Anklage: Mit Kokain und Marihuana gedealt
Die drei Angeklagten kommen aus dem Raum Aalen, die Drogen aus dem Kosovo
AALEN - Wegen Rauschgifthandels in großem Stil müssen sich seit 8. Februar ein 37 und 39 Jahre altes kosovarisches Brüderpaar und ein weiterer Mann aus dem Kosovo vor dem Landgericht Ellwangen verantworten (wir berichteten). Aus dem Kosovo sollen auch die Drogen stammen, mit denen das Trio gehandelt haben soll.
Am zweiten Verhandlungstag ging es hauptsächlich um Observationen, um die Auswertung eines umfangreichen verschlüsselten SMS-Verkehrs über Handys und um die Auswertung eines Navigationsgeräts in einem der Autos. Den drei Angeklagten aus dem Raum Aalen, die sich seit August 2017 in Untersuchungshaft befinden, wird vorgeworfen, im Raum Aalen und Konstanz mit Rauschgift gehandelt zu haben. So soll ein 59 Jahre alter Drogenkurier am 16. August in Konstanz dem dritten Angeklagten knapp 21 Kilo Marihuana übergeben haben. Das sichergestellte Rauschgift sollte im Raum Konstanz verkauft werden.
Der Drogenkurier soll das Rauschgift in einer Sporttasche im umgebauten Kofferraum seines Autos von Zagreb nach Konstanz transportiert haben. Er ist bereits zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Jetzt war er als Zeuge gefragt. Ein Dolmetscher übersetzte seine Aussage.
Für seine Kurierdienste habe er in Konstanz 2000 Euro erhalten, sage der Mann. In Aalen hätte er weitere 7000 Euro erhalten sollen. Doch dorthin fuhr er nicht, anscheinend wurde er vorher gewarnt. Der Zeuge verzichtete auf das Geld, das Ganze war ihm wohl zu heiß geworden. Auf der Fahrt nach Aalen warf er auch sein Handy weg und schaltete irgendwann sein Navigationsgerät aus. Ein Kripobeamter berichtete, der Kurier hätte pro Kilogramm Marihuana 600 Euro bekommen sollen.
Das angeklagte Brüderpaar machte vor Gericht keine Angaben. Der dritte Angeklagte ließ sich über seinen Verteidiger, Rechtsanwalt Peter Hubel aus Aalen, dahingehend ein, dass er die knapp 21 Kilogramm Marihuana übernommen habe. Die beiden anderen Angeklagten hätten mit dieser Sache nichts zu tun, es sei seine Tat gewesen.
Mit der anderen Tat habe er aber nichts zu tun, sagte der Zeuge. Dabei geht es um ein Kilo Kokain, das nach Konstanz geliefert wurde und dort für 53 000 Euro weiterveräußert worden sein soll.
Für die Verhandlung sind sechs weitere Verhandlungstage anberaumt, der nächste Termin ist am Dienstag, 6. März, um 9.30 Uhr. Mit dem Urteil wird voraussichtlich am 22. März gerechnet.