnte. Trotz aller Enttäuschung – die Liebe Gottes überstrahlt einfach alles und der Chor ließ den Gottesdienst zu einem Fest der Liebe und des Gesangs werden. Chorvorstand Julius Bauer bedankte sich am Ende für den großartigen Beifall der Kirchenbesucher und ließ es sich nicht nehmen – bei Kaffee und Zopfbrot – zusammen mit seinen Sängerinnen und Sängern die ökumenische Begegnung mit weltlichen Gesängen in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen.