Neue Medien: Fluch und Segen zugleich
„Theater trifft...“beschäftigt sich passend zum Stück „Cyber Cyrano“mit Tätern und Opfern im Internet
AALEN (an) - Regelmäßig begleitet die Veranstaltungsreihe „Theater trifft…„ des Theaters der Stadt Aalen passend zu den aufgeführten Stücken mit aktuellen Themen. Im Anschluss an die Vorstellung von „Cyber Cyrano“haben Theatermacher und Zuschauer gemeinsam mit Otto Kruger vom Präventionsreferat des Polizeipräsidiums Aalen über gesundes Misstrauen, Täter und Opferrolle und einen möglichen Umgang mit Kriminalität im Internet diskutiert.
Auf Grund fehlender Anerkennung und Liebeskummer kreiert Suzi, die Hauptfigur in „Cyber Cyrano“, im Netz zwei falsche Identitäten. Ein böses Spiel beginnt, indem sie ihre beiden Mitschüler Heni und Maté hinters Licht führt. Die beiden sind fasziniert von ihren Internetbekanntschaften und verlieren langsam die Realität aus den Augen.
Kruger bewertete das Bühnengeschehen als äußerst realistisch. Zudem sei es auch in Realität selten möglich, eindeutige Täter oder Opfer auszumachen. Doch wie reagiert man beispielsweise als Elternteil auf Internet-Mobbing? Otto Kruger rät dazu, den Vorfall mit allen beteiligten Parteien zu thematisieren. Es wäre falsch, eindeutige Anzeichen zu ignorieren, da es für die Opfer meist schwer ist, alleine einen Ausweg aus ihrer Lage zu finden. Deshalb sei auch ein Hauptfokus seiner Arbeit, die Opfer zu stärken.
Im Rahmen von Präventionsprogrammen werden Jugendliche auf mögliche Gefahren des Internets hingewiesen. Als Elternteil könne man darauf achten selbst als Vorbildfunktion zu agieren und den Kindern ein gesundes Misstrauen in Bezug auf soziale Netzwerke, Internetnutzung oder Freigabe von Daten mitzugeben.