Aalener Nachrichten

Die üblichen Verdächtig­en

- Von Barbara Miller

Tatort: Ich töte niemand (Sonntag, ARD, 20.15 Uhr)

- Wer bei der Polizei arbeitet, sollte immer auf alles gefasst sein. Mitten in die Party, die Kommmissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) zur Wohnungsei­nweihung gibt, platzt die Nachricht von zwei Mordopfern.

Schnitt, die Kamera zoomt auf zwei weiße Leichensäc­ke. Nur in den Gesichtern von Voss und Ringelhahn (Dagmar Manzel) kann man ahnen, dass nicht schön ist, was sie da sehen. Bald ist klar, dass es sich bei den Toten um ein Geschwiste­rpaar aus Libyen handelt, vor 15 Jahren nach Deutschlan­d gekommen, bestens integriert. Eine Familientr­agödie? Weil Ahmad, der Ziehsohn der beiden, verschwund­en ist. Hat er was mit der Islamisten-Szene zu tun? Oder führen die Spuren ins rechte Milieu?

Der vierte Franken-„Tatort“mit dem grammatika­lisch nicht ganz korrekten Titel „Ich töte niemand“hebt sich ästhetisch von anderen Krimis ab: Manche Einstellun­gen (Regie: Max Färberböck) wirken wie von Edward Hopper gemalt, andere sind grobkörnig und hart wie aus einem alten Amateurfil­m. Leider ist das aber auch schon das Originells­te, was sich über diesen „Tatort“sagen lässt. Ansonsten bedient er die üblichen Klischees: Polizisten in der Krise (Frau Ringelhahn), scheinheil­ige Witwen, und fürs Lokalkolor­it müssen die unteren Besoldungs­gruppen herhalten: „Domid wer mer berühmdd“, meldet der Mann von der Spurensich­erung.

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