Kaufrausch im Kaufland
Schauen, probieren, einkaufen: Tausende kommen zur Eröffnung des Einkaufscenters
AALEN - „Endlich hat unser Kaufland wieder geöffnet.“Dieser Satz war von vielen Kunden zu hören, die am Donnerstag zur Eröffnung des neuen Einkaufscenters in der Julius-Bausch-Straße gekommen sind. Ein befürchtetes Verkehrschaos blieb aus, auch, weil Einweisungspersonal für einen reibungslosen Ablauf im Parkhaus sorgte und die Schranken an den Eröffnungstagen geöffnet bleiben. Insgesamt haben bis 22 Uhr 7000 Kunden das Kaufland besucht. Am Freitag und am Samstag rechnet Kaufland mit einem noch größeren Ansturm.
Eine der Ersten, die am Donnerstag bereits um 8 Uhr im Einkaufscenter eingekauft hat, ist Jolanta Götz aus Wasseralfingen. Gekommen ist sie vor allem wegen der Eröffnungsangebote, aber auch, weil sie neugierig auf das neue Kaufland war. Wie auch andere Kunden sei sie froh, dass der Supermarkt in der City nach zweijähriger Bauphase wieder geöffnet hat. Die Filiale in der Daimlerstraße sei zwar eine Alternative gewesen, aber kein Ersatz. Daran, dass die Zufahrt von der Wilhelm-Merz-Straße für Autos im Zuge des Neubaus geschlossen wurde und nur noch für Fußgänger und Radfahrer zugänglich ist, muss sie sich allerdings erst gewöhnen.
Früh auf den Weg gemacht hat sich am Donnerstag auch Susanne Riedeltsheimer aus Waldhausen, die wie alle anderen Kundinnen am Ende der Rolltreppe mit einer Rose empfangen wird. Sie ist seit 20 Jahren bei der KauflandSchwester Lidl beschäftigt, outet sich privat aber als Kaufland-Fan. An ihrem freien Tag sei es immer Tradition gewesen, im alten Kaufland zu frühstücken. Aufgrund der Bauphase musste sie die vergangenen zwei Jahre nach Schnaitheim oder Ellwangen ausweichen. Dies hat jetzt allerdings ein Ende, freut sich Riedeltsheimer, die von dem neuen Kaufland hin und weg ist. Besonders stolz ist sie auch, dass ihr Sohn Patrick einen Anteil an dem Neubau hatte. Denn der 24-Jährige ist bei der Firma Traub in Ebnat beschäftigt, die maßgeblich an dem Projekt in der Julius-Bausch-Straße beteiligt war. sagt Elke Schreiber.
Sortiment sprengt den Rahmen
Zufällig ins neue Kaufland reingeschneit ist am Donnerstag die aus Aalen stammende Antje Weiss, die mittlerweile in Gerstetten wohnt. „Eigentlich wollte ich nur in die Innenstadt. Dann habe ich jedoch das Eröffnungsplakat gesehen und mich kurzerhand entschlossen, hier einen Zwischenstopp einzulegen.“Das alte Kaufland, das 1971 unter dem Namen Handelshof firmierte, ist ihr noch in guter Erinnerung, aber auf keinen Fall vergleichbar mit dem Neubau, der übersichtlich sei und mit einem Sortiment an 30 000 Artikeln den Rahmen sprenge. Um sich bei der Einkaufstour durch die zahlreichen Gänge eine Verschnaufpause zu gönnen, legte Weiss, aber auch andere Besucher unter anderem an dem Stand von Gerrit und Frederik von der Firma Vitaminrausch aus Neu-Ulm eine Pause ein, die allein am Eröffnungstag Tausende an Smoothies gemixt haben.
Auf regionale Produkte legt Kaufland viel Wert. Werbung dafür machte Reinhold Kett von der Firma Kreßberger Premium mit den Fruchtgummis aus dem Saft von Streuobstwiesen. Das Probiererle, das Kett jedem Kunden in die Hand drückte, versüßte er obendrauf mit Musik, die er seiner Drehorgel entlockte. Von seinem kleinen Konzert hin und weg waren auch die sieben Monate alte Maylin und die fast zweijährige Ceylin, die mit ihren Müttern Jennifer Staiger aus Lauchheim und Sabrina Bux aus Aalen das Einkaufscenter erkundeten. Lange hielt sich hier auch Elke Schreiber aus Aalen auf, die um die Ecke des Kauflands wohnt und ihren „Laden“zwei Jahre lang sehnlichst vermisst hat.
Die Ruhe vor dem großen Sturm
Der immense Besucheransturm hielt sich am Donnerstagmorgen in Grenzen, erst am Mittag und gegen Abend strömten immer mehr Kunden in ihr altes, neues Kaufland. Viele Aalener mieden am Eröffnungstag das Einkaufscenter und wollen sich lieber die kommenden Tage ein Bild davon machen. Zu groß war die Befürchtung, von Massen überrannt zu werden. Diese Angst hatte auch Jennifer Staiger, die ihr Auto im Donnerstag in der Innenstadt parkte. „Ich hatte die Befürchtung, hier keinen Platz mehr zu bekommen“, sagt die Lauchheimerin.
Überfordert war so mancher Besucher auch ohne großes Gedränge von dem riesigen Angebot. In all den Gängen das Gesuchte zu finden, war für Heinz und Manuela Wenzlowski aus Ellwangen eine Herausforderung. „Doch das ist am ersten Tag ganz normal. Irgendwann hat sich das eingespielt und man weiß genau, wo man was findet“, sagen die beiden, die es auch nicht stört, nur zwei Stunden umsonst im Kaufland parken zu können. „Wer nach dem Einkaufen in die Innenstadt will, soll dafür auch bezahlen.“
Gut angekommen sind auch die im Kaufland untergebrachten Konzessionäre. In der Wasner-Gaststättte wurde bereits am Morgen zünftig gevespert und am Mittag genossen etliche Besucher einen Döner oder asiatische Gerichte in den beiden Imbissbuden. Dass die Bäckerei Schmid-Kuhn mit im Boot ist, freute ebenso viele Kunden wie die Tatsache, dass es hier einen Blumenladen gibt. „Alles in allem kann man hier ohne große Langeweile Stunden verbringen“, sagte der KauflandFan Susanne Riedeltsheimer.
„Ich habe mein Kaufland die vergangenen zwei Jahre vermisst“,
Ein steht unter www.schwaebische.de/ start-kaufland-aalen