Zwei schnelle Tore, aber nur Remis
Fußball-Drittligist VfR Aalen startet gut, verspielt in Zwickau aber 2:0-Führung - 2:2
AALEN - Schnell, schneller, Luca Schnellbacher! Der 23-jährige Stürmer des VfR Aalen stellte zum Auftakt des 31. Spieltages in der 3. Fußball-Liga seine aktuelle Top-Form eindrucksvoll unter Beweis. Beim 2:2 (2:0) in der Partie beim FSV Zwickau sorgte Schnellbacher (1./9.) mit zwei frühen Treffern für die Aalener 2:0Führung. Wieder einmal reichte ein Zwei-Tore-Vorsprung dem VfR aber nicht zum Sieg. Die beiden eingewechselten Daniel Gremsl (81.) und Fabian Schnabel (86.) glichen für Zwickau zum hochverdienten Remis aus. Am Ende konnten die Aalener sogar froh sein, nicht noch das dritte Gegentor zu kassieren und die Heimreise mit leeren Händen antreten zu müssen.
Schnellbachers Führungstor nach exakt 9,8 Sekunden geht als zweitschnellster Treffer in die Geschichte der 3. Liga ein. Nur der heutige Chemnitzer Daniel Frahn, der im September 2013 beim 3:1 von RB Leipzig gegen den VfB Stuttgart II schon nach 8,6 Sekunden zum 1:0 erfolgreich war, traf noch etwas flinker. Für Schnellbacher war es der erste Doppelpack in dieser Saison.
„Für Luca freut es mich. Er hatte schon zuvor beim 1:0 gegen Hansa Rostock überragend gespielt“, lobte VfR-Trainer Peter Vollmann und zeigte sich auch trotz der späten Gegentreffer über das Ergebnis „nicht enttäuscht“. Der 60-Jährige analysierte: „Nach einer frühen 2:0-Führung nicht zu gewinnen, ist selbstverständlich schade. Ich muss aber ehrlich sagen, dass die Zwickau den Punkt hart verdient hatte. Am Ende wurde der Druck immer größer. Deshalb ist das Unentschieden unter dem Strich auch gerecht.“Vollmann hatte dieselbe Startelf aufgeboten, die schon gegen Rostock überzeugte. Zwar hatte Top-Torjäger Matthias Morys seine Gelbsperre abgesessen. Sein entzündeter Zehnagel ließ aber keinen Einsatz zu.
Nach neun Minuten komfortabler Vorsprung
Mattia Trianni war am Blitztor zum 1:0 beteiligt. Nach einem langen Schlag von Robert Müller verlängerte erst Gerrit Wegkamp mit dem Kopf, dann Trianni mit der Fußspitze. Schnellbacher behielt vor dem Zwickauer Kasten die Ruhe und überwand FSV-Schlussmann Johannes Brinkies mit einem Flachschuss zum 0:1 (1.). Schnellbacher war insgesamt der fünfte Aalener, der den Ball berührte, ohne dass ein Zwickauer an die Kugel herangekommen war. Auch beim 2:0 reichte ein langer Pass, diesmal von Linksverteidiger Patrick Schorr, um die komplette Abwehr auszuhebeln.
Weil sich sein Gegenspieler Nico Antonitsch übel verschätzte, eilte ihm Schnellbacher auf und davon, umkurvte Brinkies und schob den Ball ins verlassene Tor (9.). Trotz des recht komfortablen Vorsprungs bekam der VfR, der kurioser Weise beim 2:2 im Hinspiel in der Schlussphase einen 0:2-Rückstand aufgeholt hatte, keine Ruhe in die Aktionen. Vielmehr häuften sich die Chancen für die Gastgeber. Vor allem die beiden brandgefährlichen Zwickauer Angreifer Ronny König und Fabian Eisele hatten mehrfach den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Mit herausragenden Paraden hielt VfR-Torhüter (1,5) (3) (3,5) (3,5, 61. Maximilian Welzmüller) (2,5) (4) (3,5, 46. Schulz 3,5) (4, 78. Torben Rehfeldt) (3) und -Kapitän Daniel Bernhardt jedoch den Zwei-Tore-Vorsprung fest.
Entsprechend fiel auch das Halbzeitfazit von Doppeltorschütze Schnellbacher aus. „Trotz der 2:0Führung waren wir während der ersten Halbzeit nicht mehr gut im Spiel, haben viele Zweikämpfe verloren. Noch ist nichts entschieden“, meinte der VfR-Stürmer - und sollte am Ende Recht behalten: „Wir haben wie schon in Würzburg nach dem 2:0 aufgehört, Fußball zu spielen. Hätte das (3,5) (2) Spiel noch vier Minuten länger gedauert, hätten wir wohl verloren.“
Kurz nach der Pause hatte Lukas Lämmel die Chance, für die Entscheidung zu sorgen. Nach einer Flanke des ehemaligen Zwickauers Marcel Bär landete sein Kopfball jedoch auf dem FSV-Tor. Insgesamt schaffte es der VfR in der zweiten Halbzeit etwas besser, die Gastgeber vom eigenen Tor fernzuhalten. Zumindest blieben hochkarätige Tormöglichkeiten im Gegensatz zum ersten Durchgang zunächst eher Mangelware. In der Schlussphase erhöhten die Zwickauer aber noch einmal die Schlagzahl - und wurden durch zwei Joker-Tore belohnt. Erst nutzte Daniel Gremsl (81.) eine Schlafmützigkeit von Sascha Traut zum 1:2 aus, dann fand ein abgefälschter Schuss von Fabian Schnabel (86.) über den machtlosen Bernhardt den Weg ins Netz. Zwickau drängte auch nach dem Ausgleich weiter, der VfR überstand aber zumindest die letzten Minuten plus Nachspielzeit. Zusätzlicher Wermutstropfen: Mittelfeldspieler Daniel Stanese handelte sich die fünfte Gelbe Karte in dieser Saison ein. Brinkies - Barylla, Antonitsch (72. Frick), Acquistapace, Lange, Washausen, Schröter, Könnecke, Miatke (46. Schnabel), F. Eisele (46. Gremsl), König. 0:1, 0:2 Luca Schnellbacher (1., 9.), 1:2 Daniel Gremsl (81.), 2:2 Fabian Schnabel (86.). Bokop (Vechta). 3860.