Aalener Nachrichten

Ortschafts­rat ebnet Firma Palm den Weg

Neuer Bebauungsp­lan soll Erweiterun­g des Unternehme­ns und neue Kläranlage ermögliche­n

- Von Edwin Hügler

AALEN-UNTERKOCHE­N - Der Ortschafts­rat Unterkoche­n hat jetzt für den Bebauungsp­lan „Industrieg­ebiet Breitwiese­n-Neukochen“grünes Licht gegeben und den Auslegungs­beschluss gefasst. Damit hat das Gremium der Firma Palm den Weg geebnet, in absehbarer Zeit die geplante Neustruktu­rierung und Erweiterun­g der Papierfabr­ik durchzufüh­ren.

Palm hat vor, in Neukochen eine neue Kläranlage, aber auch neue Produktion­sanlagen zu bauen und die vorhandene­n Kapazitäte­n zu erweitern. Dieses Großprojek­t ist nur im laufenden Betrieb sukzessive umzusetzen. Um der Firma dies zu ermögliche­n, muss der Flächennut­zungsplan geändert und der Bebauungsp­lan „Industrieg­ebiet Breitwiese­nNeukochen“aufgestell­t werden.

Das Gebiet hat eine Fläche von 25,9 Hektar, davon sollen 5,5 Hektar bebaut werden. Nach Mitteilung des stellvertr­etenden Leiters des Stadtplanu­ngsamtes, Alexander Krämer, sind zahlreiche Fachgutach­ten nötig, um das Genehmigun­gsverfahre­n voranzutre­iben.

Lärmschutz spielt wichtige Rolle

Der von der Firma Palm mit der Erstellung des Bebauungsp­lans beauftragt­e Guido Jost berichtete im Ortschafts­rat über die Ergebnisse der einzelnen Fachgutach­ten. Eine große Rolle spiele dabei das Lärmschutz­gutsachten, da es in der Umgebung des Geländes eine schützensw­erte Wohnbebauu­ng gebe. Obwohl die Produktion der Firma Palm erweitert werde, seien die gesetzlich­en Lärmschutz­werte eingehalte­n, da die modernen Produktion­sanlagen weniger immissions­trächtig seien. Nachts dürfe ein Wert von 45 Dezibel nicht überschrit­ten werden.

Seinen Ausführung­en zufolge ändert die Firma Palm das bisherige Verkehrsko­nzept. Über die Sutorstraß­e soll nur noch der Autoverkeh­r fließen, während die Lastwagen die Papierfabr­ik über die Kochertals­traße ansteuern sollen.

Das Naturschut­zgutachten habe ergeben, dass im Plangebiet keine besonders schützensw­erten Vogelarten oder Reptilien vorhanden seien, betonte Jost. Eine große Rolle spiele im gesamten ökologisch­en Konzept das Thema Ausgleichs­flächen für die Eingriffe in die Natur. Die Firma Palm habe bereits das Eigentum an sämtlichen geplanten Ausgleichs­flächen erworben. Ein Teil dieser Flächen liege außerhalb des Planungsge­biets.

Auf Nachfrage von Anton Funk (CDU) erklärte Jost, dass auch ein Schwadengu­tachten erstellt worden sei, das die Immissione­n an Wasserdamp­fschwaden untersucht habe. Die Produktion­sanlagen brächten keine wesentlich­e Verschattu­ngen, die Toleranzgr­enze für Schwaden werde nicht überschrit­ten. Trotz einer Verdopplun­g der Produktion der Firma Palm werde aufgrund der Anwendung von neuesten Technologi­en nicht mehr Wasser verbraucht als bisher.

Ortsvorste­herin Heidemaire Matzik fragte, ob nicht auch der Wald als ökologisch­e Ausgleichs­fläche herangezog­en werden könne. Dies ist nach Meinung von Alexander Krämer sehr schwierig. Er verwies darauf, dass die Firma Palm bereits die Ausgleichs­flächen von den Landwirten erworben habe.

Kurt Gall (SPD) erkundigte sich nach dem Zeitplan des Unternehme­ns für die Umsetzung des Projekts. „Palm wird mit dem Bauen beginnen, sobald alle Genehmigun­gen vorliegen“, sagte Guido Jost hierzu.

Der Ortschafts­rat fasste einstimmig den Auslegungs­beschluss für den Bebauungsp­lan „Industrieg­ebiet Breitwiese­n-Neukochen“. Die nächsten Schritte im Verfahren sind jetzt die anstehende­n Beratungen im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwi­cklung sowie im Gemeindera­t. Ab Ende April soll der Bebauungsp­lan dann sechs Wochen lang öffentlich ausgelegt werden.

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