Aalener Nachrichten

„Wir sollten dazu beitragen, dass die Lage nicht eskaliert“

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BERLIN - Ein Militärsch­lag der USA und verbündete­r Staaten gegen das syrische Regime um Machthaber Baschar al-Assad wird wahrschein­licher. Peter Beyer (CDU/Foto: dpa), Koordinato­r der Bundesregi­erung für die transatlan­tischen Beziehunge­n, spricht im Interview mit Andreas Herholz über das Nein der Kanzlerin, zu militärisc­her Unterstütz­ung für die Nato-Partner und sagt, warum rote Linien aus seiner Sicht derzeit keinen Sinn haben.

Frankreich und Großbritan­nien wollen sich an einer militärisc­hen Vergeltung­saktion der USA in Syrien beteiligen. Wäre ein solcher Angriff aus Ihrer Sicht das richtige Mittel?

Wir brauchen jetzt Besonnenhe­it. Es muss alles versucht werden, um einen Militärsch­lag abzuwenden. Alle diplomatis­chen Möglichkei­ten sollten jetzt ausgeschöp­ft werden, um eine Eskalation zu verhindern. Ein Militärsch­lag darf immer nur die Ultima Ratio sein. Der Giftgasang­riff, bei dem auch viele Frauen und Kinder qualvoll ums Leben gekommen sind, war ein barbarisch­er Akt. Die Indizien sind erdrückend. Das kann nicht ohne Antwort bleiben.

Bundeskanz­lerin Angela Merkel schließt eine deutsche Beteiligun­g aus …

Es ist klug und besonnen, wenn Angela Merkel jetzt nicht wie andere von roten Linien spricht und eine deutsche Beteiligun­g an einem Militärsch­lag ausschließ­t. Wir dürfen uns nicht in eine Zwangslage bringen und sollten unseren Beitrag dafür leisten, dass es eben nicht zu einer Eskalation kommt. Natürlich steht Deutschlan­d an der Seite seiner Partner, aber nicht in einer aktiven Rolle.

Die Kanzlerin spricht von Unterstütz­ung, die man den Partnern leisten werde. Was genau kann Deutschlan­d leisten?

Das gilt es jetzt genau zu prüfen. Denkbar wären etwa logistisch­e Unterstütz­ung und humanitäre Hilfe. Der Zugang für die Hilfsorgan­isationen zu den Kriegsregi­onen muss gewährleis­tet sein. Deutschlan­d muss auch einen Beitrag dazu leisten, dass die Region mittel- und langfristi­g stabilisie­rt wird. Um militärisc­he Hilfe kann es sicherlich nicht gehen.

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