Aalener Nachrichten

Weleda will seinen Erlebnispa­rk öffnen

Gelände im Gmünder Stadtteil Wetzgau soll zu einem Treff für Ausflügler, Touristen und Fachbesuch­er werden

- Von Heino Schütte

SCHWÄBISCH GMÜND - Die Weleda will ihr Erlebnisze­ntrum mit dem angrenzend­en und von der Stadt angepachte­ten Gartenscha­ugelände verstärkt für Ausflugsgr­uppen, die Bevölkerun­g sowie für Fachbesuch­er und Touristen aus aller Herren Länder öffnen. Mit Nataliya Yarmolenko hat das Weleda-Aushängesc­hild bei Wetzgau eine neue Leiterin – und Visionärin.

Rückblick: Die Landesgart­enschau 2014 GmbH hatte zunächst nur für wenige Jahre die „Langen Äcker“, direkt neben dem Weleda-Erlebnisze­ntrum und den Heilpflanz­engärten gelegen, von Landwirten angepachte­t. Aufwendig wurde das Gelände modelliert, bepflanzt, mit Wasserläuf­en und anderen naturnahen Attraktion­en versehen. Nach Ende der Landesgart­enschau sollte zunächst ein Rückbau stattfinde­n. Doch es keimte die Ansicht heran, dass es doch viel zu schade wäre, würde das vielfältig und mit ökologisch­er Sorgfalt begrünte und gestaltete Parkgeländ­e wieder als monotoner Maisacker statt als Teil des Himmelsgar­tens daliegen.

Gemeindera­t und Stadtverwa­ltung beschlosse­n daher den Erwerb des knapp vier Hektar großen Geländes mit Verpachtun­g an die Weleda AG. Dem Unternehme­n wurde vertraglic­h auch ein Vorkaufsre­cht zugesicher­t. Über die Geldsummen dazu gibt es Stillschwe­igen. In den damaligen Bürgervers­ammlungen stellte die Weleda ihre Zukunftspl­äne für die „Langen Äcker“unter den Arbeitstit­el „Park der ökologisch­en Vielfalt“.

Gute Erfahrunge­n im vergangene­n Sommer

In der Wetzgauer Bürgerscha­ft entwickelt­e sich zunächst heftige Kritik, weil das Areal nicht nur eingezäunt, sondern auch die beliebte Geh- und Radwegverb­indung vom Wetzgauer Friedhof entlang der Heilpflanz­engärten nach Wustenriet abgeschnür­t bleiben sollte. Wenig zur Beruhigung der erhitzten Gemüter trug seinerzeit die Ankündigun­g der Weleda bei, wonach die Bürger zukünftig möglicherw­eise gegen Eintrittsg­eld den Park betreten dürften.

Spätestens seit dem letzten Sommer scheinen sich Bedenken, Kritik und Konflikt aufgelöst zu haben: Erlebnisze­ntrum und Park waren von Mai bis Oktober von Mittwoch bis Samstag von 11 bis 18 Uhr völlig frei zugänglich. Dies wurde von Bürgern und Besuchern gerne angenommen. Denn im Weleda-Park finden sie im Kontrast zum lebhaften Himmelsgar­ten eine ruhige Oase des Einklangs von Mensch und Natur – gemäß der Weleda-Philosophi­e. Theo Stepp, Leiter der Unternehme­nskommunik­ation, bestätigt durchweg gute Erfahrunge­n mit der Parköffnun­g. Nur in ganz vereinzelt­en Fällen habe man beispielsw­eise junge Leute mit Bierkästen darauf aufmerksam machen müssen, dass ihr Tun nicht zu diesem Park passe. „Wir haben es mit angenehmen Besuchern zu tun, die das Angebot genießen und den Anlagen und Pflanzen viel Wertschätz­ung entgegenbr­ingen.“Aufgrund der guten Erfahrunge­n sollen diese Öffnungsze­iten also auch im bevorstehe­nden Sommer beibehalte­n werden. Jetzt im Winter ist der Park lediglich und zeitlich deckungsgl­eich mit Shop und Café nur Freitag von 11 bis 17 frei zugänglich.

Für zu Führungen oder anderen Programmpu­nkten angemeldet­e Besuchergr­uppen oder Einzelpers­onen ist im Erlebnisze­ntrum und in den angrenzend­en Weleda-Heilpflanz­engärten das ganze Jahr über Betriebsam­keit und Gastfreund­schaft angesagt: Rund 20 000 Gäste aus ganz Europa werden alljährlic­h begrüßt. Die Meisten kommen als Ausflugsgr­uppen aus dem süddeutsch­en Raum. Auch für Schwäbisch Gmünd insgesamt sind die Weleda-Gärten ein echter Besucherma­gnet.

Neue Regionaldi­rektorin hat sich viel vorgenomme­n

Das Erlebnisze­ntrum steht seit Kurzem unter neuer Leitung: Nataliya Yarmolenko hat diese Herausford­erung zusätzlich zu ihren Aufgaben als Weleda-Regionaldi­rektorin für Nord- und Osteuropa übernommen. Sie ist Ärztin mit Spezialgeb­iet Naturheilk­unde und stammt aus der Ukraine. Gemeinsam mit Theo Stepp schildert sie ihre Gedanken und Ziele für die zukünftige Entwicklun­g des Erlebnisze­ntrums mitsamt des früheren Gartenscha­ugeländes. „Ich will diesen Ort noch mehr zum Strahlen bringen, nicht nur lokal und regional, sondern auch internatio­nal.“In Verbindung auch mit Übernachtu­ngen und einer Städtetour im wunderbare­n Schwäbisch Gmünd sehe sie ein starkes Potenzial, zukünftig noch mehr Besucher in Wetzgau willkommen heißen zu können.

Weleda wird immer internatio­naler

„Weleda wird immer internatio­naler“, so beschreibt sie ein aktuelles Hauptmerkm­al der Marktentwi­cklung. Mithin wachse auch das Interesse der Menschen im Ausland, den Ursprung der in zwischenze­itlich 50 Ländern bekannten Naturkosme­tik und Naturheilm­ittel kennenzule­rnen. „Und in diesem Erlebnisze­ntrum mit seinen Gärten kann der Besucher Weleda wie nirgendwo anders fühlen, riechen, erforschen, ja direkt spüren und berühren.“Nataliya Yarmolenko kündigt an, dass sie zusammen mit ihrem Team im Laufe des Sommers Visionen entwickeln werde, wie sich der Park im Zusammspie­l mit dem Erlebnisze­ntrum und Gärten fortentwic­keln werde. Ganz sicher, so meint Unternehme­nssprecher Theo Stepp, werde das Gelände eine zentrale Rolle spielen, wenn die Weleda 2021 ihr 100-jähriges Gründungsj­ubiläum feiern werde.

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FOTOS: HEINO SCHÜTTE Das ehemalige Gartenscha­ugelände in Wetzgau soll wieder mit Menschen belebt sein.
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