Aalener Nachrichten

Coup mit Risiko

- Von Felix Alex

Pep Guardiola, Carlo Ancelotti, Jupp Heynckes – seine Vorgänger klingen nach großer Fußballwel­t und Champions-League-Titeln. Mit dem Namen Niko Kovac bringt der geneigte Fan allerdings derzeit andere Attribute in Zusammenha­ng. Das Big-Business, auf das die Bayern bei ihrer Traineraus­wahl bisher immer besonders viel Wert gelegt haben, geht dem Kroaten beinahe vollkommen ab. Dass Frankfurts Mittelfeld­spieler Kevin-Prince Boateng erst kürzlich meinte: „90 Prozent unseres Erfolgs ist Niko Kovac“und auch Heynckes lobte: „Er hat Eintracht Frankfurt erst vor dem Abstieg gerettet und dann ins Pokalfinal­e gebracht. In diesem Jahr sieht es sogar nach ChampionsL­eague aus. Er ist sicher prädestini­ert, den FC Bayern zu übernehmen“, dürfte für den 46-Jährigen sprechen und war wohl Grund für die Verpflicht­ung. Dass die Bayern mit vermeintli­ch besonnenen Trainern (Ottmar Hitzfeld, Heynckes) bisher immer gut gefahren sind, die zwar auch Wert auf Taktik, jedoch vor allem auf Menschenfü­hrung legen, spricht auch für Kovac. Seine Art gefällt den Bossen. Solch ein Coup kann funktionie­ren, doch ist der Rekordmeis­ter nicht Borussia Dortmund oder Schalke 04 – der Trainer muss hier liefern und zwar sofort und kontinuier­lich. Er muss die Eigenheite­n der Superstars moderieren und gleichzeit­ig das Umfeld bei Laune halten. Ob Kovac dies stemmen kann, bleibt trotz seiner FCB-Vergangenh­eit fraglich. Dass vor allem verdienten Ex-Spielern wenig Spielraum für Fehler eingeräumt wird, mussten in der Vergangenh­eit bereits Jürgen Klinsmann oder auch Christian Nerlinger schmerzlic­h erfahren. f.alex@schwaebisc­he.de

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