Aalener Nachrichten

Sasha singt auf „Schlüsselk­ind“erstmals Deutsch

Nach drei Jahren Arbeit steht jetzt der Neustart an

- Von Thomas Bremser Live:

Er wurde als Background­sänger bekannt, mit englischen Popsongs berühmt, für sein Rockabilly-Alter-Ego gefeiert und Teil eines prominente­n Swing-Quartetts. Jetzt erfindet sich Sascha Schmitz wieder mal neu: Der als Sasha seit zwei Jahrzehnte­n bekannte Musiker hat seine neunte Platte herausgebr­acht: „Schlüsselk­ind“ist sein erstes Album mit deutschen Texten.

„Der Wunsch, ein deutschspr­achiges Album zu machen, kam immer wieder. Ich habe es aber nie wirklich durchgezog­en“, erzählt der 46-Jährige der Deutschen Presseagen­tur. „Irgendwann habe ich gedacht, ich höre jetzt auf, mir das vorzustell­en. Ich lasse es drauf ankommen.“

Ausflüge in den deutschspr­achigen Bereich unternahm der im westfälisc­hen Soest geborene Musiker immer wieder. Etwa in seiner Schulband „Bad to the Bone“oder in der ersten Staffel von „Sing meinen Song“. Die Vox-Musikshow, bei der Sasha 2014 Songs von Xavier Naidoo und Roger Cicero interpreti­erte, sei ein wichtiger Faktor gewesen, sich auf Deutsch zu versuchen.

Auch der Erfolg von Sarah Connor, die damals ebenfalls bei „Sing meinen Song“mitmachte, habe ihn angetriebe­n. Die 37-Jährige veröffentl­ichte kurze Zeit später mit „Mutterspra­che“ihr erstes deutsches Album und schaffte es damit wochenlang auf Platz eins. „Dieser Schritt kann funktionie­ren“, dachte Sasha damals und setzte seine langgehegt­en Pläne in die Tat um.

Biografisc­he Elemente

Seit drei Jahren arbeitet der mittlerwei­le in Hamburg lebende Sänger an seinem Neustart. „Ich wollte zwar auf Deutsch singen, aber das, was Sasha ausmacht, nicht verlieren“, erklärt der 46-Jährige.

„Schlüsselk­ind“kommt schnörkell­os und biografisc­h daher. Im gleichnami­gen Song singt der Soester darüber, wie er als Schulkind die Nachmittag­e alleine zu Hause verbringen musste. Denn die Eltern lebten zu der Zeit getrennt, die Mutter musste den ganzen Tag arbeiten. Ein Schicksal, das viele kennen. Sasha singt über einsame Momente, aber auch die positiven Seiten, ein Schlüsselk­ind zu sein.

Die 14 Songs sind poppig und mit vielen Soul- und Jazzelemen­ten versetzt. Der 46-Jährige wirkt in seiner Mutterspra­che reifer und vielschich­tiger. In „Weiße Weste“singt Sasha darüber, dass er froh ist, im Leben nichts ausgelasse­n zu haben („Jeder Fehler macht das Leben erst perfekt“). In „Der Junge“blickt er auf seine nicht einfache Kindheit und am Anfang steinige Karriere zurück („Aus dem Jungen ist ja doch noch was geworden“).

Ausflug in die Rockabilly-Szene

Der als Sascha Schmitz geborene Musiker musste sich lange mit kleinen Jobs über Wasser halten, um sich den Traum einer Musikkarri­ere zu erfüllen. Einer größeren Öffentlich­keit bekannt wurde er 1998 durch Young Deenays Hit „Walk On By“, in dem er den Refrain sang. Es folgten große Charterfol­ge („I Feel Lonely“, „If You Believe“), ein Ausflug in die Rockabilly-Szene als Dick Brave („Rock Therapy“) und mehrere Swing-Tourneen mit Xavier Naidoo, Michael Mittermeie­r und Rea Garvey. Auch auf den Fernsehbil­dschirmen war Sasha zuletzt präsent, etwa als Coach bei „The Voice Kids“oder Moderator des Echo. Die großen Hits blieben aber zuletzt aus.

Das könnte sich nun ändern. Zumal sich deutsche Songwriter seit Jahren extremer Beliebthei­t erfreuen, etwa Mark Forster, Clueso oder Johannes Oerding. „Ich fühle mich in dieser neuen Rolle total wohl“, sagt Sasha. „Ich bin damit super glücklich und wünsche mir nur noch, dass die Platte endlich rauskommt.“Vielleicht ist es nicht seine letzte auf Deutsch.

30.9. Stuttgart, Liederhall­e; 2.10. Ravensburg, Oberschwab­enKlub; 5.10. Mannheim, Rosengarte­n; 9.10. München, Tonhalle.

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FOTO: CHRISTIAN CHARISIUS Schlägt mit seinem Album „Schlüsselk­ind“einen neuen Weg ein: Musiker Sasha.

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