Stark im Verbund
Die sieben Volks- und Raiffeisenbanken im Ostalbkreis bilanzieren ein gutes Jahr 2017
ELLWANGEN - Den sieben Volksund Raiffeisenbanken im Ostalbkreis fehlt es nicht an Selbstbewusstsein. Sie sehen sich als starke Gemeinschaft – insbesondere zusammen mit ihren Verbundpartnern. Da passt es ins Bild, wenn der Vorstandsvorsitzende der Bezirksvereinigung, Jürgen Hornung, im Rückblick auf 2017 von einem „wirklich guten Jahr“spricht.
Zusammen mit seinen Vorstandskollegen Hans-Peter Weber von der VR-Bank Ostalb und Matthias Hillenbrand von der Raiffeisenbank Rosenstein hat der Vorstandssprecher der VR-Bank Ellwangen im Bilanzpressegespräch die Entwicklung der Volks- und Raiffeisenbanken im Ostalbkreis erläutert. Hornung verwies dabei auf die nach wie vor nicht einfachen Rahmenbedingungen. Er bezeichnete die anhaltende Niedrigzinsphase, das Thema Digitalisierung und die immer strenger werdende Regulatorik als die Herausforderungen. Trotzdem sei es gelungen, zu wachsen und von Strafzinsen für Kunden abzusehen.
Die Nachfrage nach Krediten hält weiter an
Der private Wohnungsbau brummt. Die Genossenschaftsbanken spüren das an der Nachfrage nach Krediten. Dennoch ist die Zahl der neuen Bankkredite rückläufig. Sie sank um 3,3 Prozent. Gewachsen ist jedoch das Volumen um 2,5 Prozent. Mit Blick auf die Angebote von Internetbanken warnte Hillenbrand indes davor, jetzt etwa für den Hausbau eine Summe von 500 000 Euro aufzunehmen, um sie dann auf zehn Jahre zu verzinsen. Das sei unverantwortlich. Für einen Zeitraum von 30 Jahren könnten hingegen die Volks- und Raiffeisenbanken ihren Kunden ein gesichertes Finanzierungskonzept anbieten. „Da gibt es dann keine unangenehmen Überraschungen“, sagte Weber. Die Genossenschaftsbanken versprechen Zinssicherheit für die gesamte Laufzeit.
Die drei Vorstände betonten die hohe Marktkenntnis regionaler Banken. Das sei eine ihrer Stärken. Als eine weitere Stärke nannte Hornung die Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern. Sei es die DZ-Bank, die mehrheitlich den 1000 Genossenschaftsbanken in Deutschland gehört, sei es die Bausparkasse Schwäbisch Hall oder sei es, um ein weiteres Beispiel zu nennen, die R+V Versicherung. In der Gruppe verfügten die Volks- und Raiffeisenbanken damit über alle Möglichkeiten, um sowohl national als auch international mitspielen zu können.
Eine Million Euro für die Aus- und Weiterbildung
Die sieben Genossenschaftsbanken sind im Ostalbkreis mit 81 Filialen vertreten. Die Kunden besuchten diese nicht mehr so häufig, räumte Weber ein. Es sind die digitalen Angebote, die vermehrt angenommen werden und den Besuch einer Bank oftmals überflüssig machen. Dennoch ist nicht daran gedacht Filialen zu schließen, zumal die Beratung an Bedeutung gewinnt. Weshalb die in der Bezirksvereinigung zusammengeschlossenen Banken auf Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter setzen. Rund eine Million Euro haben sie dafür im vergangenen Jahr ausgegeben.
Stehen weitere Fusionen an? Dafür sehen die drei Vorstände keine Notwendigkeit. Der Zusammenhalt sei gut. „Wir kooperieren“, sagte Hillenbrand. Die Fusion der VR-Bank Aalen und der Volksbank Schwäbisch Gmünd sei hingegen wichtig gewesen, um die Ostalb von Begehrlichkeiten aus Richtung Stuttgart abzuschirmen, sagte Weber. Der Chef der noch jungen VR-Bank Ostalb gab in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass es wichtig sei, Heidenheim für Ostwürttemberg zu erhalten. „Sonst driftet dieser Raum nach Ulm ab.“