Freibad ist ein Energiefresser
Westhausen nimmt seine Einrichtungen genauer unter die Lupe
WESTHAUSEN - Der Gemeinderat von Westhausen hat die ersten Bauarbeiten zum Umbau des Kindergartens in Reichenbach und der Sanierung der Festhalle Lippach vergeben. Westhausen will sich zum Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der B 29 zwischen Lauchheim und Bopfingen-Aufhausen äußern. Thema im Gemeinderat war auch der Energiebericht.
Im Gesamten umfasst der Energiebericht der EnBW für die Gemeinde Westhausen an die 100 Seiten. Energieexperte Heiko Kelnberger von der ODR in Ellwangen brachte zur Sitzung eine Zusammenfassung mit. Westhausen hat in den vergangenen Jahren begonnen, sein kommunales Energieund Klimaschutzmanagement zu überdenken und zu optimieren. Dabei kann auch Geld eingespart werden. Der neue Bürgermeister Markus Knoblauch hat in einem seiner Wahlversprechen die Ausarbeitung eines Klimaschutzkonzepts für die Gemeinde Westhausen angekündigt. „Das ist ein erklärtes Ziel von mir“, sagte Knoblauch. Westhausen habe auf der einen Seite große Anstrengungen unternommen, bei Neubauten und Sanierungen von kommunalen Einrichtungen die Energieeffizienzwerte strikt einzuhalten – und habe diese in einigen Fällen sogar übererfüllt. Dies werde an Beispielen wie der Wöllersteinhalle oder dem Neubau an der Propsteischule deutlich. Im Bereich der Wärmeverbrauchsenergie lägen diese Gebäude zum Teil deutlich unter den Referenzwerten, die für vergleichbare Objekte gelten.
Mit der Erschließung neuer Baugebiete besteht allerdings die Gefahr, dass der Strombedarf für die neue zusätzliche Straßenbeleuchtung steigt.
LED spart Energie, ist aber teurer
Da hilft auf Dauer der Einsatz von energiesparender LED-Technik, die wiederum in der Anschaffung teurer ist als konventionelle Technik. Trotzdem spricht der Erfolg für die LEDLampen. „Im Bereich der Straßenbeleuchtung ist der Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr um rund acht Prozent gesunken“, so Kelnberger.
Bleibt noch ein großes Sorgenkind als Energiefresser in Westhausen übrig – das Freibad. Keiner im Gemeinderat stellt den Betrieb der beliebten Spaß- und Freizeiteinrichtung infrage.
„Trotzdem sollte man sich dringend mit dem Thema Freibad und der Optimierung seines Energiebedarfs beschäftigen“, meinte Gemeinderätin Gabriele Schindelarz. Beim Freibad offenbaren sich die Defizite eines klugen Energiemanagements ganz deutlich. In allen Bereichen wie der Licht- und Kraftstoffverbräuche oder der Wärmeverbräuche liegen die Werte weit über dem normalen Maß. Dieses Defizit wollen Bürgermeister Knoblauch und seine Verwaltung gemeinsam mit dem Gemeinderat in naher Zukunft reduzieren.
Arbeiten und Gewerke mit einer Gesamtinvestitionssumme von mehr als 1,6 Millionen Euro hat der Gemeinderat für Umbau und Erweiterung des Kindergartens in Reichenbach, den Bau eines Bürgersaals im Kindergarten und der Sanierung der Gemeinde- und Festhalle Lippach vergeben.