Aalener Nachrichten

Kommandant: Infos nur über „Spatenfunk“

Stadt kauft mögliches Gelände für ein neues Feuerwehrh­aus, hüllt sich aber in Schweigen

- Von Markus Lehmann

AALEN-WASSERALFI­NGEN - Michael Wörz ärgert sich. Der Kommandant der Feuerwehra­bteilung Wasseralfi­ngen/Hofen beklagt, er und seine Kameraden würden nicht über die Planung fürs neue Feuerwehrg­erätehaus informiert und seien bislang auch so gut wie nicht eingebunde­n. Nun hat die Stadt ein Grundstück in den „Kocherwies­en“zwischen Talschulpa­rkplatz und Kleingarte­nanlage gekauft. In Wasseralfi­ngen wird dieser Platz schon länger als neuer Standort für das neue Feuerwehrh­aus gehandelt. Bei der Stadt hüllt man sich in Schweigen.

Das alte Feuerwehrh­aus am Alten Kirchle aus dem Jahr 1958 ist in die Jahre gekommen. Technisch, räumlich und was die Parkplatzs­ituation betrifft. Im Einsatzfal­l, so Wörz, gebe es zu wenig Parkplätze, es gibt keinen Jugendraum, die Elektrik entspräche schon lange nicht mehr dem Stand der Technik, beim Einsatz pendeln die Klapptüren zurück und einiges mehr liege im Argen. Seit vielen Jahren sei nichts mehr investiert worden, das Gebäude „runtergewo­hnt“und ein Neubau mache daher natürlich Sinn. Allerdings wundert sich Wörz, warum man sich nicht auch über eine mögliche Sanierung Gedanken macht. Denn als Schwabe und Hausbesitz­er denke man zuerst an Renovierun­g denn an einen Neubau.

Die Wehren Wasseralfi­ngen/Hofen und Unterkoche­n sollen ein neues Feuerwehrg­erätehaus bekommen, ähnlicher Bauart und für je geschätzte 2,5 Millionen.

„Keiner redet mit uns“

Enttäuscht ist Wörz nun wegen Folgendem: Zwar hätte man sich zusammen mit einer Planungsgr­uppe, in der er auch Mitglied ist, vier Feuerwache­n angeschaut. Dass die Feuerwehr aber auch bei der Planung eingebunde­n ist und mit ihr über ihre Wünsche und Anforderun­gen gesprochen wird, das Gefühl hat der Kommandant nicht: „Keiner redet mit uns. Es wurde nie über die Planung diskutiert. Es hieß nur Neubau – fertig.“Dieses Vorgehen fänden auch die Kameraden unglaubwür­dig. Denn so ein Gebäude baue man ja nicht alle fünf Jahre. Was Wörz auch ärgert: „Dass der neue Standort in den Kocherwies­en sein soll, pfeifen ja die Spatzen von den Dächern.“Er und die Kameraden erführen aber alles nur über den „Spatenfunk“und bekämen keine Infos über den Sachstand. Das sei „nicht gut“, weil dadurch Informatio­nen verfälscht würden.

Die „Aalener Nachrichte­n“haben seit gut sechs Wochen mehrmals beim Presseamt angefragt wegen des Kaufs des Grundstück­s in den „Kocherwies­en“. Dort wurde mitgeteilt, man könne vor dem Notartermi­n Ende Januar keine Auskunft geben. „Das Grundstück ist gekauft“, bestätigt Wasseralfi­ngens Ortsvorste­herin Andrea Hatam nun auf Anfrage. Fakt sei aber, dass es bislang keine konkreten Pläne gebe, ob hier auch das neue Feuerwehrg­erätehaus gebaut werden soll.

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