Ein Problem der jungen Generation?
Neuntklässler des Ernst-Abbe-Gymnasiums beschäftigen sich mit Leistungsdruck
OBERKOCHEN (zt) - Laut verschiedener Studien spüren die meisten Jugendlichen wachsenden Leistungsdruck. Mit dem Druck gehen die jungen Menschen aber sehr unterschiedlich um.
Greifen aber deswegen immer mehr Jugendliche zum Alkohol, Zigaretten oder Drogen? Es gibt zwar keine aktuellen Statistiken, aber laut einer OECD-Untersuchung (Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit) im Jahr 2010 haben in Deutschland deutlich mehr als 80 Prozent der 15-Jährigen bereits erste Erfahrungen mit Alkohol gemacht. Im Jahr 2002 waren es nicht mal 60 Prozent gewesen. Die Zahlen steigen also an.
Drei Schülerinnen wollen es genau wissen
Stimmt es? Die Neuntklässlerinnen des Ernst-Abbe-Gymnasiums Oberkochen wollten es für den „Zeitungstreff 2018“genau wissen und haben nachgefragt bei denen, die es eigentlich wissen müssen. „Wir haben die Polizeidienststelle in Aalen besucht“, erklären die drei Schülerinnen.
Laut Polizei gibt es mehrere Ursachen für Alkoholkonsum, Rauchen oder Drogenkonsum unter jungen Menschen. Alkohol, Zigaretten werden für die Jugendlichen immer leichter verfügbar und bezahlbar. Heutzutage gibt es sogar alkoholische Getränke die speziell für jüngere Konsumenten entwickelt wurden. Eine Form des Alkoholmissbrauchs ist aber laut Polizei besonders kritisch zu sehen und zwar sogenanntes Komasaufen oder Rauschtrinken. Man trinkt in kurzer Zeit sehr viel Alkohol.
Eine wesentliche Mitschuld am Drogen- und Alkoholmissbrauch trägt die Respektlosigkeit von Jugendlichen gegenüber der Polizei und gegenüber eigenen Eltern, die eigentlich einen Erziehungsauftrag haben und diesen aber nicht präventiv durchführen, führten die Polizeibeamten den Schülerinnnen gegenüber weiter aus. Außerdem sollte man Gruppenzwang erwähnen. Man will dazugehören und cool sein oder sich vielleicht erwachsen fühlen.
Aber auch Leistungsdruck in der Schule und die Erwartungen der Eltern spielen eine Rolle. Dies kann schnell zur Überforderung führen, und Jugendliche fühlen sich oft als Versager und betrinken sich um zu vergessen oder versuchen vor Problemen wegzurennen.
Drogenkonsum ist für junge Menschen besonders gefährlich und verlockend. Die Drogenszene kann aber nur schwer kontrolliert werden. Die Drogenplätze sind Unterführungen, Parks und Bahnhöfe, wo die Jugendlichen sehr leicht in die Drogen- und Alkoholwelt eingeführt werden können. Übrigens, die meisten Drogenrazzias oder Kontrollen werden an Bahnhöfen durchgeführt.
Die Polizei wünscht sich mehr Prävention
Alkoholmissbrauch oder Drogenkonsum können zur Abhängigkeit und schweren gesundheitlichen Erkrankungen führen auch zu Depressionen. Die Polizei wünscht sich deshalb mehr Prävention und Aufklärung durch die Eltern und auch durch die Schulen. „Unsere netten Gesprächspartner haben uns zum Schluss versichert, dass der Bahnhof und Busbahnhof in Aalen regelmäßig kontrolliert werden und die Menschen können sich dort sicher fühlen“, schließen die Neuntklässlerinnen ihre Recherchen.