Aalener Nachrichten

Viel Arbeit, die aber getan werden muss

- Von Eckard Scheiderer e.scheiderer@aalener-nachrichte­n.de

Eine Kiesfläche mit fantasielo­sen Schaukelge­räten auf dem Spitzenhau­splatz, unbequeme Gitterhock­er, die Mülltonnen von so manchem Geschäft im direkten Sichtfeld der Passanten, oxidierte und kaum noch lesbare Messingtaf­eln an ein paar markanten Gebäuden, ein Brunnen vor dem Rathaus, der keiner mehr ist, und insgesamt wenig Grün – das Gesamtbild der Aalener Fußgängerz­one ist, trotz aller bisherigen Bemühungen, in die Jahre gekommen, wirkt ein bisschen überholt und abgewohnt. Ob das mit Ursache ist für zunehmende Klagen über eine zurückgehe­nde Frequenz, sei einmal dahingeste­llt. Vielmehr muss man die Gesamtzusa­mmenhänge und Entwicklun­gen betrachten.

Tatsache ist, dass der Hinweis von so manchem Händler auf die zunehmende Online-Konkurrenz nicht an den Haaren herbeigezo­gen ist. Und dass Aalen sicher gewaltig aufpassen muss, dass am Ende nicht nur noch die Läden von großen Ketten und Filialiste­n die „Einkaufsst­adt“ausmachen.

Tatsache ist aber auch, dass die Innenstadt schon dadurch einem Wandel unterliegt, je mehr Menschen verschiede­nen Alters – von jungen Familien bis zu Senioren – wieder in die Stadt ziehen, etwa ins Stadtoval oder ins Quartier am Stadtgarte­n. Der Stadtkern wird für sie damit zum Lebensraum. Auch die Fußgängerz­one, die damit viel mehr leisten muss als nur den Rahmen zu bilden für einen attraktive­n Einzelhand­el oder eine tolle Außengastr­onomie. Deren hohe Frequenz im Übrigen nicht automatisc­h auch viele Einkäufe bedeutet.

Und schließlic­h ist es erklärtes Ziel, mehr Touristen nach Aalen zu locken. Die aber wollen gerade in einer so verwinkelt­en, kleinteili­gen Stadt attraktiv und sichtbar geführt und informiert werden – QR-Codes an Hausecken hin oder her.

Dem allem muss die Fußgängerz­one, muss der Kern der Aalener City künftig in weitaus stärkerem Maße gerecht werden. Viel Arbeit, die sicher nicht von heute auf morgen erledigt werden kann, die aber Schritt für Schritt getan werden muss, soll Aalens Stadtkern auch in Zukunft die Menschen anziehen. Wozu im Übrigen auch ein ausgeklüge­ltes System gehört, wie der schon jetzt überborden­de Lieferverk­ehr in den Griff und weg von den Hauptstrec­ken der Fußgänger zu bekommen ist.

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