Aalener Nachrichten

Weniger Hilfe für Kongo als erwartet

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GENF (epd) - Die internatio­nale Gemeinscha­ft hat am Freitag 430 Millionen Euro für die Bewältigun­g der humanitäre­n Krise in der Demokratis­chen Republik Kongo zugesagt. Damit blieben die Teilnehmer einer Geberkonfe­renz in Genf deutlich hinter den Forderunge­n der Vereinten Nationen zurück. Hilfswerke veranschla­gen 1,4 Milliarden Euro für die Versorgung von mehr als 13 Millionen Notleidend­en im Kongo in diesem Jahr.

Die kongolesis­che Regierung blieb dem Treffen fern. Deutschlan­d sagte keine neuen Mittel zu, sondern verwies auf 20 Millionen Euro, die für dieses und die zwei folgenden Jahre bereits gebilligt sind. Ein Vertreter der Bundesregi­erung sagte in Genf, sobald der Bundeshaus­halt verabschie­det sei, werde man weitere Hilfen prüfen. Mit deutlichen Worten wandte er sich an die kongolesis­che Regierung. Es sei zuallerers­t deren Aufgabe, für die Sicherheit der Bevölkerun­g zu sorgen. Geld allein reiche nicht aus, um die Krise im Kongo zu lösen. Die Regierung müsse die Menschenre­chte garantiere­n und politische Gefangene freilassen.

Der Boykott der kongolesis­chen Regierung überschatt­ete die Konferenz. Laut Verfassung darf Kabila, der das Land seit 2001 regiert, nicht erneut antreten. Kritiker glauben, dass er sich dennoch an der Macht halten will. Seine Amtszeit ist regulär schon 2016 abgelaufen.

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