WM-Gucken auf dem Marktplatz
Biergarten, VIP-Lounge und Großleinwand – Wenig Interesse an Info-Veranstaltung im Rathaus
ELLWANGEN - Am Donnerstag, 14. Juni, beginnt die Fußball-WM in Russland. Auf dem Ellwanger Marktplatz werden wieder alle Spiele auf die Großleinwand übertragen. Dazu hat es im Rathaus eine Info-Veranstaltung gegeben. Zehn Interessierte sind gekommen.
Seit 2006 richtet die Firma Celebrate the World von Asma Gebreloel das Public Viewing aus. Bei den Welt- und Europameisterschaften haben oft mehrere Tausend Zuschauer mit der deutschen Mannschaft mitgefiebert. So soll es auch dieses Mal wieder sein.
Das Konzept stellte Bürgermeister Volker Grab vor. Wie schon bei der EM steht die Leinwand vor dem Amtsgerichtsgebäude, das zurzeit eingerüstet ist. Daran schließen sich Biergarten und eine VIP-Lounge in einem festen Gebäude an. Im Baumhain stehen die Versorgungseinrichtungen wie Küche und Kühlraum. Mit ein paar Meter Abstand sind vor der Basilika Bierwagen platziert. Zwischen Bierwagen und Biergarten wird die mobile Bestuhlung für Spiele mit vielen Zuschauern aufgebaut.
Öffnungszeiten von 11 bis 23.30 oder 24 Uhr
Biergarten und VIP-Lounge sind sonntags bis donnerstags von 11 bis 23.30 Uhr, freitags und samstags bis 24 Uhr geöffnet. Die Musik muss eine halbe Stunde vorher ausgedreht werden. Solange die Spiele laufen, gilt eine Ausnahmeregelung in Sachen Lärmschutz. Das Gesetz dafür ist schon durch den Bundestag, muss aber noch durch den Bundesrat. Wenn keine Spiele sind, gelten für den Biergarten die üblichen Lärmvorschriften.
Pfarrer Michael Windisch forderte eine Begehung des Geländes vor der WM. Er fürchtete, dass WildPinkler die Basilika beschädigen könnten. Zudem habe er beobachtet, dass Jugendliche ihre Alkoholvorräte im Garten des Jeningenheims versteckt hatten. Er bestand darauf, dass die Musik im Biergarten bei Veranstaltungen in der Kirche abgeschaltet wird. Nicht nur beim Sonntagsgottesdienst, sondern auch bei Requiems vor Beerdigungen. So habe man das bisher ja schon gehandhabt, sagte Grab.
Windisch ärgerte sich darüber, dass die Info-Veranstaltung so spät sei, weil es auch etliche Hochzeiten gebe. Schneller sei es nicht gegangen, erwiderte Grab. Der Antrag fürs Public Viewing sei am 31. Januar eingegangen und hätte erst nach den Regeln des Gemeinderats für Großveranstaltungen geprüft werden müssen. Grab, Ordnungsamtsleiter Harry Irtenkauf und sein Stellvertreter Thomas Steidle betonten, dass es im Vorfeld und während des Public Viewings regelmäßige Gespräche mit dem Veranstalter und der Polizei gebe. Man werde auf die Einhaltung der Auflagen achten. Aber generell ausschließen, dass Jugendliche an irgendeiner Ecke Ärger machen, könne man nicht. Das heiße aber nicht, dass die Stadt untätig bleibt. Grab nannte als Beispiel den Garten beim Jeningenheim. Der war zum beliebten Treffpunkt von Jugendlichen geworden, die dort getrunken und gefeiert haben. Stadt und Polizei haben deshalb vermehrt kontrolliert. Jetzt ist es dort zwar besser, dafür ist die Parkpalette die neue Problemzone.