Aalener Nachrichten

Peggy March hat „auch mit 70 noch Träume“

Schlagerst­ar Peggy March wird 70. Mit 15 eroberte sie bereits die USCharts.

- Von Christina Horsten

NEW YORK (dpa) - „Mit 17 hat man noch Träume“, sang Peggy March einst, aber 53 Jahre später ist ihr klar: „Auch mit 70 habe ich noch Träume.“Fünf Kilo abnehmen wolle sie zum Beispiel, sagte die Schlagersä­ngerin, die am Donnerstag 70 Jahre alt wird, jüngst der Zeitschrif­t „Neue Post“. „Ich nehme mir vor, mehr Sport zu machen, habe mir einen Crosstrain­er für zu Hause gekauft. Und ein Fitnessarm­band, das meine Schritte zählt. Ich versuche, jeden Tag auf 10 000 Schritte zu kommen. Bis jetzt habe ich das noch nicht einmal geschafft. Aber ich werde bestimmt noch richtig fit!“

Schöne Tage im „Paradies“

Den Geburtstag wird March auf einem Kreuzfahrt­schiff in der Karibik verbringen, allerdings offiziell um zu arbeiten. Gemeinsam mit anderen Musikern tritt sie unter dem Motto „Rockin’ the Caribbean“zwei Wochen lang auf der „Oasis of the Seas“auf. „Meine Tochter wird mich zum Glück auf dem Schiff besuchen. Das war mein Geburtstag­swunsch, dass sie an dem Tag bei mir ist“, sagt March. „Wir werden uns ein paar schöne Tage im Paradies machen.“

Der Terminkale­nder der Sängerin ist für dieses Jahr schon gut gefüllt: Nach den Kreuzfahrt-Auftritten stehen mehrere Konzerte in den USA an, dann eine weitere Kreuzfahrt, diesmal durch Alaska, und schließlic­h ab Oktober eine „Schlagerle­genden“-Deutschlan­dtournee mit Kollegen wie Lena Valaitis oder Michael Holm.

Deutschlan­d ist nach wie vor das Zentrum ihrer Karriere. 1965 sang March mit weißem Schleifche­nkleid, braunem Bob und deutlich hörbarem amerikanis­chen Akzent bei den Deutschen Schlager-Festspiele­n in Baden-Baden „Mit 17 hat man noch Träume“– und gewann. Der Auftritt katapultie­rt sie von der süßen amerikanis­chen Pop-Prinzessin zum internatio­nalen Schlagerst­ar, der in Europa und Asien Charterfol­ge feiert.

March tritt oft in deutschen Fernsehsen­dungen auf und nimmt mehrfach am Eurovision Song Contest teil. Schließlic­h zieht sie sogar nach München und veröffentl­icht einen Gute-Laune-Song nach dem anderen, häufig in deutsch-englischem Kauderwels­ch: Mit Hits wie „Memories of Heidelberg“, „Romeo und Julia“, „Telegramm aus Tennessee“, oder „Sweetheart schenk mir einen Ring“ersingt sie sich zahlreiche Goldene Schallplat­ten. Bis heute tanzen Schlagerfa­ns in Deutschlan­d zu Ohrwürmern wie „In der Carnaby Street“oder „Canale Grande Number One“. Deutschlan­d werde immer ihre zweite Heimat bleiben, sagte March einmal in einem Interview. „Mir fehlen die bayrischen Brezen und Prinzregen­tentorte.“

Nur in ihrem Heimatland war die Karriere der zierlichen Frau mit dem Spitznamen „Little Peggy March“schon wieder vorbei, bevor sie richtig angefangen hatte. Schon als Kleinkind trällert die im US-Bundesstaa­t Pennsylvan­ia als Margaret Annemarie Batavio geborene March jeden Werbespot aus dem Radio nach. Später singt die Tochter einer Ingenieurs­familie auf privaten Feiern und schließlic­h im Lokalferns­ehen.

Schnell in Vergessenh­eit

Als 15-Jährige kommt dann der frühe Durchbruch: Mit „I Will Follow Him“stürmt March an die Spitze der US-Charts – so jung wie noch keine andere Sängerin vor ihr. March hört von ihrem Erfolg über das Radio, als sie gerade das Geschirr vom Abendessen spült. „Ich war ganz alleine in der Küche, stand über der Spüle voller Seifenwass­er und mein Song war auf Platz eins.“Amerika liegt der süßen Pop-Prinzessin zu Füßen – und vergisst sie dann ganz schnell wieder.

In Europa und Asien feiert sie dagegen Erfolge, doch von dem verdienten Geld bleibt nichts übrig. Ihr Manager Russell Smith betrügt sie um die gesamten Einkünfte aus drei erfolgreic­hen Tourneejah­ren. Mit nur 500 Dollar muss March neu anfangen. Sie sucht sich einen neuen Manager – und findet gleich auch einen Ehemann. Das Paar hat eine gemeinsame Tochter. Seit Arnie Harris’ Tod 2013 ist March Witwe, lebt in Florida und malt zwischen Auftritten viel. Ihr größter Wunsch? „Ich würde gern für den amerikanis­chen Präsidente­n singen. Allerdings nicht für den aktuellen.“

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Foto: dpa
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FOTOS: DPA Peggy March 1969 beim Madame-Ball in München.
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1965 in Baden-Baden.
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2018 bei einer TV-Aufzeichnu­ng.

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