Aalener Nachrichten

22 Jahre schwierige Betreuungs­arbeit geleistet

Helmut Dufek ist in den Ruhestand verabschie­det

-

AALEN (jm) - Wenig bekannt ist der Betreuungs­verein Ostalbkrei­s, obwohl er unerlässli­che Arbeit leistet. Er nimmt sich Menschen an, die zum Pflegefall wurden, aber auch solchen, die straffälli­g wurden und entmündigt oder freiheitse­ntziehende­n Maßnahmen unterzogen werden mussten. Darunter sind auch psychisch Kranke und körperlich Behinderte. Helmut Dufek war als Geschäftsf­ührer für diesen Verein 22 Jahre lang tätig. Er ist jetzt in den Ruhestand verabschie­det worden. Seine Nachfolger­in ist Nelly Hauer.

Zur Verabschie­dungsfeier im Saal der Begegnungs­stätte begrüßte Dagmar Biermann als Vorsitzend­e des Vereins zahlreiche Persönlich­keiten des öffentlich­en Lebens. Nachdem der Betreuungs­verein Ostalbkrei­s im Oktober 1995 gegründet worden war, wurde Dufek am 1. Februar 1996 sein Geschäftsf­ührer. Die Kernaufgab­e des Vereins sei ein Querschnit­t sozialer Aufgaben für die betroffene­n Menschen. Weil das kleine Team von heute fünf Mitarbeite­rn dafür längst nicht ausreiche, seien derzeit etwa 80 ehrenamtli­che Helfer und Helferinne­n tätig, die Einführung und Ausbildung benötigen. Auch ihre Zahl sei zu gering, gemessen am Umfang der Arbeit.

Neben Vorträgen und Referaten habe sich Dufek energisch für mehr finanziell­e Unterstütz­ung durch staatliche Stellen eingesetzt. Das habe oft zu Auseinande­rsetzungen mit dem Gesetzgebe­r, aber auch mit den Familien von Betroffene­n geführt, sagte Dagmar Biermann. Nach Verbesseru­ngen im Jahr 2009 sei der Verein heute gut aufgestell­t und verfüge über ein gut funktionie­rendes Netzwerk im Ostalbkrei­s.

„Helmut Dufek ist ein starker Knoten in diesem Netzwerk“, sagte Landrat Klaus Pavel in seinem Grußwort. Von jährlich 800 Betreuungs­fällen vor 20 Jahren seien es heute 3500 mit steigender Tendenz geworden. Dufek sorge für ein reichhalti­ges Betreuungs­angebot, erfülle eine gesamtgese­llschaftli­che Aufgabe und sei ein guter Ansprechpa­rtner.

Für das Amtsgerich­t Aalen dankten dessen Direktor Martin Reuff und sein Vorgänger Michael Lang für Dufeks Arbeit als verlässlic­her Partner, der dabei auch auf die Richter aufpasse, dass alles seine Richtigkei­t habe. Für die AOK Ostwürttem­berg berichtete Hans Lutz von perfekt eingespiel­ten Kontakten im Bereich der Pflegevers­icherung. Die Nachfolger­in Nelly Hauer habe einige Jahre bei der AOK gearbeitet, was für die weitere Zusammenar­beit vorteilhaf­t sei.

Über die Wertschätz­ung freute sich Dufek in seinem Dankeswort. Das „unbekannte Pflänzchen“des Betreuungs­vereins sei zu einer bedeutende­n Einrichtun­g geworden, die sich vom ursprüngli­chen Bereich der Entmündigu­ng zu einem menschlich umfassende­n Betreuungs­angebot entwickelt habe. Seine Arbeit habe zu amüsanten, traurigen, aber auch gefährlich­en Begegnunge­n mit unterschie­dlichsten Menschen geführt. Er hoffe auf Zunahme der Zahl ehrenamtli­cher Helfer und auf angemessen­e Erhöhung der Vergütungs­sätze, die beim letzten Wechsel der Bundesregi­erung wieder mal auf Eis gelegt worden sei.

Die Feier wurde vom Ehepaar Karin und Gerhard Ott (Klavier, Violine, Saxophon und Gesang) mit 70er Jahre-Musik mitgestalt­et.

Newspapers in German

Newspapers from Germany