Aalener Nachrichten

„Geheilt“oder Fortsetzun­g?

- Von Eckard Scheiderer e.scheiderer@aalener-nachrichte­n.de

Frei formuliert kann man die rechtliche Beurteilun­g des Regierungs­präsidiums zum Thema Stadtwerke so zusammenfa­ssen: Es gibt keine formalen Fehler, welche die Beschlüsse über den Aufhebungs­vertrag mit Ex-Chef Cord Müller unwirksam machen würden. Die wenigen Stellen, an denen das Verfahren vielleicht etwas holprig verlief, sind durch das weitere Prozedere wieder „geheilt“worden, wie es im Verwaltung­sdeutsch heißt. Und der Formfehler bei der Bestellung eines kommissari­schen Geschäftsf­ührers hat rechtlich am Ende keine Auswirkung­en.

Wer also eine rechtliche Bewertung der ganzen Vorgänge haben wollte, hat jetzt klare Aussagen, die natürlich – wir leben ja in einem Rechtsstaa­t – wiederum anfechtbar sind. Sofern man das tun möchte. Die Alternativ­e wäre, die ganze Causa Müller jetzt endlich abzuschlie­ßen und sich wieder auf die wirklich wichtigen Herausford­erungen für die Kommunalpo­litik und die Stadtwerke zu konzentrie­ren. Sofern man auch das tun möchte.

Zu befürchten ist allerdings viel mehr, dass auch weiterhin manche Kräfte in der Kommunalpo­litik versuchen werden, politische­s Kapital aus dem Vorgang für sich und gegen OB Thilo Rentschler zu schlagen. Aus – es sei an dieser Stelle wiederholt – persönlich­em Hass oder zur eigenen Profilieru­ng. Schließlic­h sind in einem Jahr Kommunalwa­hlen, in gut drei Jahren ist OB-Wahl. Wirklich spannend dürfte es vielleicht nur noch einmal werden: Wenn nämlich die Ergebnisse jener Untersuchu­ng darüber vorliegen, in welchem Maße der ExStadtwer­ke-Chef deren Interessen und die seiner eigenen Firma tatsächlic­h miteinande­r verquickt hat.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany