Protest gegen geplantes Wohngebiet Maiäcker
Neue Siedlergemeinschaft Pelzwasen-Zebert tagt letztmals in der Martinskirche
AALEN – Zu ihrer letzten Mitgliederversammlung in der evangelischen Martinskirche hat sich die neue Siedlergemeinschaft Pelzwasen-Zebert getroffen. Nach seiner Schließung steht das kirchliche Gemeindezentrum den Siedlern als Treffpunkt nicht mehr zur Verfügung. Im Mittelpunkt der Versammlung stand der Protest gegen das von der Stadt in ihrem Flächennutzungsplan vorgesehene neue Baugebiet Maiäcker. Die Siedler sprachen sich einhellig dagegen aus.
Ins Feld geführt wurden der Landschaftsund Naturschutz, die Beeinträchtigung des Klimas, die Zerstörung einer Naherholungslandschaft und des Landschaftsbildes sowie die Überforderung der bestehenden Siedlungsgebiete und von deren Bewohnern. Am 18. April um 19 Uhr laden die Siedler zu einer großen InfoVeranstaltung in die Martinskirche ein. Am 9. Mai soll die Resolution gegen diesen Bebauungsplan der Stadtverwaltung überreicht und ein Gespräch darüber geführt werden.
Die Raumfrage ist noch ungeklärt
Eine weitere große Sorge der Siedler ist die Raumfrage für künftige Versammlungen, nachdem die Martinskirche leider ausfällt. In Frage könnte der Kindergarten der evangelischen Kirchengemeinde kommen, wo bereits ein Raum dafür in Aussicht gestellt wurde. Für den Fall, dass diese Lösung nicht zustande kommt, wurde dazu aufgerufen, ein geeignetes „Pelzwasen-Häusle“zu finden, wo man sich treffen könnte. „Sonst bleibt uns nur Open-Air oder der Kulturbus“, hieß es in der Versammlung.
Aufschlußreich war das Ergebnis einer Umfrage im Siedlungsgebiet, die von Studenten des Gesundheitsmanagements der Fachhochschule Aalen durchgeführt wurde. Auf der positiven Seite stand, dass 96 Prozent der Befragten ausgesprochen gerne im Pelzwasen, im Zebert und im Pflaumbach wohnen. Als Gründe dafür wurden die gute Lage, die hohe Lebensqualität und das soziale Engagement unter den Siedlern genannt. Negativ schlugen zu Buche der Wegfall der Martinskirche, die geplanten Neubaugebiete und die Zunahme des Verkehrs.
Wichtig ist der Spaß an der Sache
Wörtlich wurde argumentiert: „Helfe ich, wird auch mir geholfen“. Wichtig sei der Spaß an der Sache, nicht das Geld. Diese Motive kamen auch in den Jahresberichten zum Vorschein, in denen es um eine Vielzahl von Aktivitäten ging. Vom Schneeräumen über Gartenarbeit bis zu Vorträgen, Konzerten und Bildungsfahrten reichten die Aktivitäten. Kein Wunder, dass sich auch der SWR in einer Fernseh-Dokumentation für dieses beispielhafte Projekt der Nachbarschaftshilfe annahm.
Neugewählt wurde der zweite Vorsitzende Bernd König, erster bleibt Michael Häusele. Kassierer wurde Philipp Stein. Zu Beisitzern gewählt wurden Markus Harsch, Bernd Rentel, Philipp Schach, Bernd Weingart und Andreas Wolf. Die Hilfsaktion von Petra Pachner „Nepal Ostwürttemberg“wurde mit einer Spende von 500 Euro unterstützt.