VfR weiter fehlerhaft
Aalens Fußball-Drittligist verliert mit 2:3 in Jena.
JENA - Beim VfR Aalen scheint die Luft raus zu sein. Das 2:3 (0:1) beim Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena am 34. Spieltag der 3. Liga war die vierte Pflichtspielniederlage in Folge. Drei Tage nach der Pokalpleite beim Regionalligisten Ulm (3:6 nach Elfmeterschießen) und dem Verpassen des letzten großen Saisonziels „DFB-Pokal“war es vor allem eine zu hohe Fehlerquote, die im Thüringen-Gastspiel ein besseres Ergebnis verhinderte. Jena konnte sich dagegen freuen. Beim Thema Klassenverbleib kann auch für die Thüringer endgültig nichts mehr anbrennen.
Um den Klassenerhalt muss sich zwar auch kein Aalener Fan mehr Sorgen machen, wohl aber um einen Platz in der oberen Tabellenhälfte. Innerhalb der letzten vier Spieltage ging es von Rang acht bis auf Platz elf runter. Das größte Problem ist die Defensive. Allein in den letzten sechs Ligaspielen kassierte der VfR 17 von mittlerweile 52 Gegentreffern. Eine Statistik, die Trainer Peter Vollmann alles andere als gefällt: „Wir machen es dem Gegner viel zu leicht, Tore gegen uns zu erzielen. Teilweise laden wir ihn regelrecht dazu ein. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Wochen.“
Auch in Jena wurden die drei Gegentreffer durch den Doppeltorschützen Julian Günther-Schmidt (32./60.) und den ehemaligen VfROffensivspieler Firat Sucsuz (69.) durch Aalener Abwehrfehler begünstigt. Deshalb reichten eigene Tore durch Luca Schnellbacher (47.) und Sebastian Vasiliadis (72.) auch nicht zu einem Punktgewinn. „Wenn man auswärts zwei Treffer markiert, müsste das eigentlich mindestens zu einem Remis reichen“, so Vollmann. „Momentan können wir aber gar nicht so viele Tore erzielen, damit wir gewinnen, weil wir hinten zu anfällig sind.“
Rehfeldt und Schoor schwach
Als Schwachpunkte hat erfahrene VfR-Trainer unter anderem die beiden Außenverteidiger Torben Rehfeldt und Patrick Schorr ausgemacht. Beide erwischten in Jena einen rabenschwarzen Tag. „Leider haben sich ihre Unsicherheiten auf die gesamte Viererkette übertragen. Sie finden einfach nicht zu ihrer Form. Die Bereitschaft kann ich der gesamten Mannschaft sicher nicht absprechen. Wir hatten uns auch nach dem Pokal-Aus viel vorgenommen. Nur mit dem Umsetzen tun wir uns sehr schwer.“
Vor dem Saisonendspurt mit den letzten vier Ligaspielen will Vollmann den Schalter bei seiner Mannschaft noch einmal umlegen. Am Sonntag (ab 14 Uhr) geht es gegen den VfL Osnabrück. Im Anschluss warten Partien bei der SpVgg Unter- haching (27. April) sowie gegen den Karlsruher SC (5. Mai) und bei Vollmanns Ex-Klub SV Wehen Wiesbaden (12. Mai). Gerade bei den letzten beiden Duellen geht es - für die Gegner - um viel. Der VfR könnte dabei im Rennen um Relegationsrang drei das Zünglein an der Waage sein.
Husic bekommt Einsatzzeit
Auf welche Spieler Vollmann gegen Osnabrück zurückgreifen kann, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Die beiden Außenverteidiger-Alternativen Thorsten Schulz (Knie-OP) und Sascha Traut (Halswirbelsäulenprellung) mussten in Jena passen. Torschütze Luca Schnellbacher, den seit einigen Wochen eine Rippenprellung behindert, ließ sich vorzeitig auswechseln. Im Tor hatte Raif Husic den Vorzug gegenüber Stammtorhüter Daniel Bernhardt bekommen. Das hatte aber keine verletzungsbedingten Gründe. „Raif hat über die gesamte Saison gut trainiert und wir wollten ihn mit einem Einsatz belohnen. An ihm lag es nicht, dass wir verloren haben“, sagt Vollmann.
Jena: Coppens - Brügmann, Slamar, Grösch, Cros - Pannewitz - Wolfram (75. Mauer), Eckardt, Sucsuz (87. Dietz) - GüntherSchmidt, Starke (90.+1 Löhmannsröben)
Tore: 1:0 Günther-Schmidt (32.), 1:1 Schnellbacher (47.), 2:1 Günther-Schmidt (60.), 3:1 Sucsuz (69.), 3:2 Vasiliadis (72.).
Schiedsrichter: Henry Müller (Cottbus). Zuschauer: 4080.