Ausflug ins Ostalb-Klinikum endet für Wildsau tödlich
Handyvideo über die Erkundungstour des Borstentieres macht am Dienstagabend die Runde
AALEN - Das Handyvideo von einer jungen Wildsau, die am Dienstagnachmittag das Foyer des OstalbKlinikums erkundet hat, macht seit Dienstagabend die Runde. Seinen Ausflug hat das knapp ein Jahr alte Borstentier nicht überlebt. Weil es der Polizei nicht gelungen ist, die Wildsau zurück in den Wald zu treiben und eine Gefahr für Menschen und Verkehrsteilnehmer bestanden habe, wurde sie erschossen, sagt Rudolf Biehlmaier, ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Aalen, auf Nachfrage der „Aalener Nachrichten“.
Es ist Dienstag kurz nach 17 Uhr. Thomas Funk, Facharzt am Aalener Ostalb-Klinikum und derzeit in der Geriatrie tätig, hat Dienstschluss und schaut aus dem Fenster. In der Nähe des Taxistands sieht er zwei Menschen, die von dort Richtung Krankenhauseingang laufen. Als Funk hinter ihnen eine Wildsau herlaufen sieht, traut er seinen Augen kaum. Um nachzuschauen, geht er runter ins Foyer. Von dort beobachtet er, wie die Wildsau vor dem Eingangsbereich ihre Kreise zieht und völlig unbeeindruckt und ohne Scheu auf die Menschen zugeht. Als sich die Tür zum Foyer schließlich öffnet, trottet das Borstentier ins Innere. Funk, der ohnehin ein Tierfreund sei, spricht beruhigend auf die Wildsau ein, die in Richtung Rezeption geht und bei ihm wie auch bei Besuchern am Bein schnuppert. Von dort aus setzt die Wildsau ihre Erkundungstour Richtung Cafeteria fort, kann aber letztlich mit Hilfe eines Haustechnikers und dem Pächter der Cafeteria per Schrubber nach draußen befördert werden.
Viele bedauern den Tod des Tieres
Dort versuchen die eintreffenden Polizeibeamten die Wildsau per Stock vom Eingangsbereich des Klinikums zu vertreiben. Als das Tier allerdings Richtung Parkhaus läuft und sich von dort nicht in den Wald zurücktreiben lässt, erschießen die Beamten die Wildsau, weil sie laut Polizei eine Gefahr für Menschen und den Straßenverkehrs darstellte.
Den Tod des Tieres, das laut Funk keineswegs aggressiv, sondern friedlich gewesen sei, bedauert der Facharzt. Und mit ihm etliche User, die das Handyvideo gesehen haben.