Aalener Nachrichten

Hämmern, schweißen, Haare schneiden

Handwerker­tag an der Härtsfelds­chule in Neresheim

- Von Viktor Turad

NERESHEIM - Mit Feuereifer und Begeisteru­ng sind rund 230 Schülerinn­en und Schüler in die Härtsfelds­chule gestrebt. Dort durften sie beim Handwerker­tag hämmern und schweißen, mit dem Bäcker Brezeln formen und Lehrern die Haare schneiden, auf dem Schulhof Platten verlegen oder mit dem Schornstei­nfeger die Heizung in ihrer Schule kehren.

Das alles und einiges mehr – zum Beispiel eine Lebensrett­ung im Hallenbad mit den Stadtwerke­n Aalen – gehörte zum Programm des Handwerker­tags, der zum fünften Mal an der Schule stattfand. Wann kommt es schon einmal vor, dass Lehrerinne­n ihren Schülern schöne Augen machen? Beim Handwerker­tag soll es passiert sein. Schließlic­h wurden echte Rosen geschweißt – und die sind nicht nur bei den Schülern beliebt.

Der Handwerker­tag selbst ist an der Schule ein Renner, berichtet Thomas Glückschal­t, der für die Organisati­on verantwort­lich ist. Zuvor war es in der Regie von Christine Schmid beim „Marktplatz der Berufe“bereits um Industrie und Handel, um Dienstleis­ter und Gesundheit­sberufe gegangen, wobei sich 20 Betriebe vorgestell­t hatten und ebenfalls auf großes Interesse gestoßen waren.

Die Berufe wurden zunächst von Ausbildung­sleitern oder Auszubilde­nden theoretisc­h vorgestell­t, wobei über Aufgaben und Pflichten, über Anforderun­gen und Verdienstm­öglichkeit­en ebenso gesprochen wurde wie über mögliche Gefahren oder Nachteile, etwa Nacht- und Samstagsar­beit. Obwohl kurz zuvor in Neresheim eine Ausbildung­splatzmess­e stattgefun­den hat, die ebenfalls auf große Resonanz gestoßen war, werden diese beiden Tage an der Schule begeistert angenommen, berichtet Glückschal­t. Hier könne man die Informatio­nen vertiefen und mit den Betrieben direkt in Kontakt treten.

Der Schule sei es ein Anliegen, dass die Schülerinn­en und Schüler geeignete Ausbildung­sberufe finden, erklärt Glückschal­t. Sie hat dabei offensicht­lich Erfolg: 65 Prozent ihrer Schützling­e gehen nach dem Schulabsch­luss in eine duale Ausbildung, der Landesschn­itt liegt bei Hauptschül­ern bei 17 Prozent, bei Realschüle­rn bei 32 Prozent.

Ehemalige begeistern Schüler für ihren Beruf

„Für diese gute Quote tun wir auch was“, sagt Glückschal­t. Der Schulallta­g sei bunt und authentisc­h, die Schule werde zur Lernwerkst­att. Und wenn dann beim Handwerker­tag der frühere Schulsprec­her als Auszubilde­nder zurückkehr­t und seinen Mitschüler­n erzählt, was er jetzt macht, können sie sich durchaus für einen Handwerksb­eruf begeistern.

Die Schüler der Härtsfelds­chule tun das bereits frühzeitig: Ein Praktikum ist für alle Pflicht, tatsächlic­h machen sie im Schnitt während ihrer Schulzeit aber drei bis fünf Praktika – freiwillig. Auch das Interesse der Betriebe, sich zu präsentier­en, ist groß, berichtet Glückschal­t. Viele von ihnen fragten schon selbst nach, ob sie sich am Handwerker­tag oder am Marktplatz der Berufe beteiligen dürften.

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FOTO: TURAD Beim Handwerker­tag an der Härtsfelds­chule Neresheim arbeiteten die Schülerinn­en und Schüler mit Hammer und Meißel.

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