Ein harter Kerl
Christian Jungwirth aus Bopfingen ist Champion im Mixed Martial Arts.
BOPFINGEN - Als sportlicher Betreuer ist Christian Jungwirth nach Mumbai in Indien zur Super Fight League der Mixed Martial Arts gereist. Zurückgekommen nach Deutschland ist Jungwirth als Champion in einer der härtesten Kampfsportarten der Welt.
Mixed Martial Art, kurz MMA, gilt als eine der härtesten Kampfsportarten der Welt. Die Kämpfer bedienen sich bei dieser Sportart der Schlag- und Tritttechniken des Boxens, Kickboxens, von Teakwondo, Muay Thai und Karate. Darüber hinaus kommen auch Bodenkampfund Ringtechniken wie die des Brazilian Jiu-Jitsu, des Ringens, von Judo und Sambo hinzu. Trotz ihrer Härte gelten auch bei dieser Kampfsportart strenge Regeln. Dazu gehören gegenseitiger Respekt und Vertrauen. „Dies ist bei dieser Sportart das A und O“, sagt Jungwirth.
Locker fünfmal den Ipf rauf und runter
Unter Jungwirths locker sitzendem Trainingsanzug, den er auch privat kaum ablegt, verbirgt sich ein durchtrainierter, stahlharter Körper. Wer neben Jungwirth sitzt, spürt die die Energie, die von diesem Kampfsportler ausgeht. Deshalb ist tägliches Training angesagt. Das erledigt der etwas über 30-jährige Sportler meist an den Kraftmaschinen, beim Boxen oder auch wenn er locker fünfmal oder mehr den Ipf rauf und runter läuft. „Oft ist das Training härter als der Kampf “, sagt Jungwirth. „Für diesen Sport musst du positiv verrückt sein. Bei jedem Kampf musst du dich aufs Neue beweisen. Klar geht es um das Gewinnen. Aber für mich ist es noch viel wichtiger, einen guten Kampf abzuliefern“, sagt Jungwirth. Als Jungwirth nach sechs Vorrunden-Kämpfen im Finale der Super Fight League antrat, hätten über 200 Millionen Menschen auf der ganzen Welt vor dem Fernseher gesessen, erzählt der Bopfinger. Sie alle verfolgten den Kampf des bis dato unbekannten Bopfingers und erlebten, wie er am Ende als Champion aus dem Ring stieg. Eine tolle Leistung für einen Kampfsportler, der erst seit einem Jahr in dieser Sportart antritt. Davor hat Jungwirth dreieinhalb Jahre geboxt. Unter den 200 Millionen Zuschauern waren auch die Eltern von Christian, seine Frau und viele Freunde, die ihm die Daumen drückten. Jetzt sind sie alle stolz auf ihren Champion, auch seine vierjährige Tochter und Hund „Ruffy“. „Als seine Frau müssen sie schon sehr tolerant und geduldig sein. Vor allem bei den Vorbereitungen auf die Wettkämpfe. Da muss vor allem der Speiseplan stimmen“, erzählt Ehefrau Cigdem und lacht dabei. Sie sieht in ihrem Mann einen ehrgeizigen, talentierten und disziplinierten Sportler, der ihre volle Unterstützung verdient.
Schon dreimal die Nase gebrochen
Christian Jungwirths Traum ist es, einmal Geld mit diesem Sport zu verdienen. Noch verdient Jungwirth sein Geld als Mitarbeiter von Varta in Ellwangen. Und wie sieht`s mit Verletzungen aus? „Ja“, sagt er und fügt gleich hinzu: „Aber keine großen.“Soll heißen Jungwirth hat bereits dreimal die Nase gebrochen, Rippenbrüche einstecken müssen, Finger hat er sich ebenfalls schon gebrochen und ein paar Prellungen hat er sowieso davongetragen. Seinen nächsten Kampf bestreitet er am 7. April bei den Mixed Martial Arts in Ludwigshafen in der FriedrichEbert-Halle. Dieses Mal erwartet die Kampfsportveranstaltung einen neuen Champion: Christian Jungwirth aus Bopfingen unterm Ipf.