Lob für Rentschler, viel Kritik an Sittenverrohung
Pfeifer, Vorsitzender der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach: Negativer „Wertewandel“hat Folgen für Vereine
AALEN - Am 27. August soll’s losgehen, zwei Monate später soll sie fertig sein: Durchaus ehrgeizig sei dieser Zeitplan für die künftige multifunktionale Freilufthalle der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach sagte der erste Vorsitzende Achim Pfeifer bei der Mitgliederversammlung. Fast genau vor zwei Monaten hatten die Mitglieder mehrheitlich den Weg für die „McArena“bei nur vier Gegenstimmen freigemacht. Sie ist einer der großen Meilensteine des größten Aalener Vereins und soll ihn sportlich wie auch finanziell entlasten. Damit geht die TSG ihren dynamischen Weg weiter.
Für die Halle gebe es bereits schon „etliche Anfragen“, erklärte Pfeifer, die Entscheidung für ihren Bau sei eine sehr gute gewesen: „Wer nichts ausgibt, wird auch keine Einnahmen haben.“Ausdrücklich dankte er Aalens Oberbürgermeister Thilo Rentschler, der später noch zur Versammlung dazu stieß. Weil er sich sehr für die Erhöhung der Zuschüsse eingesetzt habe. Ebenfalls dankte er dem Stadtverband für Sport und Kultur Wasseralfingen für die Unterstützung in dieser Sache.
Die TSG, so Pfeifer, sei sehr gut aufgestellt, zumal für einen Verein, der in keinem Stadtteil mit Ortsvorsteher und Ortschaftsrat beheimatet sei. Was ihn aber ziemlich nervt sprach er beim Thema Ehrenamt an. Leider gebe es immer „Typen“, die nur ihre Vorteile aus dem Verein ziehen wollen. „Zum Speien“fand er sogar einen Brief, aus dem er zitierte: Ein Mitglied hatte sich mit starken Worten beschwert, weil er sich von der TSG betrogen fühle und hatte eine Beitragsrückerstattung verlangt. Man könne, so Pfeifer, über alles reden. Aber nicht so. Und leider nähmen diese „Unverschämtheiten“und diese „Verrohung“immer mehr zu. Dieser „Wertewandel“und der Trend, dass durch sogenannte Individualisten das Gemeinschaftsgefühl abhanden komme, werde auch für andere Vereine Folgen haben. Was Pfeifer zudem aufstößt ist die immer weiter um sich greifende Bürokratie durch den Staat und durch die EU.
Hohe Zuschüsse dank Rentschler
Die Vereine, sagte der Chef des Stadtverbandes Aalen, Ulrich Rossaro, würden nicht nur kritisieren und fordern. Ganz ausdrücklich lobte er die „hervorragende Zusammenarbeit“sowohl mit dem Sportamt wie auch mit dem Oberbürgermeister. Durch Rentschlers Engagement seien die Zuschüsse nun in einer Höhe, wie es sie vorher nicht gegeben habe. Rossaro appellierte auch an die Aalener Vereine, die Stadt beim Landeskinderfest mit Helfern und Freiwilligen zu unterstützen. Am 24. Juli werden in der Großen Kreisstadt mindestens 4000 Kinder erwartet. An die Mitglieder gewandt sprach Rossaro von einem Engagement in den Aalener Vereinen, das „nicht genug gelobt werden kann.“Und die TSG habe in den vergangenen Jahren einen „enormen Aufschwung“erreicht.
Der Finanzbericht von Ralf Baumbusch ging recht zügig über die Bühne. Bilanz: Man ist auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel. Fragen zum Finanzbericht gab es keine – so etwas, stellte Pfeifer fest, gab es noch nie in den vergangenen Jahren unter seinem Vereinsvorsitz: „Das ist ein gutes Zeichen“. Und das sei auch ein Zeichen der Transparenz im Verein.
Geehrt wurden:
25 Jahre Vereinsmitgliedschaft: Sandra Franke, Bärbel Balk, Brigitte Hieber, Josef Minder, Vassilios Petridis, Wolfgang Rupp, Ute Sanwald, Ulrike Schwarz, Ruthilde Schwarze.
40 Jahre Vereinsmitgliedschaft: Martin Baßler, Markus Rieger, Helmut Argauer, Helmut Attenberger, Helmut Bezler, Jochen Gollhardt, Otto Hutter, Irmgard Riek, KarlHeinz Roth, Christa Schlegelmilch, Elfriede Schumacher, Adolf Steinemann.
50 Jahre Vereinsmitgliedschaft/ zugleich Ehrenmitglieder: Ulrich Leinmüller, Klaus Heinen, Manfred Pachner, Gregor Raab, Walter Raab, Hans Seibold, Heinz Sperrle.
60 Jahre Vereinsmitgliedschaft: Heinz Auchter, Wilfried Götting, Karl Kopp, Siegfried Waldenmaier.
70 Jahre Vereinsmitgliedschaft: Paul Krause.
Ehrung für langjährige Vereinstätigkeit (Leistungsnadeln): Christoph Discher, Sandra Bretzger, Heike Held, Ute Jaros, Sigrid Renner.
Besondere Vereinsehrung: Anja Betzler, Holger Steibel, Manuela Ulbricht.