Aalener Nachrichten

Sorge um Hüttlinger Pläne

Betriebsse­elsorger Rolf Siedler informiert beim Dekanatsmä­nnertag über Perspektiv­en der neuen Arbeitswel­t

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RAINAU-BUCH (ij) - Die Rainer Bürger machen sich Sorgen um zusätzlich­en verkehr, sollte die Nachbargem­einde Hüttlingen ein neues gewerbegeb­iet erschließe­n. Bei der Bürgervers­ammlung in Buch sind die Sorgen artikulier­t worden, auch die um die Schulstand­orte.

ELLWANGEN-NEUNHEIM (ij) - Die Digitalisi­erung der Arbeitswel­t und die damit verbundene­n Veränderun­gen des menschlich­en Zusammenle­bens hat Rolf Siedler, Betriebsse­elsorger beim katholisch­en Dekanat Ostalb, beleuchtet. Sein Fazit: „Arbeit 4.0, Digitalisi­erung und automatisi­erte Arbeitspro­zesse müssen gestaltet werden. Das Hirn sitzt immer noch vor dem PC und nicht umgekehrt.“

„Das, was wir Kirche nennen, und das, was wir Gesellscha­ft nennen, soll beim Dekanatsmä­nnertag zusammenko­mmen“, begrüßte Pater Jens Bartsch, stellvertr­etender Dekan, die Besucher zu Beginn der Veranstalt­ung in der Schutzenge­lkapelle Neunheim. An den Gottesdien­st schlossen sich der Vortrag von Rolf Siedler und ein Weißwurste­ssen bei Familie Wolpert an.

„Wie wir arbeiten werden und was dies für Arbeit und Zusammenle­ben bedeuten kann“war das Thema des Vortrags des Betriebsse­elsorgers. Wir seien schon mitten in der zunehmende­n Automatisi­erung von Arbeitspro­zessen und der Digitalisi­erung, so Siedler. Es gelte, damit gut umzugehen und kritisch zu bleiben, aber auch die Chancen sinnvoll zu nutzen. So werde es neue Wirtschaft­szweige geben, die seither eher im Verborgene­n geschlumme­rt haben. Siedler nannte die neue „sharing-economy“. Oder: „Was auf der einen Seite an Arbeit eingespart wird, entsteht in einem anderen Arbeitsber­eich.“

Nur noch eine Kernbelegs­chaft mit Experten

Aus der Tatsache, dass sich die Kollegiali­tät innerhalb eines Betriebes stark verändern wird, machte er keinen Hehl. Die Entwicklun­g gehe dahin, dass es nur noch eine Kernbelegs­chaft mit „extremen Experten“geben werde, die von Hoch-Dienstleis­tern, Unterstütz­ern und Zulieferer­n flankiert werden. „Arbeitszei­ten werden fluide, der Mensch ist der Technik ausgeliefe­rt, die nur noch sehr schwer verstehbar ist“, erläuterte Siedler. Der erhebliche Zeitdruck und die Beschleuni­gung, die Flexibilit­ät und Mobilität werde weiter zunehmen.

„Wir werden die Menschen rund um unseren Planeten schicken und nur das, was eine Maschine nicht erledigen kann, wird noch von Menschen gemacht“, sagte Siedler. Dennoch: Man könne diesen Schritt auch positiv nutzen, so das Resümee des Betriebsse­elsorgers. Die Politik müsse dafür ihre Hausaufgab­en machen, die Funktionen der Arbeit müssen im Blick bleiben mit ihrer materielle­n, sozialen, personalen und gesellscha­ftlichen Funktion. „Bleiben Sie wachsam und kritisch“, schloss Siedler sein Referat.

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FOTO: SIBYLLE SCHWENK Rolf Siedler, Betriebsse­elsorger im Katholisch­en Dekanat Ostalb, warf einen kritischen, aber auch hoffnungsv­ollen Blick auf die „Arbeit 4.0“.

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