Abtsgmünder Haushalt erstmals in Doppik
Zahlenwerk macht den Weg frei für ein zeitgemäßes Rettungszentrum mit Feuerwehrgerätehaus
ABTSGMÜND - Der Abtsgmünder Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig den kommunalen Haushalt 2018 der Gemeinde verabschiedet. Als größte Investition ist darin der Neubau eines Rettungszentrums mit Feuerwache veranschlagt.
Bedingt durch die Umstellung von der Kameralistik auf die Doppik war die Gemeinde in diesem Jahr etwas später dran. Armin Friedrich von den Freien Wählern sprach von einer intergenerativen Gerechtigkeit, die diesen Haushalt, bedingt durch die Umstellung präge. Er zeige eine Planung auf stabiler Grundlage auf wobei vor allem keine neuen Schulden gemacht werden. Nun sei der Weg auch frei für ein zeitgemäßes Rettungszentrum mit Feuerwehrgerätehaus, betonte er.
SPD für höhere Gewerbesteuer
Gemeinderätin Marlies Büker (SPD) legte ihren Schwerpunkt auf die Finanzen. Sie erinnerte an den abgelehnten Antrag ihrer Fraktion, in guten Zeiten den vergleichsweise niedrigen Gewerbesteuersatz der Gemeinde anzuheben. In Zukunft müssten steigende Umlagen, steigende Personalkosten sowie höhere Ausgaben für Betreuung, Bildung sowie das marode Straßennetz ausgegeben werden. Auch für den Breitbandausbau sei noch viel Geld notwendig, erinnerte sie an künftig notwendige Investitionen
CDU: Beim Personal einsparen
Für Robert Kruger (CDU) standen unter anderem die hohen Personalkosten im Blickpunkt. Hier müsse die Verwaltung noch nach Einsparmöglichkeiten suchen, mahnte er. Auch die CDU-Fraktion freue sich auf die Investitionen in die Infrastruktur wie das Rettungszentrum, und den Naturrasenplatz. Insgesamt gebe die Gemeinde für Investitionen im Baubereich rund 12,4 Millionen Euro aus. Nachdem im Hallgartenbereich Veränderungen in Zusammenarbeit mit der Stiftung Haus Lindenhof mit dem Geländekauf durch die Gemeinde vorgesehen seien, sollte nun endlich das Angstenberger-Areal in der Ortsmitte verwertbar gemacht werden, sagte er.
Alle Fraktionssprecher bedankten sich bei den Verantwortlichen für die gelungene Umstellung auf das neue Rechnungswesen.
Der Haushalt in Zahlen
Im Ergebnishaushalt belaufen sich die ordentlichen Erträge auf 26,4 Millionen Euro und die ordentlichen Aufwendungen auf 26,10 Millionen Euro, so dass das erwartete ordentliche Ergebnis 140 000 Euro beträgt.
Als Zahlungsmittelüberschuss stehen aus dem Ergebnishaushalt 2,05 Millionen Euro zur Finanzierung von Investitionen im Finanzhaushalt zur Verfügung.
Die Steuerkraftsumme beträgt 15,44 Millionen Euro, der Schuldenstand im Kernhaushalt wird Ende 2018 auf 8,12 Millionen Euro geplant, die Ergebnisrücklage ist zum Jahresende mit 140 000 Euro vorgesehen.
Die Haushaltsplaner gehen von einem Anstieg der Steuereinnahmen im Vergleich zum Vorjahr von 0,8 Millionen Euro aus, wobei die Gewerbesteuer mit 13,7 Millionen Euro erneut die größte Einnahmequelle darstellt.
Einen Wermutstropfen in seiner Rechnung stellen die sogenannten Transferaufwendungen, früher als abzuführende Umlagen bezeichnet, dar. Diese stellen bei den Aufwendungen im Ergebnishaushalt mit über 48 Prozent oder 12,54 Millionen Euro einen schwer schluckbaren Brocken dar.
Die Personalkosten werden 2018 um 5,2 Prozent auf 5,496 Millionen Euro steigen.
Der Finanzhaushalt sieht Ausgaben in Höhe von rund 12,9 Millionen Euro vor.
Die markantesten Ausgabenposten sind hier insgesamt zwei Millionen Euro für das Rettungszentrum/ Neubau Feuerwehrgerätehaus, rund 1,7 Millionen Euro für die Erweiterung der Friedrich-von-Keller-Schule, und knapp 1,1 Millionen Euro für die Erstellung eines Naturrasenplatzes. Für die Erschließung von Baugebieten sind rund 670 000 Euro vorgesehen. Für Grunderwerb und Umlegung von Baugebieten 1,26 Millionen Euro.
In die Interkommunale Abwasserbeseitigung fließen nochmals knapp unter 800 000 Euro, 1,73 Millionen Euro werden für notwendige Kanalneubauten und Kanalsanierungen ausgegeben.
Rund 747 000 Euro werden 2018 in die Breitbandverkabelung investiert.