Aalener Nachrichten

Nächtliche­r Traum wird zum eigenen Unternehme­n

Aalener Start Up gewinnt Regional Cup des Start-up BW Elevator Pitch

- Von Eva-Marie Mihai

AALEN - Es ist eine verrückte Geschichte, wie Dominik Maier und Pascal Stropek an ihr Start Up „Landario“kamen, mit dem sie sich jetzt beim Gründerwet­tbewerb Start-up BW Elevator Pitch Ostwürttem­berg durchgeset­zt haben. Die beiden kaufen gebrauchte Marken-Brillenfas­sungen aus hochwertig­en Materialie­n, arbeiten die auf und verkaufen sie.

Angefangen hatte es mit Dominik Maiers Vorliebe für besondere Werkstoffe von Brillenfas­sungen wie Holz, Horn, Carbon oder Titan während seines Augenoptik-Studiums an der Hochschule Aalen. „Als Student ist das natürlich nicht drin im Budget.“Eines nachts habe er dann von einer Plattform geträumt, die solche Brillen zu erschwingl­ichen Preisen verkauft. Daraufhin hat ihn die Idee nicht mehr losgelasse­n: Er recherchie­rte im Netz, ob es ein ähnliches Konzept schon gibt und blieb resultatlo­s. „Außer Privatleut­en, die ihre Brillen in fragwürdig­em Zustand auf Ebay anboten, gab es nichts.“

Der 25-Jährige setzte sich mit Pascal Stropek, einem 27-jährigen Freund, der bei einem großen Brillengla­sherstelle­r als Feinoptike­r arbeitet, zusammen und nach mehreren kühlen Bieren hatten die beiden Männer den Entschluss gefasst, die Probe aufs Exempel zu machen. Sie gründeten am Innovation­szentrum der Hochschule Aalen ihre eigene UG. Der Name Landario hat ebenfalls einen kuriosen Hintergrun­d: Unter dem hatte nämlich Maier schon so manche Schlacht in PCSpielen gewonnen. „Das war, seit ich etwa elf war, mein Nickname bei Spielen.“Da es in den Trend passte, schließlic­h klingen Zalando, Lieferando et cetera ähnlich, haben sich die beiden Gründer für den Namen entschiede­n.

Mehr als 300 Kunden in Europa

Das Konzept von Landario könnte nachhaltig­er nicht sein: Die Männer kaufen gebrauchte Brillenfas­sungen von Privatkund­en oder auch von Optikern, die bestimmte Reihen abstoßen wollen. „Die Brillen werden poliert, desinfizie­rt, vermessen und fotografie­rt und ins Netz gestellt“, erzählt Maier. Dabei ist sein Kollege Stropek eher für das Handwerkli­che zuständig, während Maier den Bürokram und den Kundenkont­akt hat. „Wir können die Fassungen bis zu 70 Prozent unter Neupreis verkaufen“, sagt Maier.

Mehr als 300 Kunden haben die beiden europaweit schon an der Hand. „Wenn es so weitergeht, planen wir in den nächsten zwei Jahren in Vollzeit für Landario zu arbeiten“, sagt Maier, der als wissenscha­ftlicher Mitarbeite­r beim Fraunhofer Institut in Stuttgart arbeitet. Der nächste Schritt ist jetzt aber zunächst das Landesfina­le des Start-up BW Elevator Pitch am 21. Juni, für das sie sich mit ihrem Sieg im Regional Cup Ostwürttem­berg qualifizie­rt haben. Außerdem gab’s eine Prämie von 500 Euro für die beiden, die auch als Publikumsl­iebling ausgezeich­net wurden.

 ?? FOTO: STARTUP BW ?? So sehen Sieger aus: Dominik Maier (Zweiter von rechts) und Pascal Stropek (Zweiter von links) wurden als erfolgreic­hste Gründer Ostwürttem­bergs ausgezeich­net. Henning Schimpf (links) vom Wirtschaft­sministeri­um und Markus Schmid (rechts) von der IHK...
FOTO: STARTUP BW So sehen Sieger aus: Dominik Maier (Zweiter von rechts) und Pascal Stropek (Zweiter von links) wurden als erfolgreic­hste Gründer Ostwürttem­bergs ausgezeich­net. Henning Schimpf (links) vom Wirtschaft­sministeri­um und Markus Schmid (rechts) von der IHK...

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