Ortschaftsrat ebnet Firma Palm den Weg
Neuer Bebauungsplan soll Erweiterung des Unternehmens und neue Kläranlage ermöglichen
AALEN-UNTERKOCHEN - Der Ortschaftsrat Unterkochen hat jetzt für den Bebauungsplan „Industriegebiet Breitwiesen-Neukochen“grünes Licht gegeben und den Auslegungsbeschluss gefasst. Damit hat das Gremium der Firma Palm den Weg geebnet, in absehbarer Zeit die geplante Neustrukturierung und Erweiterung der Papierfabrik durchzuführen.
Palm hat vor, in Neukochen eine neue Kläranlage, aber auch neue Produktionsanlagen zu bauen und die vorhandenen Kapazitäten zu erweitern. Dieses Großprojekt ist nur im laufenden Betrieb sukzessive umzusetzen. Um der Firma dies zu ermöglichen, muss der Flächennutzungsplan geändert und der Bebauungsplan „Industriegebiet BreitwiesenNeukochen“aufgestellt werden.
Das Gebiet hat eine Fläche von 25,9 Hektar, davon sollen 5,5 Hektar bebaut werden. Nach Mitteilung des stellvertretenden Leiters des Stadtplanungsamtes, Alexander Krämer, sind zahlreiche Fachgutachten nötig, um das Genehmigungsverfahren voranzutreiben.
Lärmschutz spielt wichtige Rolle
Der von der Firma Palm mit der Erstellung des Bebauungsplans beauftragte Guido Jost berichtete im Ortschaftsrat über die Ergebnisse der einzelnen Fachgutachten. Eine große Rolle spiele dabei das Lärmschutzgutsachten, da es in der Umgebung des Geländes eine schützenswerte Wohnbebauung gebe. Obwohl die Produktion der Firma Palm erweitert werde, seien die gesetzlichen Lärmschutzwerte eingehalten, da die modernen Produktionsanlagen weniger immissionsträchtig seien. Nachts dürfe ein Wert von 45 Dezibel nicht überschritten werden.
Seinen Ausführungen zufolge ändert die Firma Palm das bisherige Verkehrskonzept. Über die Sutorstraße soll nur noch der Autoverkehr fließen, während die Lastwagen die Papierfabrik über die Kochertalstraße ansteuern sollen.
Das Naturschutzgutachten habe ergeben, dass im Plangebiet keine besonders schützenswerten Vogelarten oder Reptilien vorhanden seien, betonte Jost. Eine große Rolle spiele im gesamten ökologischen Konzept das Thema Ausgleichsflächen für die Eingriffe in die Natur. Die Firma Palm habe bereits das Eigentum an sämtlichen geplanten Ausgleichsflächen erworben. Ein Teil dieser Flächen liege außerhalb des Planungsgebiets.
Auf Nachfrage von Anton Funk (CDU) erklärte Jost, dass auch ein Schwadengutachten erstellt worden sei, das die Immissionen an Wasserdampfschwaden untersucht habe. Die Produktionsanlagen brächten keine wesentliche Verschattungen, die Toleranzgrenze für Schwaden werde nicht überschritten. Trotz einer Verdopplung der Produktion der Firma Palm werde aufgrund der Anwendung von neuesten Technologien nicht mehr Wasser verbraucht als bisher.
Ortsvorsteherin Heidemaire Matzik fragte, ob nicht auch der Wald als ökologische Ausgleichsfläche herangezogen werden könne. Dies ist nach Meinung von Alexander Krämer sehr schwierig. Er verwies darauf, dass die Firma Palm bereits die Ausgleichsflächen von den Landwirten erworben habe.
Kurt Gall (SPD) erkundigte sich nach dem Zeitplan des Unternehmens für die Umsetzung des Projekts. „Palm wird mit dem Bauen beginnen, sobald alle Genehmigungen vorliegen“, sagte Guido Jost hierzu.
Der Ortschaftsrat fasste einstimmig den Auslegungsbeschluss für den Bebauungsplan „Industriegebiet Breitwiesen-Neukochen“. Die nächsten Schritte im Verfahren sind jetzt die anstehenden Beratungen im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung sowie im Gemeinderat. Ab Ende April soll der Bebauungsplan dann sechs Wochen lang öffentlich ausgelegt werden.