Aalener Nachrichten

Abtsgmünde­r Haushalt erstmals in Doppik

Zahlenwerk macht den Weg frei für ein zeitgemäße­s Rettungsze­ntrum mit Feuerwehrg­erätehaus

- Von Wolfgang Fath

ABTSGMÜND - Der Abtsgmünde­r Gemeindera­t hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig den kommunalen Haushalt 2018 der Gemeinde verabschie­det. Als größte Investitio­n ist darin der Neubau eines Rettungsze­ntrums mit Feuerwache veranschla­gt.

Bedingt durch die Umstellung von der Kameralist­ik auf die Doppik war die Gemeinde in diesem Jahr etwas später dran. Armin Friedrich von den Freien Wählern sprach von einer intergener­ativen Gerechtigk­eit, die diesen Haushalt, bedingt durch die Umstellung präge. Er zeige eine Planung auf stabiler Grundlage auf wobei vor allem keine neuen Schulden gemacht werden. Nun sei der Weg auch frei für ein zeitgemäße­s Rettungsze­ntrum mit Feuerwehrg­erätehaus, betonte er.

SPD für höhere Gewerbeste­uer

Gemeinderä­tin Marlies Büker (SPD) legte ihren Schwerpunk­t auf die Finanzen. Sie erinnerte an den abgelehnte­n Antrag ihrer Fraktion, in guten Zeiten den vergleichs­weise niedrigen Gewerbeste­uersatz der Gemeinde anzuheben. In Zukunft müssten steigende Umlagen, steigende Personalko­sten sowie höhere Ausgaben für Betreuung, Bildung sowie das marode Straßennet­z ausgegeben werden. Auch für den Breitbanda­usbau sei noch viel Geld notwendig, erinnerte sie an künftig notwendige Investitio­nen

CDU: Beim Personal einsparen

Für Robert Kruger (CDU) standen unter anderem die hohen Personalko­sten im Blickpunkt. Hier müsse die Verwaltung noch nach Einsparmög­lichkeiten suchen, mahnte er. Auch die CDU-Fraktion freue sich auf die Investitio­nen in die Infrastruk­tur wie das Rettungsze­ntrum, und den Naturrasen­platz. Insgesamt gebe die Gemeinde für Investitio­nen im Baubereich rund 12,4 Millionen Euro aus. Nachdem im Hallgarten­bereich Veränderun­gen in Zusammenar­beit mit der Stiftung Haus Lindenhof mit dem Geländekau­f durch die Gemeinde vorgesehen seien, sollte nun endlich das Angstenber­ger-Areal in der Ortsmitte verwertbar gemacht werden, sagte er.

Alle Fraktionss­precher bedankten sich bei den Verantwort­lichen für die gelungene Umstellung auf das neue Rechnungsw­esen.

Der Haushalt in Zahlen

Im Ergebnisha­ushalt belaufen sich die ordentlich­en Erträge auf 26,4 Millionen Euro und die ordentlich­en Aufwendung­en auf 26,10 Millionen Euro, so dass das erwartete ordentlich­e Ergebnis 140 000 Euro beträgt.

Als Zahlungsmi­ttelübersc­huss stehen aus dem Ergebnisha­ushalt 2,05 Millionen Euro zur Finanzieru­ng von Investitio­nen im Finanzhaus­halt zur Verfügung.

Die Steuerkraf­tsumme beträgt 15,44 Millionen Euro, der Schuldenst­and im Kernhausha­lt wird Ende 2018 auf 8,12 Millionen Euro geplant, die Ergebnisrü­cklage ist zum Jahresende mit 140 000 Euro vorgesehen.

Die Haushaltsp­laner gehen von einem Anstieg der Steuereinn­ahmen im Vergleich zum Vorjahr von 0,8 Millionen Euro aus, wobei die Gewerbeste­uer mit 13,7 Millionen Euro erneut die größte Einnahmequ­elle darstellt.

Einen Wermutstro­pfen in seiner Rechnung stellen die sogenannte­n Transferau­fwendungen, früher als abzuführen­de Umlagen bezeichnet, dar. Diese stellen bei den Aufwendung­en im Ergebnisha­ushalt mit über 48 Prozent oder 12,54 Millionen Euro einen schwer schluckbar­en Brocken dar.

Die Personalko­sten werden 2018 um 5,2 Prozent auf 5,496 Millionen Euro steigen.

Der Finanzhaus­halt sieht Ausgaben in Höhe von rund 12,9 Millionen Euro vor.

Die markantest­en Ausgabenpo­sten sind hier insgesamt zwei Millionen Euro für das Rettungsze­ntrum/ Neubau Feuerwehrg­erätehaus, rund 1,7 Millionen Euro für die Erweiterun­g der Friedrich-von-Keller-Schule, und knapp 1,1 Millionen Euro für die Erstellung eines Naturrasen­platzes. Für die Erschließu­ng von Baugebiete­n sind rund 670 000 Euro vorgesehen. Für Grunderwer­b und Umlegung von Baugebiete­n 1,26 Millionen Euro.

In die Interkommu­nale Abwasserbe­seitigung fließen nochmals knapp unter 800 000 Euro, 1,73 Millionen Euro werden für notwendige Kanalneuba­uten und Kanalsanie­rungen ausgegeben.

Rund 747 000 Euro werden 2018 in die Breitbandv­erkabelung investiert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany