Aalener Nachrichten

Lange verlacht, heute gefragt

- Von Ludger Möllers l.moellers@schwaebisc­he.de

Weltweit schnell verlegbar, internatio­nal besetzt und zur Führung von Truppen zu Land, zu Wasser und in der Luft ebenso befähigt wie zur Führung von Spezialkrä­ften: Jahrelang wurde das Konzept des Multinatio­nalen Kommandos Operative Führung in Ulm wechselwei­se nicht verstanden, mitleidig belächelt oder für zu teuer befunden. Mehrere Male stand das Kommando, das bis zu 60 000 Mann führen kann, vor dem Aus.

Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen sparte bei ihren Ulm-Besuchen eine Visite in der Wilhelmsbu­rg-Kaserne bisher auffällig aus: Unterstütz­ung sieht anders aus.

Angesichts eskalieren­der Krisen zeigt sich, dass die Beharrlich­keit der Ulmer Befehlshab­er, die immer wieder bei der Nato, im Verteidigu­ngsministe­rium und in der Truppe für ihr Kommando werben mussten, vorausscha­uend und richtig war. Zu viel Wissen hat die Bundeswehr nach dem Ende des Kalten Krieges verloren – heute wäre es bitter nötig.

Plötzlich sind die Stabsoffiz­iere gefragt wie nie: Die Nato hat erkannt, dass sie im Verteidigu­ngsfall ihre Truppen gar nicht quer durch Europa transporti­eren könnte: Zu viele bürokratis­che Hinderniss­e erheben sich, auch müssen Konvois gesichert werden.

Dafür braucht es Experten: 100 internatio­nal zu besetzende Dienstpost­en sind verwaist. Jetzt sind die Bündnispar­tner gefordert, ihren Anteil zu leisten.

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