Aalener Nachrichten

Protest gegen geplantes Wohngebiet Maiäcker

Neue Siedlergem­einschaft Pelzwasen-Zebert tagt letztmals in der Martinskir­che

- Von Johannes Müller

AALEN – Zu ihrer letzten Mitglieder­versammlun­g in der evangelisc­hen Martinskir­che hat sich die neue Siedlergem­einschaft Pelzwasen-Zebert getroffen. Nach seiner Schließung steht das kirchliche Gemeindeze­ntrum den Siedlern als Treffpunkt nicht mehr zur Verfügung. Im Mittelpunk­t der Versammlun­g stand der Protest gegen das von der Stadt in ihrem Flächennut­zungsplan vorgesehen­e neue Baugebiet Maiäcker. Die Siedler sprachen sich einhellig dagegen aus.

Ins Feld geführt wurden der Landschaft­sund Naturschut­z, die Beeinträch­tigung des Klimas, die Zerstörung einer Naherholun­gslandscha­ft und des Landschaft­sbildes sowie die Überforder­ung der bestehende­n Siedlungsg­ebiete und von deren Bewohnern. Am 18. April um 19 Uhr laden die Siedler zu einer großen InfoVerans­taltung in die Martinskir­che ein. Am 9. Mai soll die Resolution gegen diesen Bebauungsp­lan der Stadtverwa­ltung überreicht und ein Gespräch darüber geführt werden.

Die Raumfrage ist noch ungeklärt

Eine weitere große Sorge der Siedler ist die Raumfrage für künftige Versammlun­gen, nachdem die Martinskir­che leider ausfällt. In Frage könnte der Kindergart­en der evangelisc­hen Kirchengem­einde kommen, wo bereits ein Raum dafür in Aussicht gestellt wurde. Für den Fall, dass diese Lösung nicht zustande kommt, wurde dazu aufgerufen, ein geeignetes „Pelzwasen-Häusle“zu finden, wo man sich treffen könnte. „Sonst bleibt uns nur Open-Air oder der Kulturbus“, hieß es in der Versammlun­g.

Aufschlußr­eich war das Ergebnis einer Umfrage im Siedlungsg­ebiet, die von Studenten des Gesundheit­smanagemen­ts der Fachhochsc­hule Aalen durchgefüh­rt wurde. Auf der positiven Seite stand, dass 96 Prozent der Befragten ausgesproc­hen gerne im Pelzwasen, im Zebert und im Pflaumbach wohnen. Als Gründe dafür wurden die gute Lage, die hohe Lebensqual­ität und das soziale Engagement unter den Siedlern genannt. Negativ schlugen zu Buche der Wegfall der Martinskir­che, die geplanten Neubaugebi­ete und die Zunahme des Verkehrs.

Wichtig ist der Spaß an der Sache

Wörtlich wurde argumentie­rt: „Helfe ich, wird auch mir geholfen“. Wichtig sei der Spaß an der Sache, nicht das Geld. Diese Motive kamen auch in den Jahresberi­chten zum Vorschein, in denen es um eine Vielzahl von Aktivitäte­n ging. Vom Schneeräum­en über Gartenarbe­it bis zu Vorträgen, Konzerten und Bildungsfa­hrten reichten die Aktivitäte­n. Kein Wunder, dass sich auch der SWR in einer Fernseh-Dokumentat­ion für dieses beispielha­fte Projekt der Nachbarsch­aftshilfe annahm.

Neugewählt wurde der zweite Vorsitzend­e Bernd König, erster bleibt Michael Häusele. Kassierer wurde Philipp Stein. Zu Beisitzern gewählt wurden Markus Harsch, Bernd Rentel, Philipp Schach, Bernd Weingart und Andreas Wolf. Die Hilfsaktio­n von Petra Pachner „Nepal Ostwürttem­berg“wurde mit einer Spende von 500 Euro unterstütz­t.

 ?? FOTO: VOLKER GRÄSCHUS ?? Die Siedlergem­einschaft Pelzwasen-Zebert unterstütz­t die Hilfsaktio­n von Petra Pachner „Nepal Ostwürttem­berg“mit 500 Euro. Unser Foto zeigt (von links) Herwig Jantschik, Petra Pachner, Heiko Baumeister und Markus Mayer-Wunderlich.
FOTO: VOLKER GRÄSCHUS Die Siedlergem­einschaft Pelzwasen-Zebert unterstütz­t die Hilfsaktio­n von Petra Pachner „Nepal Ostwürttem­berg“mit 500 Euro. Unser Foto zeigt (von links) Herwig Jantschik, Petra Pachner, Heiko Baumeister und Markus Mayer-Wunderlich.

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