Aalener Nachrichten

Die Ostalb ist keineswegs drogenfrei

Aktionskon­zept widmet sich Jugendschu­tz im Suchtberei­ch vor allem im ländlichen Raum

- Von Lena-Luisa Maier

AALEN - Das Prävention­sprogramm „Jugendschu­tz geht alle an! Die Ostalbkind­er sind’s uns wert“geht in die nächste Runde. Das Landratsam­t, der Kreisjugen­dring und das Polizeiprä­sidium haben bei einer Pressekonf­erenz am Montag ein neues Aktionskon­zept für die Durchführu­ng von Jugendschu­tzmaßnahme­n vorgestell­t. Genauer gesagt: das Aktionskon­zept 11.

„Auch wir sind keine Insel der Glücksseel­igen, wenn es um Drogen geht“, sagt Landrat Klaus Pavel. Und genau da liegt das Problem. Während der Konsum von legalen und illegalen Drogen in Großstädte­n als Gefahr wahrgenomm­en wird, wird er im ländlichen Bereich unterschät­zt. Obwohl sich illegale Drogen mittlerwei­le im ländlichen Raum genauso leicht beschaffen lassen wie in den Großstädte­n.

Ziel des Aktionskon­zepts 11, dessen Jugendschu­tzmaßnahme­n vom 1. März 2018 bis zum 31. März 2019 durchgefüh­rt werden sollen, ist, den Konsum legaler Drogen zu reduzieren und den Konsum illegaler Drogen bestenfall­s ganz zu verhindern. „Denn neue Drogen sind auch hier im Kommen“, sagt Martina Marquardt, die Suchtbeauf­tragte des Ostalbkrei­ses. Und genau da soll das neue Programm ansetzen. Neben Schulungsm­aßnahmen beispielsw­eise für Schulsozia­larbeiter sollen vor allem die Eltern und Jugendlich­en über die neuen Drogen aufgeklärt werden. „Viele Familienmi­tglieder und Freunde merken nicht, wenn ein Jugendlich­er Drogen nimmt“, sagt Otto Kruger vom Polizeiprä­sidium Aalen. Durch die Aufklärung soll sich das ändern.

Es gibt zwei Pilot-Gemeinden

Einer der zentralen Elemente des neuen Aktionspla­ns ist der „Runde Tisch“. In den Pilot-Gemeinden (Abtsgmünd und Heubach) luden beziehungs­weise laden der Bürgermeis­ter und die Suchtbeauf­tragte des Ostalbkrei­ses wichtige Akteure ein, um an einem Tisch nach individuel­len Prävention­smaßnahmen zu suchen. „Partner sind auch Sportverei­ne und Musikverei­ne“, sagt Michael Wagner vom Kreisjugen­dring. So können diese beispielsw­eise bei ihren Veranstalt­ungen ein Auge auf die Jugendlich­en im Bezug auf Drogen werfen.

Neben der Aufklärung bleiben Polizeikon­trollen dennoch ein wichtiger Teil der Arbeit. „Die Öffentlich­keit soll spüren, dass es mehr Kontrollen gibt“, sagt Pavel. Und genau wie Alkohol könne man auch Drogen mit einem Schnelltes­t nachweisen, erklärt Kruger.

„Die Öffentlich­keit soll spüren, dass es mehr Kontrollen gibt“, sagt Landrat Klaus Pavel.

Drogen leicht erkennbar

„Unser geschultes Personal erkennt an den Augen, am Verhalten oder teilweise sogar am Geruch wenn Drogen im Spiel sind.“Mit all den Erfahrunge­n aus den Pilot-Gemeinden soll das Angebot dann auf die Kommunen im Ostalbkrei­s erweitert werden.

„Wichtig ist, dass wir immer dran bleiben, auch wenn sich die Themen wiederhole­n“, sagt Marquardt. Denn das Allerwicht­igste laut Pavel: „Es muss ausschließ­lich zählen, dass wir Jugendlich­e schützen.“

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