Fußgängerunterführung liegt im Zeitplan
Größtes Bauvorhaben in Jagstzell – Vom 24. bis 28. März ruht der Bahnverkehr
JAGSTZELL (afi) - Das mit rund 3,2 Millionen Euro Gesamtinvestition derzeit größte Bauvorhaben in Jagstzell, die Bahnunterführung, liegt voll im Zeitplan. Bürgermeister Raimund Müller bezeichnete es beim Pressegespräch auf der Baustelle als ein Jahrhundertbauwerk. Im März wird die Röhre mit einer Breite von drei Metern, einer Höhe von 2,50 Metern und einer Gesamtlänge von rund zwölf Metern durchgeschoben oder, besser gesagt, durchgezogen. Die Gesamtmaßnahme samt Wegebau, Hochwasserschutz, Beleuchtung und Mauern, die zur Straße abgrenzen, soll bis Ende August fertig sein.
Das ist ein straffes Programm, das der Firma Awus auferlegt wurde und die Männer auf der Baustelle arbeiten von frühmorgens bis zum Teil spät in die Nacht. Seit ein paar Monaten unter einem Zelt, das Witterungseinflüsse abhält. Der Grund: Sie müssen bis zur Sperrphase vom 24. bis 28. März fertig sein. Sperrphase bedeutet, dass während dieser Zeit der gesamten Schienenverkehr ruht und die Beförderung der Fahrgäste über einen Schienenersatzverkehr übernommen wird. Diese Sperrphase zwischen Ellwangen und Crailsheim wird von der Bahn genutzt, um auf der Strecke zwischen Ellwangen und Crailsheim an insgesamt acht verschiedenen Bereichen zum Teil Schienen zu wechseln oder marode Brücken instand zu setzen.
Betonröhre wiegt 400 Tonnen
Die rund zwölf Meter lange Betonröhre mit einem Gewicht von rund 400 Tonnen wird während der Sperrpause unter die Bahnlinie gebracht. Das heißt, obwohl man von einem Durchschub spricht, sie wird gezogen. Dazu werden am Boden Betonfundamente gegossen auf denen Edelstahlschienen verankert sind, die mit Teflon belegt sind. Die Röhre wird mit einer hydraulischen Seilwinde also gezogen. „Die Arbeiten während der Sperrpause sind minutiös geplant“, sagt Hartmut Blache von der Firma ICR Bauüberwachung der Bahn. Insgesamt sind für die gesamten Arbeiten während der Sperrpause 110 Stunden veranschlagt. Allein der Einschub der Betonröhre, die vor Ort gegossen wird, nimmt rund sieben Stunden in Anspruch. Vorher muss das gesamte Gelände ausgehoben und die Schienen entfernt werden. Nach Installation der Röhre wird das Gelände wieder verfüllt und die Gleise darüber werden erneuert und verschweißt.
Ein wahrliches Jahrhundertbauwerk, das mit einer Gesamtinvestition von rund 3,2 Millionen Euro zu Buche schlägt. Der Eigenanteil der Gemeinde Jagstzell dürfte bei rund einer Million Euro liegen. Für diesen Betrag sind Zuschussanträge gestellt worden. Unter anderem in Höhe von rund 400 000 Euro für finanzschwache Gemeinden. Den komfortablen Förderbetrag in Höhe von über einer Million Euro hat Regierungspräsident Wolfgang Reimer persönlich in Jagstzell vorbeigebracht.
Für die Außenanlagen samt Wegeführung und der gesamten Infrastruktur wie Hochwasserzusatzschutz, Beleuchtung, der Mauer zur Abtrennung zum Straßenverkehr, die vom Ingenieurbüro Grimm, Ellwangen, geplant wurden, stehen noch einmal Kosten in Höhe von rund 380 000 Euro an