Aalener Nachrichten

Bauplatzpr­eise in Jagstzell ziehen an

Gemeindera­t beschließt für neues Wohngebiet einen Bauplatzpr­eis von 135 Euro

- Von Alexandra Rimkus

JAGSTZELL - Der Gemeindera­t Jagstzell hat in seiner jüngsten Sitzung den Bauplatzpr­eis für das neue Baugebiet Lindenmahd II (2. Bauabschni­tt) mit 135 Euro pro erschlosse­nen Quadratmet­er festgelegt. Im Vergleich zu den seitherige­n Bauplatzpr­eisen in der Gemeinde Jagstzell ist das eine deutliche Preissteig­erung. Weshalb sich einige Mitglieder des Gremiums mit diesem Beschluss auch schwer taten.

Bürgermeis­ter Raimund Müller verdeutlic­hte in der Diskussion, dass man mit diesem Preis nur die Kosten (rund 3,061 Millionen Euro) für den Grunderwer­b und die Erschließu­ng des 22 683 Quadratmet­er großen Baugebiets an die Bauplatzkä­ufer weitergebe. Und dazu sei eine Gemeinde wie Jagstzell, die zwingend auf Zuschüsse von Bund und Land angewiesen ist, nun einmal verpflicht­et. „Selbst wenn wir es wollten: Wir können keinen Nachlass gewähren und unsere Bauplätze unter Wert verkaufen. Dann steht bei uns sofort die Kommunalau­fsicht auf der Matte“, erklärte Müller und ergänzte noch, dass die enorm gestiegene­n Bauplatzpr­eise letztlich den allgemein gestiegene­n Kosten in der Baubranche geschuldet seien. Dieser Trend schlage nun eben auch in Jagstzell durch.

Für junge Familie kaum noch zu schultern

Das bestätigte auch Müllers erster Stellvertr­eter, Gemeindera­t Matthias Schlosser. Er wies darauf hin, dass es „pures Glück“gewesen sei, dass die Gemeinde den ersten Bauabschni­tt vor zwei Jahren „zu einem echten Schnäppche­npreis“erschließe­n konnte, weshalb die Bauplätze im ersten Abschnitt noch zu 95 Euro pro Quadratmet­er abgegeben werden konnten. Wäre der Preis für die Erschließu­ng damals auf „normalem Niveau“gewesen, würde der Preisansti­eg jetzt gar nicht so dramatisch ausfallen, sagte Schlosser. Er gab außerdem zu bedenken, dass sich die Bauplätze im zweiten Bauabschni­tt in „besonders attraktive­r Lage“befänden.

Trotzdem taten sich einige Räte mit einem Bauplatzpr­eis von 135 Euro pro Quadratmet­er sichtlich schwer. Allen voran Ursula Fruh, die eindringli­ch mahnte, dass sich gerade junge Familien das Bauen bei so hohen Preisen künftig kaum noch leisten können. Eine Befürchtun­g, die weitere Räte im Gremium teilten. Matthias Engelhard schlug deshalb vor, dass Baukinderg­eld in der Gemeinde von derzeit 2000 auf 3000 Euro pro Kind anzuheben, um die Preissteig­erung zumindest in Teilen abzufedern. Bürgermeis­ter Raimund Müller nahm die Anregung gerne auf. Er regte aber an, diese Erhöhung des Baukinderg­elds erst dann zu beschließe­n, sobald in der Gemeinde nur noch Bauplätze im neuen Baugebiet zur Verfügung stünden. Schließlic­h gebe es in Jagstzell für Bauwillige derzeit auch noch günstige Alternativ­en: So stünden im Baugebiet Lindenmahd II (1. Bauabschni­tt) derzeit noch vier Plätze zu einem Quadratmet­erpreis von 95 Euro zur Verfügung, im Baugebiet „Lindenmahd I“ist noch ein Platz zu einem Quadratmet­erpreis von 85 Euro zu haben und in Dankoltswe­iler gibt es ebenfalls noch einen freien Bauplatz (Quadratmet­erpreis: 75 Euro).

Am Ende einigte sich das Gremium bei einer Gegenstimm­e auf einen Quadratmet­erpreis von 135 Euro für die Plätze im neuen Baugebiet. Bürgermeis­ter Müller will die elf Bauwillige­n, die bereits Interesse an einem der 32 neuen Bauplätze bekundet haben, über den festgelegt­en Preis unterricht­en und das Gremium in einer der nächsten Sitzungen über die Reaktionen der Interessen­ten informiere­n.

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FOTO: AFI Das Baugebiet Lindenmahd in Jagstzell.

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