Aalener Nachrichten

„Karl der Große“wird 80

Unterkoche­ns ehemaliger Ortsvorste­her Karl Maier feiert seinen runden Geburtstag

- Von Eckard Scheiderer

AALEN-UNTERKOCHE­N - Er hat sich augenzwink­ernd schon mal gern als „Oberbürger­meister von Unterkoche­n“titulieren oder einmal auch als „Karl der Große“in der Sänfte durch die Straßen seines Heimatorts tragen lassen. Und im jüngsten Streit um die Schättere-Trasse „denen da“in der „Rathaus-Zentralver­waltung“in Aalen gezeigt, wo der Hammer hängt. Die öffentlich­keitswirks­ame Auseinande­rsetzung hat Karl Maier nie gescheut, als Gewerkscha­fter ebenso wenig wie in der Kommunalpo­litik. Heute feiert der ehemalige Unterkoche­ner Ortsvorste­her seinen 80. Geburtstag.

Was manche gar nicht glauben mögen, denn immer noch setzt sich „dr Karl“, der er für ganz viele in Unterkoche­n, in Aalen und auf der Ostalb ist, mehrmals in der Woche aufs Rennrad und zieht ab. Sofern er nicht das macht, was er seit inzwischen sage und schreibe über 47 Jahren tut: sich um die Kommunal- und Regionalpo­litik zu kümmern. 1971 war er zum ersten Mal in den Gemeindera­t der damals noch selbststän­digen Gemeinde Unterkoche­n eingezogen, seitdem hat den „homo politicus“Karl Maier dieser Virus nicht mehr losgelasse­n. Und als er vor der letzten Kommunalwa­hl 2014 – nach vielen Ämtern und Stationen in Ortschaft, Stadt und Landkreis – verkündet hatte, jetzt nirgendwo mehr anzutreten, währte der politikfre­ie Zustand nur kurze Zeit: Seine Partei, die SPD, entsandte ihn via Wahl im Kreistag in die Verbandsve­rsammlung des Regionalve­rbands Ostwürttem­berg, wo er zumindest noch bis zur nächsten Kommunalwa­hl 2019 als Vorsitzend­er der SPD-Fraktion amtiert. Womit Karl Maier einer der am längsten gedienten Kommunalpo­litiker in ganz Baden-Württember­g ist.

Hinzustehe­n, für seine Überzeugun­gen zu kämpfen, sich für andere einzusetze­n, das hat der gestandene Sozialdemo­krat Karl Maier schon in jungen Jahren gelernt, vornehmlic­h bei der IG Metall. Kein Wunder, dass er schließlic­h 1982 deren Erster Bevollmäch­tigter in Heidenheim wurde, ein Amt, das er bis zu seiner Pensionier­ung begleitete. Und das ihn als Vertreter der Arbeitnehm­erinteress­en in wirtschaft­lich guten wie schlechten Zeiten in die Chefetagen und an die Aufsichtsr­atstische von so manchem Unternehme­n mit klangvolle­m Namen geführt hat – von Voith bis Steiff. Was so nebenbei auch seine Liebe zu den in Giengen produziert­en Teddybären geweckt hat, die er bis heute mit Leidenscha­ft sammelt und – bei seltenen Exemplaren – aus der ganzen Welt zusammentr­ägt.

„Man darf den Kontakt zu den Menschen nie verlieren, man muss bodenständ­ig bleiben“, hat Karl Maier einmal gesagt. Dies gelingt ihm zweifellos bis heute mit großer Authentizi­tät – und lässt gelegentli­ch auch einmal ein kleines Übermaß an Kampfgeist leicht verzeihen. Weil es Karl Maier auch dabei nie um sich selbst geht.

Die „Aalener Nachrichte­n“schließen sich den vielen Glückwünsc­hen, die ihn heute sicher erreichen werden, gerne an.

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FOTO: ARCHIV 2011 bei den damaligen Unterkoche­ner Sommertage­n als „Karl der Große“in der Sänfte: Karl Maier, der heute seinen 80. Geburtstag feiert.

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