Viel Arbeit, die aber getan werden muss
Eine Kiesfläche mit fantasielosen Schaukelgeräten auf dem Spitzenhausplatz, unbequeme Gitterhocker, die Mülltonnen von so manchem Geschäft im direkten Sichtfeld der Passanten, oxidierte und kaum noch lesbare Messingtafeln an ein paar markanten Gebäuden, ein Brunnen vor dem Rathaus, der keiner mehr ist, und insgesamt wenig Grün – das Gesamtbild der Aalener Fußgängerzone ist, trotz aller bisherigen Bemühungen, in die Jahre gekommen, wirkt ein bisschen überholt und abgewohnt. Ob das mit Ursache ist für zunehmende Klagen über eine zurückgehende Frequenz, sei einmal dahingestellt. Vielmehr muss man die Gesamtzusammenhänge und Entwicklungen betrachten.
Tatsache ist, dass der Hinweis von so manchem Händler auf die zunehmende Online-Konkurrenz nicht an den Haaren herbeigezogen ist. Und dass Aalen sicher gewaltig aufpassen muss, dass am Ende nicht nur noch die Läden von großen Ketten und Filialisten die „Einkaufsstadt“ausmachen.
Tatsache ist aber auch, dass die Innenstadt schon dadurch einem Wandel unterliegt, je mehr Menschen verschiedenen Alters – von jungen Familien bis zu Senioren – wieder in die Stadt ziehen, etwa ins Stadtoval oder ins Quartier am Stadtgarten. Der Stadtkern wird für sie damit zum Lebensraum. Auch die Fußgängerzone, die damit viel mehr leisten muss als nur den Rahmen zu bilden für einen attraktiven Einzelhandel oder eine tolle Außengastronomie. Deren hohe Frequenz im Übrigen nicht automatisch auch viele Einkäufe bedeutet.
Und schließlich ist es erklärtes Ziel, mehr Touristen nach Aalen zu locken. Die aber wollen gerade in einer so verwinkelten, kleinteiligen Stadt attraktiv und sichtbar geführt und informiert werden – QR-Codes an Hausecken hin oder her.
Dem allem muss die Fußgängerzone, muss der Kern der Aalener City künftig in weitaus stärkerem Maße gerecht werden. Viel Arbeit, die sicher nicht von heute auf morgen erledigt werden kann, die aber Schritt für Schritt getan werden muss, soll Aalens Stadtkern auch in Zukunft die Menschen anziehen. Wozu im Übrigen auch ein ausgeklügeltes System gehört, wie der schon jetzt überbordende Lieferverkehr in den Griff und weg von den Hauptstrecken der Fußgänger zu bekommen ist.