Aalener Nachrichten

Unglaublic­h, aber wahr

1. FC Heidenheim kassiert beim 2:3 in Nürnberg drei Tore binnen acht Minuten

- Von Benjamin Post

NÜRNBERG - „Unfassbar“, „unglaublic­h“- FCH-Trainer Frank Schmidt musste diese Worte in den Mund nehmen, um das Geschehene zu beschreibe­n. Wahr ist aber: Der 1. FC Heidenheim wird es weiter schwer haben, sich in diesem verrückten Abstiegska­mpf der 2. Bundesliga zu behaupten, wenn er seine wacklige Defensive nicht in den Griff bekommt. Bei der 2:3 (1:3)-Niederlage am Samstag beim 1. FC Nürnberg reihten sich die Fehler in der Hintermann­schaft rasend schnell hintereina­nder, was letztlich den Ausschlag für dieses verlorene Spiel gab.

Wer auf dem Relegation­splatz steht, nun nur noch sechs Spiele vor dem Ende der Saison, darf eigentlich nicht patzen. Doch Spieler sind keine Maschinen und haben auch nur ein Nervenkost­üm. Da führten die Heidenheim­er durch John Verhoeks sehenswert­e Bogenlampe nach 28 Minuten mit 1:0 - dessen Tor Schmidt diesmal ungläubig gut fand (“Wahnnsinns­tor“) - und fällt danach förmlich zusammen.

Binnen acht Minuten. Erst patzten Robert Strauß und Timo Beermann, der ein Luftloch schlug. „Ich will den Ball mit Links klären, ich verschätze mich, der Ball ist kürzer als gedacht. Leibold ist dann reaktionss­chneller als ich und läuft an mir vorbei. Das ist extrem bitter gelaufen“, folgte später Strauß`Erklärung.

Dann vertändelt­e Steurer, der nur eine Minute später erneut daneben lag. Strauß und Steurer, zwei Spieler, die diesmal in die Abwehrreih­e rückten. Das Wechselspi­el macht die Defensive nicht sicherer, sie hat nach diesem Spieltag wieder den Status schlechtes­te Abwehr der Liga erlangt. „Es tut mir wahnsinnig für die Mannschaft leid, dass ich heute zwei solche Fehler hier gemacht habe“, erklärte eine enttäuscht­er Steurer.

Und gab auch Einblick in seine Verfassung. „Für jemanden wie mich, der noch nicht so viele Zweitligas­piele hinter sich hat, ist das natürlich extrem schwer zu verkraften“, sagte der Abwehrmann.

Doch nach dem 1:3 war die Partie ja noch nicht vorbei, und vor allem in der zweiten Halbzeit machte der FCH-Angreifer John Verhoek FCH ordentlich mit, verkürzte schnell durch den eingewechs­elten Nikola Dovedan. „Meine Freude über den 2:3-Anschlusst­reffer hält sich in Grenzen“, bekannte der Angreifer nach seinem Kopfballto­r.

Dennoch, die zweite Halbzeit macht Mut, die Defensive stand besser, es gab Chancen. „In der zweiten Halbzeit kann ich der Mannschaft überhaupt kein Vorwurf machen“, merkte Schmidt an. Sein bester Torschütze zieht daraus Hoffnung. „Wir blicken auf eine gute zweite Halbzeit zurück, aus der wir die positiven Dinge mit in die nächste Aufgabe gegen Düsseldorf nehmen wollen. Es zählt jetzt einzig und allein zu punkten“, so Verhoek. Dass es gegen die Düsseldorf­er, immerhin Tabellenfü­hrer, am Sonntag im Heimspiel ähnlich schwer dürften werden wie gegen den Aufstiegsk­andidaten Nürnberg, ist auch wahr.

„Wir blicken auf eine gute zweite Halbzeit zurück, aus der wir die positiven Dinge nehmen wollen.“

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