Zeichen zur richtigen Zeit
TSV Essingen mit 2:0-Sieg im Derby gegen Tabellenführer Sportfreunde Dorfmerkingen
ESSINGEN - Wenn eine Mannschaft ein Zeichen setzen muss, dann ist das in einem Fußball-Spiel besonders an einzelnen Szenen festzumachen. Da war einst Stefan Effenberg, der für den FC Bayern München in der Champions League gegen Manchester United erst David Beckham den Handschlag verweigerte und dann Roy Keane mit einem Rempler ein Signal setzte.
Beim TSV Essingen, wo sie auf eine Zeichen gehofft haben und das Team es auf dem Platz dann auch setzte, war das nach einer guten Stunde noch einmal deutlich zu sehen: Hier gibt es heute kein Durchkommen.
Da sprintete Fabian Weiß, Ex-Profi bei den Sportfreunden Dorfmerkingen aufs Tor zu, im letzten Moment rauschte Simon Fröhlich, Abwehrchef beim TSVE (siehe „Nachgefragt“) heran und grätschte superstark dazwischen. Weiß geblockt, Ball für Essingen. Das Spiel ging positiv weiter und am Ende tanzten und sangen die Essinger als „Derbysieger“im Kreis, sie gewannen am Samstag nicht gegen irgendwen mit 2:0 (1:0), sondern den Tabellenführer der Verbandsliga.
Das 0:8-Schmach des TSVE in der Vorwoche gegen den FC Wangen? In der Form von Samstag unvorstellbar. Von Beginn an war die Mannschaft von Trainer Dennis Hillebrand im Spiel, nutzte den schwachen Anfang der Gäste mit der frühen Führung eiskalt aus und schlug fünf Minuten vor Schluss noch einmal cool zu, ließ über das gesamte Spiel kaum etwas zu, verteidigte mit Hingabe und fuhr folgerichtig die Punkte ein.
Die nächste Derby-Niederlage
Nach dem 1:0 durch Stani Bergheim, der einen Flankenball von der rechten Seite, die für Daniel Eisenbeiß offen war, über die Linie drückte; kurz vor dem Ende mit einem Konter über die linke Seite von zwei Einwechsel- spielern (Deniz Bihr und Vollstrecker Michael Wende). „Das erste Gegentor war bitter, das zweite dann nach einem Konter“, erklärte Sportfreund Fabian Janik. Und spielte auf die nächste Pleite im Lokal-Duell nach dem 0:3 gegen Normannia Gmünd in der Vorwoche an. „Das zweite Derby hintereinander zu verlieren ist natürlich auch bitter. Wir müssen schauen, dass wir in die Spur kommen.“
Erst in der zweiten Halbzeit kamen die Dorfmerkinger auf. „Für die zweite Halbzeit haben wir uns viel vorgenommen, wir waren dann auch viel besser als in der ersten Halbzeit“, erklärte Sportfreund Michael Schiele. Dass Essinger Engagement machte in dem Spiel mehr als die halbe Miete aus. Sie überhäuften die Partie zwar auch nicht mit Chancen, machten aber eben die zwei entscheidenden Tore.
Die Sportfreunde erarbeiteten sich meistens nur Halbchancen, richtig gefährlich wurde es erstmals, als der eingewechselte Daniel Nietzer flach aufs Tor knallte und TSVTorwart Philipp Pless zur Glanzparade zwang.
Da waren schon 68 Minuten gespielt. „Gegen die gute Essinger Abwehr war es natürlich schwierig. Es kam alles zusammen“, erklärte der Dorfmerkinger Michael Schiele. Vor allem der Essinger Wille, der das Zeichen war, stand im Weg.
Pless - Fröhlich, Köpf, Eisenbeiß (69. Bihr), Queiroz Serejo (76. Faber), Bergheim (90+1 Malitzke), Essig, Sedlmayr, Klein, Eiselt, Biebl (79. Wende). Zech - Brenner, Sauer, F. Janik, Weißenberger, Weiß, Gruber (74. Kurz), M. Schiele, Murphy, Haller, B. Schiele (56. Nietzer). 1:0 Stani Bergheim (10.), 2:0 Michael Wende (85.). Joos (Leinfelden-Echter550. dingen).