BVB zurück im Krisenmodus
GELSENKIRCHEN (dpa) - Wenig Leidenschaft, kaum Chancen, kein Tor der schwache Auftritt beim 0:2 (0:0) im Revierderby beim FC Schalke 04 und der Ausfall von Michy Batshuayi vergrößern die Dortmunder Sorgen. „Eigentlich wollten wir uns oben festsetzen. Aber jetzt wissen wir, dass es schwierig wird“, sagte der aus Ravensburg stammende Abwehrspieler Ömer Toprak mit Blick auf die knifflige Ausgangslage im Kampf um die Champions-League-Plätze.
Die von der Clubführung als ultimatives Saisonziel ausgerufene Rückkehr in die Königsklasse gerät mehr und mehr in Gefahr. Statt auf den zweiten Platz zu klettern, rutschte der BVB auf Rang vier ab. Neuer Dritter ist der kommende Gegner aus Leverkusen. „Da müssen wir anders auftreten“, forderte Nationalspieler Marco Reus. Doch der Zustand der Mannschaft verheißt wenig Gutes. Selbst im Derby mangelte es an spielerischer Klasse und Engagement. „Das ist das wichtigste Spiel des Jahres. Bitter, es so zu verlieren“, klagte Kapitän Marcel Schmelzer.
Die Verletzung von Batshuayi ist daher tragisch. Der belgische Torjäger zog sich in der Nachspielzeit bei einem Zweikampf eine Sprunggelenkverletzung zu und fällt wohl für den Rest der Saison aus, wie der BVB nach Untersuchungen des 24-Jährigen mitteilte. Die Leihgabe des FC Chelsea ist mit sieben Rückrundentreffern in zehn Spielen der mit Abstand beste Torschütze. „Meine Saison ist wohl vorbei und ich kann dem BVB das Vertrauen nicht mehr zurückzahlen“, so Batshuayi bei Twitter.
Die Chancen von Trainer Stöger auf eine Verlängerung seines nur bis Sommer datierten Vertrages dürften sich nicht erhöht haben. Er selbst rechnet offenbar nicht mehr mit einem Verbleib. „Mein Dienstverhältnis geht bis zum 30. Juni – und das ist gut so“, sagte er dem WDR. Rose Kandidat in Dortmund und Frankfurt: Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt haben laut „Salzburger Nachrichten“Interesse an Trainer Marco Rose vom österreichischen Meister RB Salzburg. Der gebürtige Leipziger hat in Salzburg noch einen Vertrag bis 2019. In Dortmund ist die Zukunft von Trainer Peter Stöger offen, Frankfurt wird Erfolgscoach Niko Kovac an den FC Bayern verlieren. „Wir wissen alle nicht, was in der Zukunft passiert“, so Sportdirektor Christoph Freund: „Wir sind in ständigem Kontakt. Aber es ist schon klar, dass, wenn wir immer wieder solche Ausrufezeichen wie gegen Lazio setzen, der Trainer und die Spieler das Interesse von Clubs aus den europäischen Topligen wecken.“ Panathinaikos droht Abstieg: Der griechische Fußballverband hat dem Traditionsverein Panathinaikos Athen neun Punkte abgezogen – weil der Club drei ehemaligen Spielern Geld schuldet. Panathinaikos hat nur noch wenige Tage Zeit, den Spielern das Geld zu überweisen oder mit ihnen eine Vereinbarung über eine Ratenzahlung zu schließen, berichtete das Staatsradio. Ansonsten werde der Verein erstmals in seiner Geschichte absteigen. „Wir werden sofort zahlen“, erklärte Panathinaikos am Nachmittag schriftlich. Bereits vergangene Woche waren Panathinaikos wegen Schulden an den deutschen Jens Wemmer drei Punkte abgezogen worden. Panathinaikos plagen schwere finanzielle Probleme. Magath rechnet mit HSV ab: Felix Magath hat zum Rundumschlag gegen den kurz vor dem Abstieg stehenden Hamburger SV ausgeholt. „Was mittlerweile unter der Bezeichnung 'HSVer' für den Verein tätig ist, da würde ich diese Bezeichnung nicht verwenden“, sagte der 64-Jährige dem NDR Sportclub. „Es wird überhaupt nicht darüber gesprochen, dass ständig Geld verschleudert wird für eigenes Unvermögen. Die Verantwortung dafür trägt niemand“, so der Europapokalsieger von 1983 mit dem HSV: „Der HSV war schon in den letzten Jahren ein Verein, der in Fußballdeutschland nicht mehr ernst genommen wurde.“