Bücherei soll in die Schule umziehen
Ortschaftsrat ist von der Idee begeistert – Jetzige Räume für Jugendfeuerwehr?
AALEN-FACHSENFELD - Mehr Platz, Barrierefreiheit und bessere Fluchtwege im Brandfall sind die entscheidenden Argumente für den geplanten Umzug der Ortsbücherei in Fachsenfeld vom Rathaus in die Reinhard-von-Koenig-Schule. Der Ortschaftstrat hat jetzt die Räume vor Ort besichtigt.
In der Schule erläuterten der Leiter der Gebäudewirtschaft, Markus Haas, und Architektin Tanja Diemer das Konzept für den Umzug. „Die Idee, die Bibliothek in der Schule unterzubringen, schwelt schon seit anderthalb Jahren“, sagte Haas. Am bisherigen Standort im Rathaus gebe es doch erhebliche Baumängel.
In der Schule soll die Bücherei im Erdgeschoss des Pavillons untergebracht werden. Dafür werden das kaum genutzte Forschungslabor und der Biologieraum ins Obergeschoss verlagert. Schulleiterin Ute Hajzsan betonte, dass bisher die Ortsbücherei von der Schule einmal pro Woche für den Unterricht genutzt werde. Dies sei doch sehr umständlich, da es ein weiter Weg zum Rathaus sei. Sie verwies darauf, dass an der Reinhardvon-Koenig-Schule im Zuge der Inklusion zwei Klassen der Konrad-Biesalski-Schule unterrichtet werden. Gerade für diese behinderten Kinder sei der lange Weg bis zum Rathaus sehr beschwerlich.
Großer Einzugsbereich
Ortsvorsteher Jürgen Opferkuch äußerte sich begeistert vom geplanten Konzept. Im Pavillon habe die Ortsbücherei einen eigenen Zugang und vor allem sei der neue Standort barrierefrei. Dies sei für ältere Nutzer der Ortsbücherei ein großer Vorteil. „Die Schule kann ein Kristallisationspunkt für Jung und Alt werden“, sagte Opferkuch. Er verwies außerdem auf den Einzugsbereich der Ortsbücherei über Fachsenfeld hinaus bis nach Dewangen, Unterrombach und Treppach.
Bauarbeiten im Herbst/Winter
Markus Haas bezifferte die reinen Baukosten in der Schule auf 90 000 Euro. Hinzukommen noch Kosten für den Umzug und für die Ausstattung. Im Haushaltsplan 2018 seien entsprechende Finanzmittel bereitgestellt. Zum Zeitplan sagte er, dass die Bauarbeiten im Herbst/Winter 2018 durchgeführt werden sollen.
Günter Höschle (CDU) meinte, man könne eventuell auch den nahen Kindergarten in ein pädagogisches Konzept der Ortsbücherei integrieren. Hans Kümmel (SPD) äußerte sich ebenfalls sehr positiv über den geplanten Umzug der Bibliothek.
In einem weiteren Vor-Ort-Termin besichtigte der Ortschaftsrat die Ortsbücherei am derzeitigen Standort im Rathaus. Im Obergeschoss herrschen hier sehr beengte räumliche Verhältnisse. Nach Mitteilung von Michael Steffel (Leiter der Stadtbibliothek) beinhaltet die Bibliothek in Fachsenfeld zurzeit 13 000 Medien, sei aber vor 20 Jahren nur für 8000 bis 10 000 Medien konzipiert worden. Die Nachfrage sei enorm gestiegen, so gebe es inzwischen 47 000 Ausleihungen pro Jahr.
Ortsvorsteher Opferkuch betonte, dass es hier im Sommer sehr heiß werde, außerdem seien die Fluchtwege nicht optimal und keine Barrierefreiheit gegeben. Nach einem Umzug der Bücherei in die Reinhard-von-KoenigSchule könne man sich eine Nutzung der Räume für die Jugendfeuerwehr vorstellen. Der Ortschaftsrat besichtigte auch noch das Untergeschoss der nahe gelegenen Feuerwache, wo neue Sanitäranlagen geplant sind.