Die Landwirtschaft ist unter großem Druck
Podiumsdiskussion im Kellerhaus: Milchkrise, Monokulturen, Massentierhaltung
AALEN-KELLERHAUS – Der Kreisverband Bündnis 90/Die GRÜNEN hatten in das Oberalfinger „Kellerhaus“eingeladen, um über die Zukunft der Landwirtschaft zu sprechen. Eingeladen hatte Berthold Weiß die Europaabgeordnete Maria Heubuch aus dem Landkreis Ravensburg, den Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes Hubert Kucher, während der ehemalige Leiter des Landwirtschaftsamtes Hans Börner die Moderation übernommen hatte.
Das Insektensterben, der Einsatz von Glyphosat, die vielfach anzutreffenden Monokulturen, Die Düngeverordnung, Massentierhaltung oder gar das Hofsterben waren einige der Themen, welche bei dieser nicht nur von Landwirten gut besuchten Veranstaltung angesprochen wurden.
Wir brauchen einen gemeinsamen Weg, um unsere Kulturland- schaft zu erhalten, hatte Weiß das Podiumsgespräch eröffnet und Maria Heubuch (59) zu ihrem Eingangsstatement gebeten. Die Landwirtschaft sei seit dem Milchpreisverfall unter großem Druck, meinte die Landfrau aus dem Landkreis Ravensburg, die zusammen mit ihrer Familie selbst einen Milchviehbetrieb leitet. Sie vermisst die Artenvielfalt der Insekten, beklagt die vielfach anzutreffenden Monokulturen und sucht auf den Märkten vergeblich eine größere Sortenvielfalt. Am meisten bestürzt ist sie aber über das zunehmende Höfesterben der letzten Jahre.
Ihr Kollege Hubert Kucher aus Schrezheim empfahl den Dialog mit der Bevölkerung über diese Themen, aber auch die Düngeverordnung, welche der Landwirtschaft ein Dorn im Auge ist. „Wir brauchen Lösungsansätze und fordern den Bestandsschutz für die Familienbetriebe in unserer Region. Für die nächste Generation gelte es den Klimaschutz ebenso voranzutreiben, wie eine verbesserte Nahrungsmittelproduktion und das uns allen am Herzen liegende Tierwohl. Schließlich müsse die Landwirtschaft verloren gegangenes Vertrauen und Wertschätzung wiedergewinnen. In der folgenden Diskussionsrunde wurde über eine gezielte Reduzierung von Pestiziden und Monokulturen, Fruchtfolgen und Biodiversität gesprochen. Auch in den Hausgärten könne vieles gegen das Insekten- und Vogelsterben getan werden, indem weniger „Steingärten“und mehr Blumenwiesen angelegt werden.
„Wir fordern den Bestandsschutz für Familienbetriebe in unserer Region“
Hubert Kucher, Schrezheim