Stadt hat in Hofen Umzugspläne
Im alten Rathaus soll weiterer Wohnraum entstehen, Geschäftsstelle soll in einen Neubau
AALEN-HOFEN - Ähnlich wie in Dewangens „Neuer Mitte“will die Stadt auch in Hofen das alte Rathaus als Dienstsitz aufgeben und mit ihrer Geschäftsstelle in einen Neubau umziehen. Anders als in Dewangen allerdings, wo das alte Rathaus abgerissen worden war, soll das in Hofen künftig als reines Wohngebäude dienen. Mit ihrer Geschäftsstelle will sich die Stadt in dem geplanten Neubauprojekt auf einer alten Hofstelle an der Dorfstraße langfristig einmieten.
So jedenfalls will es Oberbürgermeister Thilo Rentschler dem Gemeinderat vorschlagen. Der OB spricht von zwei guten Zukunftslösungen, die aus diesen Überlegungen heraus möglich würden. Das Neubauvorhaben mitten im Dorfkern biete die Chance, diesen zu „revitalisieren“, für die Stadt eröffne sich die Möglichkeit, ihre Präsenz am Ort neu zu ordnen. An der Rentschler wie in allen anderen Stadtbezirken auch unbedingt festhalten will. „Die Stadt kann sich nicht aus den Ortsteilen zurückziehen“, sagt er.
Die Alternative für einen Umzug der Geschäftsstelle wäre laut OB ein teurer Umbau des denkmalgeschützten Hofener Rathauses gewesen. Für das es jetzt aber andere Pläne gibt: Das Gebäude bleibt zwar im Eigentum der Stadt, die es aber an die Wohnungsbau Aalen als Pächterin übergeben will. Nach kleineren Umbauten soll dann aus den bisherigen Räumen der Geschäftsstelle der Stadt bezahlbarer Wohnraum entstehen. Als Ergänzung zu den schon jetzt im Rathaus befindlichen beiden Sozialwohnungen. „Das schafft weiteren Wohnraum für Hofen und ist auf Dauer eine Stärkung der Ortschaftsverwaltung“, beurteilt Ortsvorsteher Patriz Ilg die gesamten Pläne und Überlegungen. Ilg selbst ist Teil einer insgesamt sechsköpfigen Investorengruppe – allesamt Privatleute aus Hofen, wie er sagt –, die auf der freigeräumten ehemaligen Hofstelle an der Ecke Dorfstraße/Wiesenweg eine neue Wohnanlage mit 17 Wohnungen zwischen 80 und 130 Quadratmetern Größe errichten will. Und für dieses Projekt fünf bis sechs Millionen Euro in die Hand nehmen wird. In einem Teil des Objekts sollen im Erdgeschoss zudem die neuen Räume für die Geschäftsstelle der Stadt entstehen: Büros, eine Registratur und ein Multifunktionsraum, der dem Ortschaftsrat für seine Sitzungen ebenso dienen soll wie etwa Hofener Vereinen für Zusammenkünfte oder kleinere Veranstaltungen.
„Hofen ist im Umbruch, weg vom einstigen Bauerndorf“, sagt Ilg. Und verweist auf nur einen Vollerwerbslandwirt, den es im Ort noch gebe. Alte Hofstellen würden also auch künftig für eine neue Nutzung frei werden. Hofen, so Ilg weiter, sei aber durch seine verkehrsgünstige und dennoch ruhige Lage, durch seine Bahnanbindung und seine Nähe zu Wasseralfingen und zur Aalener Kernstadt als Wohnort geradezu ideal. Bereits 2015 war es der Stadt deshalb gelungen, die Begleitung dieses Wandlungsprozesses in Hofen im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) des Landes unterzubringen – mit speziellem Blick auf neue Wohnflächen. Zusammengefunden habe sich die Investorengruppe, so Ilg, vor allem deshalb, um jetzt so etwas wie eine Initialzündung für den Wandel auszulösen. „Wir wollen nämlich ein lebendiger Stadtbezirk bleiben“, betont Ilg.
Im September startet der Bau
Entstehen soll der geplante Neubau nach den Plänen des Ellwanger Architekturbüros Brenner, Duttlinger, Stock, das in Hofen, so Ilg, schon mehrfach tätig gewesen sei, zuletzt beim Neubau des Vereinsheims der Turngemeinde. Baubeginn soll bereits in diesem September sein, im Juni oder Juli 2020 sollen die Wohnungen dann bezugsfertig sein.