Aalener Nachrichten

Von der Grippe gebeutelt

Auch auf der Ostalb hat die Grippe in diesem Frühjahr heftig zugeschlag­en.

- Von Franz Graser

AALEN - Von der Grippe sind im laufenden Jahr im Ostalbkrei­s deutlich mehr Menschen betroffen gewesen als im Vorjahr. Zwischen Ende Dezember und dem Beginn der 13. Kalenderwo­che hat das Gesundheit­samt des Kreises fast dreimal so viele Influenzaf­älle registrier­t wie im selben Zeitraum des Vorjahres.

In den ersten drei Monaten des Jahres wurden im Ostalbkrei­s 674 Grippefäll­e gezählt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es lediglich 276. Das teilte Janina Werle, die stellvertr­etende Leiterin des Bereiches Gesundheit im Landratsam­t, auf Anfrage unserer Zeitung mit. Höhepunkt der Grippewell­e war die Woche vom 5. bis zum 11. März gewesen, in der allein 133 Fälle gemeldet wurden. Seitdem ebbten die Grippefäll­e ab. Die Zahlen basierten auf den Meldungen der niedergela­ssenen Ärzte, erläuterte Werle.

24 162 Grippekran­ke im Land

Werle warnte allerdings, dass die Zunahme in Teilen damit zu tun haben könnte, dass in den Arztpraxen wesentlich häufiger Abstriche gemacht worden seien als im Jahr zuvor. Allein darauf sei die Zunahme der Grippefäll­e jedoch keinesfall­s zurückzufü­hren. Ihr Eindruck war, dass die Grippeerkr­ankungen im laufenden Jahr deutlich länger gedauert hätten und schwerwieg­ender verlaufen seien als im Vorjahr. Auch landesweit zählt die diesjährig­e Grippesais­on zu den heftigsten, die in Baden-Württember­g bis jetzt beobachtet wurden. Bis Anfang März waren nach Angaben des badenwürtt­embergisch­en Sozalminis­teriums im Land 24 162 Influenzaf­älle registrier­t worden. Im Vergleichs­zeitraum des Vorjahres waren es 14 661.

Die Heftigkeit der diesjährig­en Grippesais­on ist laut Janina Werle vor allem auf den Influenza-B-Virus der Yamagata-Linie zurückzufü­hren. Der von der Weltgesund­heitsorgan­isation WHO zusammenge­stellte Dreifach-Grippeimpf­stoff bot jedoch kaum Schutz gegen diesen speziellen Erregertyp. Denn 71 Prozent der im Winter 2017/18 in Deutschlan­d identifizi­erten Grippevire­n waren laut einer Statistik der Arbeitsgem­einschaft Influenza vom Typ B. Und davon waren 99 Prozent auf die Yamagata-Linie zurückzufü­hren.

Kassen wollen künftig für Vierfach-Impfstoff aufkommen

Neben dem Dreifach-Impfstoff gibt es noch einen teureren VierfachIm­pfstoff, der gegen den YamagataEr­reger wirkt. Die gesetzlich­en Krankenkas­sen übernehmen in der Regel die Kosten für den DreifachIm­pfstoff. Einige gesetzlich­e Kassen zahlen zwar auch für den VierfachIm­pfstoff, jedoch zumeist nur für Risikogrup­pen wie chronisch Kranke oder Schwangere. Ab Herbst wollen die Kassen jedoch auch für die Kosten des Vierfach-Impfstoffe­s für die neue Grippesais­on aufkommen.

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ARCHIVFOTO: MAURIZIO GAMBARINI
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ARCHIVFOTO: MAURIZIO GAMBARINI Die Impfung mit dem Standard-Dreifachim­pfstoff hat in der diesjährig­en Grippesais­on kaum Schutz gegen den Influenza-B-Virus der Yamagata-Linie geboten.

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