Aalener Nachrichten

Projekt „Sucht im Alter 2“ist vorbei

Im Landratsam­t Aalen präsentier­te der Kreisdiako­nieverband Ostalbkrei­s die Ergebnisse

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AALEN (ag) - Nach drei Jahren ist am Mittwoch das Projekt „Sucht im Alter 2“zu Ende gegangen. Der Kreisdiako­nieverband Ostalbkrei­s hat im Großen Sitzungssa­al des Landratsam­ts in Aalen die Ergebnisse präsentier­t.

Immer mehr Menschen über 60 Jahre suchen Hilfe bei den Suchtberat­ungsstelle­n im Ostalbkrei­s. Laut einer Broschüre des Kreisdiako­nieverband­s wird die Alkohol- und Medikament­ensucht im Alter aber oft nicht ernst genommen und abgetan mit Worten wie: „Lass ihm doch sein Viertele Wein, er hat doch sonst nicht viel vom Leben.“Dem will der Kreisdiako­nieverband Ostalbkrei­s entgegenwi­rken, damit auch Betroffene wieder ein glückliche­s Leben führen.

Von 2010 bis 2013 wurde bereits das erste Projekt durchgefüh­rt und von 2015 bis 2018 nun das Folgeproje­kt „Sucht im Alter 2“, das ebenfalls von der Baden-Württember­g-Stiftung gefördert wurde. Es bestand aus drei Bausteinen: einem Qualifizie­rungskurs, einem Arbeitskre­is und einem Theaterstü­ck. Bei dem Qualifizie­rungskurs ging es zum einen um die Wissensver­mittlung samt medizinisc­her Hintergrün­de, zum anderen um Handlungss­trategien. An fünf Abenden trafen sich dafür 52 Ehrenamtli­che in der Seniorenar­beit, Pflegekräf­te und Pflegeschü­lerinnen. „Wie spreche es das Thema an und wie kann ich helfen, das Verhalten zu ändern?“Das waren nur zwei der Fragen, die dabei geklärt wurden.

Mit dem Projekt sollten nicht nur Helfer aufgeklärt werden, sondern auch Angehörige und Betroffene. Die beiden Projektlei­terinnen Isabelle Forstner und Claudia Schnauffer vom Kreisdiako­nieverband haben sich dafür mit dem Ensemble Sakramo 3D zusammenge­tan. Mit den Ideen der Projektlei­terinnen haben die Schauspiel­erinnen Monika Wieder und Sarah Gros das Stück „Alte Hasen kehren besser…“entwickelt. Es erzählt die Geschichte der Nachbarinn­en Geli und Gerda: Die eine leidet an einer Medikament­ensucht, die andere ist alkoholabh­ängig. Gemeinsam beschließe­n sie, etwas zu ändern und ihrer Sucht zu entkommen. „Es ist ein ernstes Thema, das die beiden Schauspiel­erinnen auf sehr unterhalts­ame Art aufbereite­t haben, und es war ein Erfolg“, sagte Claudia Schnauffer. Zu den 15 Aufführung­en im Ostalbkrei­s seien fast 700 Besucher gekommen. Im Anschluss gab es stets eine Nachbereit­ung mit den Zuschauern.

Als dritter Baustein diente der Arbeitskre­is, bei dem sich unter anderem Suchtberat­ungsstelle­n, Pflegestel­len, Krankenkas­sen, Altenheime, Kliniken und die Kreisärzte­schaft zusammense­tzten, um Wege zu verkürzen und die Versorgung­sstruktur zu verbessern. „Besonders positiv ist, dass der Arbeitskre­is bestehen bleibt, obwohl das Projekt zu Ende ist“, sagte Sylvia Caspari. Der Kreisdiako­nieverband werde sich ebenfalls weiterhin dem Thema „Sucht im Alter“widmen. Auch das Theaterstü­ck kann weiterhin gebucht werden.

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FOTO: ANNIKA GRUNERT Die Schauspiel­rinnen Monika Wieder (links) und Sarah Gros versuchen mit ihrem Theaterstü­ck „Alte Hasen kehren besser...“auf humorvolle Weise über das Thema Sucht im Alter aufzukläre­n.

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