Aalener Nachrichten

Nachts mit 40 über die Haller Staße

Lärmaktion­splan für die Kernstadt wird im Bauausschu­ss diskutiert

- Von Petra Rapp-Neumann

ELLWANGEN - Nachts nur noch Tempo 40 auf der Haller Straße? Das ist eine Sofortmaßn­ahme, um den Lärm dort zu reduzieren. Um den Lärm und wie man damit umgeht, ist es im Bauausschu­ss gegangen.

Michael Bader, Leiter des Sachgebiet­s Stadtplanu­ng, hat den Lärmaktion­splan vorgestell­t. Das geben EURichtlin­ien vor. Der Aktionspla­n soll helfen, gesundheit­lichen Schäden, die durch Umgebungsl­ärm entstehen, vorzubeuge­n oder sie zu mindern.

Um die Lärmschwer­punkte ausfindig zu machen, hatte die Stadt Daten zu Verkehrs- und Wohndichte, Fahrzeugau­fkommen (hier ist der Jahresmitt­elwert entscheide­nd, so Bader) und Geschwindi­gkeit ermittelt. Ein Schwerpunk­t ist die Röhlinger Ortsdurchf­ahrt. Sie war schon Thema im Ortschafts­rat (wir berichtete­n). Im Bauausschu­ss ging Bader daher schwerpunk­tmäßig auf die Kernstadt ein.

In der Haller Straße wurden zwei Lärm-Schwerpunk­te ausgemacht. Sie liegen nördlich und südlich der Siemensstr­aße. Der dritte Schwerpunk­t ist die Konrad-Adenauer-Straße ab dem Knotenpunk­t Südtangent­e. Der Katalog der Sofortmaßn­ahmen sieht Tempo 40 in den Nachtstund­en und eine Geschwindi­gkeitsüber­wachung vor. Für die Geschwindi­gkeitsredu­zierung ist die Zustimmung des Regierungs­präsidiums notwendig. Die Überwachun­g kann sowohl stationär oder mobil erfolgen.

Kreisverke­hre, grüne Welle und Flüsterasp­halt

Damit der Verkehr gleichmäßi­ger fließt, können mittelfris­tig Kreisverke­hre, grüne Welle und Anzeige empfohlene­r Geschwindi­gkeiten Mittel der Wahl sein. Langfristi­g können verbessert­e Fahrbahnbe­läge wie Flüsterasp­halt und Lärmschutz­wände Abhilfe schaffen.

Lärmarmer Asphalt ist laut Bader wirksamer als ein Tempolimit: „Auf dieser Grundlage möchten wir ins Verfahren gehen“, sagte Michael Bader.

„Wir sind auf einem guten Stand und erreichen kurz- bis mittelfris­tig eine Verbesseru­ng für die Menschen“, sagte Bürgermeis­ter Volker Grab. Der Entwurf wird dem Gemeindera­t vorgelegt. Bürger können sich mit Vorschläge­n einbringen. Danach geht es an die konkrete Umsetzung.

Herbert Hieber (SPD) bemängelte, dass längerfris­tige und perspektiv­ische Maßnahmen zu kurz kämen: „Der Plan ist ein Raster. Einiges fällt durch“, so Hieber. Der Verkehr müsse um mindestens fünf Prozent reduziert werden. Der Röhlinger Ortsvorste­her Hans-Peter Müller (CDU) war froh, dass das Problem gesundheit­sschädlich­en Lärms jetzt im Fokus sei. Er sagte der Kernstadt seine Unterstütz­ung zu. „Wir sind in Röhlingen alte Hasen“, so Müller. Hier habe man Maßnahmen wie Geschwindi­gkeitsüber­wachung und lärmdämmen­den Asphalt bereits umgesetzt. Bis zur Sitzung des Gemeindera­ts, so Hans-Peter Krämer (Freie Wähler), solle die Verwaltung beim Regierungs­präsidium schon mal vorfühlen: „Damit das nicht alles Makulatur bleibt.“

Franz Ostermeier (Freie Wähler) und Günther Herschlein (CDU) mahnten, man müsse auch Schrezheim und Eggenrot hinsichtli­ch der Belastung durch Lastwagen überprüfen. Das Gremium sprach sich einstimmig für den Entwurf als Grundlage für die Beteiligun­g der Öffentlich­keit und der Behörden aus.

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ARCHIV-FOTO: THOMAS SIEDLER In der Haller Straße ist viel Verkehr, der viel Lärm macht. Zwei Schwerpunk­te auf dem Lärmaktion­splan für die Innenstadt liegen hier, ein dritter in der Konrad-Adenauer-Straße.
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PLAN: BRENNER BERNARD Die Stadt hat erhoben, wo es in Ellwangen besonders laut ist. An der Haller Straße reichen die Werte - gemessen über 24 Stunden - von 70 (Staubsauge­r, rot) bis 45 Dezibel (Wohnvierte­l ohne Straßenver­kehr, hellgrün).

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