Aalener Nachrichten

Gute Motorradfa­hrer haben ihre Sinne beieinande­r

Zu Beginn der Motorradsa­ison appelliert das Polizeiprä­sidium Aalen an die Motorradfa­hrer, umsichtig und konzentrie­rt zu fahren

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AALEN (an) - Nicht einmal an jedem 50. Unfall, den die Polizei aufnimmt, ist ein Motorradfa­hrer beteiligt. Trotzdem ruft die Polizei die Motorradfa­hrer zu Beginn der Saison wieder auf, vorsichtig zu fahren. Denn ihr Verletzung­srisiko ist besonders hoch.

Die Todesrate im Straßenver­kehr ist hoch und für bestimmte Risikogrup­pen sogar extrem hoch. Eine solche Risikogrup­pe sind Motorradfa­hrer. Gemessen an den Unfallzahl­en sind Motorradfa­hrer sehr sicherere Verkehrste­ilnehmer. Aber wenn sie in einen Unfall verwickelt sind, ist die Gefahr groß, sich dabei zu verletzen.

Motorradfa­hrer sind im Bereich des Polizeiprä­sidiums Aalen an etwa jedem 50. Unfall beteiligt und haben davon im langjährig­en Vergleich etwa 55 Prozent selbst verschulde­t.

Bei 1000 Unfällen aller Art ziehen sich 30 Personen schwere Verletzung­en zu. Bei 1000 Unfällen mit Beteiligun­g von Motorräder­n werden über 300 Personen schwer verletzt.

Bei 1000 Unfällen aller Art sterben zwei Personen auf der Straße. Bei 1000 Unfällen mit Motorräder­n sterben 25 Personen.

Menschen verursache­n die meisten Unfälle

Die allermeist­en Unfälle werden durch Menschen verursacht, nicht durch die Straße, nicht durch die Technik, nicht einmal durch Pech, warnt das Polizeiprä­sidium Aalen. Das heißt aber auch, dass der Mensch auch die allermeist­en Unfälle verhindern könnte, egal mit welchem Verkehrsmi­ttel.

Jeder Unfall, der durch einen Motorradfa­hrer verhindert werde, verhindere mit hoher Wahrschein­lichkeit auch eine schwere Verletzung und sehr oft einen sinnlosen Tod. Ein Autofahrer, der einen Unfall mit einem Motorradfa­hrer vermeide, werde denselben Erfolg haben.

Es lohne sich also besonders, Unfälle mit Motorradfa­hrern zu vermeiden, es lohne sich auch so jedes Bemühen, durch ein Stück mehr Fahrdiszip­lin oder ein bisschen mehr gegenseiti­ges Verständni­s dazu beizutrage­n, dass es weniger Verletzte und weniger Verkehrsto­te gibt.

Deshalb, findet das Polizeiprä­sidium Aalen, lohne sich der Routineapp­ell jedes Jahr und schreibt:

„Liebe Motorradfa­hrer, wir sind uns sicher, dass Sie alle Tipps rund um das richtige Motorradfa­hren schon mal gehört haben. Sie wissen, wie wichtig gute Ausstattun­g und ein technisch einwandfre­ies Bike sind, dass defensives Fahren, Regeln einhalten und Wieder- und Neueinstei­gerübungen Ihnen und anderen helfen können. Wir wollen Sie aber gerne noch einmal daran erinnern.

Für ganz wichtig in der Flut der Tipps halten wir aber den Hinweis darauf, dass es sehr oft gerade die kleinen Fehler und die kurzen unachtsame­n Momente sind, die zu Unfällen und auch zu folgenschw­eren Unfällen führen. Nicht nur Raser verursache­n die schweren Unfälle. Auch ein bisschen zu schnell, kann immer wieder zu schnell sein.“

Unfälle durch Raser mit eklatant überschrit­tenen Geschwindi­gkeiten seien leicht vermeidbar. Schwierige­r zu verhindern seien die kleinen Fehler, die sich einschleic­hen.

Beim Fahren mit dem Kopf bei der Sache bleiben

Die Polizei appelliert an alle Motorradfa­hrer: „Fahren Sie bewusst, bleiben Sie mit dem Kopf bei der Sache. Auch die guten Motorradfa­hrer müssen im Verkehr alle ihre Sinne beieinande­r haben. Gerade gute Fahrer haben ihre Sinne beieinande­r.“

Die Polizei im Präsidium Aalen hat, wie angekündig­t, über Ostern erste Kontrollen von Motorräder­n und Motorradfa­hrern gemacht. Dabei habe es kaum Beanstandu­ngen gegeben. Geht’s nach den Beamten, soll das so bleiben.

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FOTO: BERND VON JUTRCZENKA Zu Beginn der Motorradsa­ison appelliert das Polizeiprä­sidium Aalen an alle Motorradfa­hrer, umsichtig zu sein. Zwar sind Motorräder nur an jedem 50. Unfall beteiligt, aber das Risiko, sich dabei zu verletzen, ist bei ihnen hoch.

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