Aalener Nachrichten

Echt italienisc­h: Intensiv und viel Gefühl

Konzertabe­nd: Pippo Pollina begeistert Publikum in der voll besetzten Essinger Schlosssch­eune

- Von Edwin Hügler

ESSINGEN - Mit „Solo in Concerto“hat Pippo Pollina den Zuhörern in der voll besetzten Essinger Schlosssch­eune einen wunderbare­n italienisc­hen Konzertabe­nd bereitet. Der Liedermach­er aus Sizilien überzeugte mit seinem intensiven Gesang, einem breitgefäc­herten Repertoire und viel Gefühl – typisch italienisc­h eben.

Pollina steht seit mehr als 30 Jahren auf der Bühne, seine Musik passt in kein Schema und ist auch von französisc­hen Chansons und vom Genre südamerika­nischer Klänge beeinfluss­t. Er begleitet sich selber mit Klavier oder Gitarre. Diesen Künstler konnte die Kulturinit­iative Schlossche­une nun in Essingen verpflicht­en.

Obwohl das Konzert als „Solo“angekündig­t war, hatte der Sänger mit Roberta und Adriana Prestigiac­omo sowie Claudia Sala drei Gäste mitgebrach­t, die den Abend effektvoll bereichert­en.

Der Liedermach­er, der außerdem noch Lyriker ist, verstand es glänzend, Geschichte­n aus seinem Leben zu erzählen und zog das Publikum fast magisch in seinen Bann.

„Sind wir hier im Schwabenla­nd? Mein Deutsch ist nicht so besonders gut“, bekannte er gleich zu Beginn – und schon hatte Pollina einen guten Draht zum Publikum. Der aus Palermo stammende Sizilianer ist durchaus auch ein politische­r Künstler. So erzählte er, dass er in jungen Jahren einmal ein Praktikum bei einer sehr kritischen Zeitschrif­t gemacht hat. Das traurige Ende: Der Chefredakt­eur Guiseppe Fama wurde von der Mafia ermordet. Das Lied „Passera“wirkte wie ein musikalisc­her Nachruf auf Fama.

Konzerte mit Konstantin Wecker

Es folgte eine rhythmisch betonte Kompositio­n, die sofort ins Ohr ging – das Publikum klatschte begeistert mit. Dann berichtete Pollina von seinen Begegnunge­n und Konzerten mit Konstantin Wecker in den 90er-Jahren. „Terra“aus dieser Zeit ist eine frische und explosive Mischung: Einspielun­gen auf der Leinwand von den Konzerten mit Wecker illustrier­ten den Charakter dieser Auftritte.

Der romantisch­e Titel „Egal, die Sonne brennt“handelt von der Hoffnung auf eine bessere Welt und mit „Bruno“erinnerte Pollina an den Schweizer Aktivisten Brunno Manser, der sich besonders für den Erhalt des Regenwalde­s in Malaysia eingesetzt hat und im Jahr 2000 unter mysteriöse­n Umständen verschwund­en ist.

„Pass el Tempo“– die Zeit vergeht, eine wunderbare Ballade, die der Künstler zusammen mit dem bayerische­n Liedermach­ter Werner Schmidbaue­r schon in der Oper von Verona gesungen hat. Und auch der rhythmisch bewegte Titel „Campionand­o“ist nach über 30 Jahren noch ein Hit. Mit „Bella ciao“und einer Ballade verabschie­dete sich Pippo Pollina vom Essinger Publikum.

 ?? FOTO: EDWIN HÜGLER ?? Der Liedermach­er aus Sizilien überzeugte mit seinem intensiven Gesang, einem breitgefäc­herten Repertoire und viel Gefühl – typisch italienisc­h eben.
FOTO: EDWIN HÜGLER Der Liedermach­er aus Sizilien überzeugte mit seinem intensiven Gesang, einem breitgefäc­herten Repertoire und viel Gefühl – typisch italienisc­h eben.
 ?? FOTO: ANSGAR KÖNIG ?? Die Wunderlich-Beatles feierten vor vollem Haus die Songs der Fab Four. Unser Bild zeigt (von links): Gregor Kohler, Roberto Jimenez, Eddie Mahler, Johnny Schlipf und Joe Konle.
FOTO: ANSGAR KÖNIG Die Wunderlich-Beatles feierten vor vollem Haus die Songs der Fab Four. Unser Bild zeigt (von links): Gregor Kohler, Roberto Jimenez, Eddie Mahler, Johnny Schlipf und Joe Konle.

Newspapers in German

Newspapers from Germany