„Jugendarbeit endet bei uns nicht nach dem Training“
SG Riesbürg sieht seine Spielgemeinschaft als Erfolgsgeschichte - sie dient auch der Integration
KIRCHHEIM/RIESBÜRG/TROCHTELFINGEN (jubl) - Immer größerer Probleme eine Jugendmannschaft stellen zu können und um einen attraktiven Gegenpol zum DFB-Stützpunkt in Nördlingen oder dem VfR Aalen und vor allem um einen Unterbau für die eigenen aktiven Mannschaft zu schaffen, waren die Gründe wieso sich die Vereine Eintracht Kirchheim, TSV Trochtelfingen, FC Pflaumloch und der FV Utzmemmingen zur SG Ries zusammenschlossen. Eine Erfolgsgeschichte.
Und was bei den aktiven mit den Spielgemeinschaften Kirchheim/ Trochtelfingen und Pflaumloch/ Utzmemmingen funktioniert, sollte auch im Jugendbereich klappen. „Uns ist bewusst, dass wir mit den Konkurrenten rings um uns nur schwer mithalten können“, erklärt Christopher Dittmer, bei der SG für das Sponsoring zuständig. „Als sich Kirchheim und Trochtelfingen vor Jahren zur SG zusammenschlossen standen wir fast vor dem nichts. Dank unserer aktiven Jugendarbeit haben wir die Durststrecke überwunden und unsere aktive Mannschaft hat sich mit vielen Eigengewächsen in der Bezirksliga etabliert“, fährt er nicht ganz ohne Stolz fort. „Jugendarbeit endet bei uns nicht nach dem Training. So wollen wir die Jugendlichen an die Vereine binden, ihnen etwas bieten und Identität schaffen. Da hilft es uns sehr, dass sich zahlreiche aktive Spieler freiwillig in die Jugendarbeit einbringen“, ergänzt Vorstandsmitglied Thomas Grosser. Höhepunkt ist das Jugendcamp an Pfingsten. Ursprünglich nur für die „großen“Gedacht dürfen jetzt auch die kleinsten der D- bis FJugend daran teilnehmen.
Stargast dabei: Kirchheims einziger Profi-Fußballer Michael Schindele. Aktuell in Ulm spielend, nutzt er jede Möglichkeit bei seinem Heimatverein vorbeizuschauen und diesen zu unterstützen. „Obwohl er Kirchheim schon früh in Richtung Nördlingen, Augsburg und Kaiserslautern verlassen hat, ist er immer noch mit Kirchheim und jetzt den Spielgemeinschaften verbunden. Das ist genau das was wir wollen“, so Dittmer.
Richtiger Weg
Das man bei der SG auf dem richtigen Weg ist, zeigt die Tatsache, dass alle Jugendmannschaften besetzt sind. „In der E-Jugend können wir nächstes Jahr zwei Mannschaften melden. Dafür könnten wir in den Abis D-Jugenden noch den einen oder anderen Spieler brauchen“, macht Florian Faas Werbung in eigener Sache. „Durch das im benachbarten ehemaligen Kloster untergebrachten Flüchtlingsheim betreiben wir auch aktive Integration“, weiß Grosser. „Ärgerlich ist nur, dass wir für eine Spielberechtigung mit vielen bürokratischen Hürden innerhalb des Fußballverbandes kämpfen müssen. Hierüber sollten unsere Verbandsoberen mal nachdenken“, wünscht er sich. Dagegen ist das Innenverhältnis der SG fast reibungslos.
„Wie in einer Ehe gibt es auch bei uns ab und zu Reibereien, die immer in einem offenen Gespräch geklärt werden. Gespielt wird, dort wo die meisten Jugendlichen herkommen und jeder Jugendliche muss als Aktiver zu seinem Heimatverein zurück. Wenn nicht, suchen wir eine Lösung mit der wir alle leben können“, merkt Dittmer an.