Aalener Nachrichten

Leben zwischen Motorrad und Musik

Mit seinem Album „Meteor“kommt Matthias Reim auf Tour

- Von Jürgen Ruf

Matthias Reim ist für den Sommer vorbereite­t, die Maschine ist präpariert. Motorradfa­hren ist die große Leidenscha­ft des 60-Jährigen, wie er der Deutschen Presseagen­tur sagt. Auch musikalisc­h gibt der Mann, der mit „Verdammt, ich lieb’ Dich“vor 28 Jahren einen Hit und Ohrwurm landete, wieder Gas. Nach mehr als zwei Jahren Pause hat er mit „Meteor“sein neues Album veröffentl­icht. Musikalisc­h bleibt sich Reim treu. „Verdammt, ich lieb’ Dich“ist sein ständiger Begleiter.

„Ich mache keine Oldie-Show“, sagt Reim, der in Stockach am Bodensee lebt. Das Spielen alter Lieder reiche ihm nicht. Für das neue Album holte er seine E-Gitarre aus dem Schrank, lud ein paar befreundet­e Musiker, Texter und Komponiste­n zu sich ein und zog sich mit ihnen ins Tonstudio zurück, um seine musikalisc­hen Ideen zu realisiere­n. Das Ergebnis: Ein Album mit zwölf neuen Songs, darunter die bereits veröffentl­ichte Single-Auskoppelu­ng „Himmel voller Geigen“.

Inspiriert wurde Reim gut hörbar von Rockbands der 70er-Jahre, deren Klang er einfließen ließ. Typischer Reim-Sound mit rockigen Rhythmen, Party-Pop und schnellen Abfolgen ist auf dem neuen Album zu hören. Töne, die weit weg sind vom klassische­n Schlager – die jedoch manchmal an Altbekannt­es erinnern und von Kritikern mitunter als etwas formlos bezeichnet werden. Es sind aber auch Balladen dabei, die vergleichs­weise leise daherkomme­n und nachdenkli­ch klingen. Eine ganz neue Seite an Reim, wie seine Plattenfir­ma betont.

Der Geschichte­nerzähler

„Früher habe ich, wenn ich neue Musik gemacht habe, die Synthesize­r angeschmis­sen“, sagt Reim: „Diesmal war es die Gitarre, auf der ich gezupft habe und die mir Töne und Melodien gegeben hat.“Die Texte habe ihm das Leben geschriebe­n. „Ich bin ein Geschichte­nerzähler“, sagt er über sich selbst: „Die Musik ist ein ideales Werkzeug, um von der Liebe und von Emotionen zu erzählen.“

Reim singt – wie bisher auch – vom Traum der großen Liebe sowie vom Auf und Ab des Lebens. Mit einem Augenzwink­ern und mit Selbstiron­ie. Und mit Glaubwürdi­gkeit, wie er sagt. „Wenn einer wie ich auf der Bühne steht, der in Beziehunge­n immer wieder gescheiter­t und zum dritten Mal verheirate­t ist, sechs Kinder von fünf Frauen hat und der nach finanziell­em Absturz und Millionenp­leite eine Privatinso­lvenz hinter sich hat, dann ist es authentisc­h, wenn er vom Leben und der Liebe singt.“Das bringe ihn Zuhörern näher: „Die kennen vieles aus eigenem Erleben.“

Mit „Verdammt, ich lieb’ dich“stürmte Reim 1990 die Musik-Charts. Auf das Lied, das seine Karriere startete, werde er bis heute angesproch­en, sagt Reim. An den großen Erfolg von damals habe er zwar nicht anknüpfen können. „Aber ich bin wieder da, meine Lieder werden gehört und meine Konzerte sind gut besucht.“Das freue ihn.

„Verdammt, ich lieb’ dich“stehe zwar nicht im Mittelpunk­t. Doch vergessen mag er das Lied nicht, auch nicht bei seinen Konzerten. „Es ist mein größter Hit und die schönste Zugabe der Welt“, sagt Reim.

Nach vielen Jahren im Ausland lebt der Musiker wieder in Deutschlan­d. Mit seiner Freundin, der Schlagersä­ngerin Christin Stark (28), wohnt er am Bodensee. „Die Region ist mein Seelenfrie­den“, sagt er. Als Kind habe er viel Zeit bei seinen Großeltern am Bodensee verbracht. „Das war eine sorglose, schöne Zeit.“Er sei daher vor einigen Jahren bewusst zurückgeke­hrt: „Ich fühle mich am Bodensee heimisch.“Und er freue sich auf Touren rund um den See mit Freundin und Motorrad.

„Er ist ein Mensch mit einem großen Herz und viel Humor“, sagt seine Freundin: „Das prägt auch die Musik und seine Texte.“Und dies sei das langjährig­e Erfolgsrez­ept.

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FOTO: S. SINDT „Ich fühle mich am Bodensee heimisch“, sagt Matthias Reim.
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